Mission Arktis
russische U-Boot. Gerade mal der Kommandoturm hatte Platz.
»Was sollen wir tun?«, fragte Matt.
»Ich habe fast kein Benzin mehr«, bemerkte O’Donnell.
Als ranghöchster Offizier zögerte Greer nicht lange, sondern überlegte kurz und sagte dann: »Sehen wir zu, dass wir in die Station kommen.«
Matt nickte und gab ihm im Stillen Recht. Sie brauchten Deckung. Hier draußen zu bleiben, war ihr sicherer Tod. Garantiert hatten die Hydrophone des U-Boots ihre Cat übers Eis rumpeln hören. Die Russen würden wissen, dass sie hier waren.
O’Donnell gab wieder Vollgas. Als das Fahrzeug über eine besonders große Unebenheit bretterte, knallte Matt mit dem Kopf gegen die Decke.
»Festhalten!«, schrie O’Donnell.
Matt rieb sich den Schädel und lehnte sich zurück. Das hätte der Typ auch früher sagen können.
Greer packte die Lehne vor sich. »O’Donnell …«
»Ich sehe sie, Sir!«
Matt spähte zu dem U-Boot hinüber. Männer in weißen Parkas kletterten aus dem Kommandoturm des Schiffes. Waffen wurden auf sie gerichtet.
Die Sno-Cat fuhr eine scharfe Kurve und raste auf den Eingang der Basis zu.
»Langsam!«, brüllte Craig vom Beifahrersitz, die Arme aufs Armaturenbrett gestützt.
Matts Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, was der Fahrer vorhatte. »Das soll doch wohl ein Scherz sein …«
Aber O’Donnell trat aufs Gaspedal und die Sno-Cat flog direkt auf den Tunnel zu.
Auf einmal knatterten Gewehre. Kugeln bohrten sich in die Hinterseite der Cat, als hätte jemand ein brennendes Bündel Feuerwerkskörper in ihren Kofferraum geworfen. Der Lärm war ohrenbetäubend. Krachend zersprang das Glas der rückwärtigen Scheibe.
Möglicherweise stieß Matt einen Schrei aus, aber er konnte seine eigene Stimme nicht hören.
Dann war die Cat im Tunnel.
O’Donnell schaltete zurück und trat auf die Bremse, doch die Cat war so in Schwung, dass sich nichts veränderte. Sie schoss die Stufen hinunter, das Hinterteil in die Höhe gereckt, sodass es gegen die Decke aus Eis stieß und der hintere Teil der Kabine eingedrückt wurde. Dann setzte das Fahrzeug mit kreischenden Raupen wieder auf der Treppe auf.
Mit einem wilden Getümmel von Armen und Beinen flogen die Passagiere durcheinander. Noch mehr Glas regnete auf sie herab.
Im Licht der Scheinwerfer sah Matt vor ihnen eine Stahltür.
Dann donnerten sie auch schon mit einer Wucht dagegen, dass alle nach vorn geschleudert wurden. Matt flog über den Vordersitz und knallte mit der Schulter gegen die Windschutzscheibe. Das Fenster sprang aus dem Rahmen und er rollte in einem Scherbenregen über die Kühlerhaube. Von dort rutschte er weiter auf den Boden, wo er wenig anmutig landete.
Aber wenigstens hatten sie angehalten.
»Alles in Ordnung?«, fragte Craig, als Matt sich mühsam aufrappelte. Der Reporter lehnte sich aus der Kabine. Seine Kopfwunde war wieder aufgeplatzt und das Blut lief ihm übers Gesicht.
»Besser als bei Ihnen jedenfalls«, antwortete Matt und untersuchte seine Glieder, um sicherzugehen, dass er nicht log.
O’Donnell stöhnte und hielt sich die Seite. Offensichtlich war er aufs Lenkrad geprallt und hatte sich ein paar Rippen lädiert. Auf dem Rücksitz hatten sich Greer und Pearlson bereits wieder aufgerappelt und hielten durch das zerbrochene Rückfenster Ausschau nach den Russen.
Matt prüfte den Zustand ihres Fahrzeugs. Die Sno-Cat steckte im Eingang fest, wie ein Stöpsel in einem Abfluss. »Es geht doch nichts über eine Lieferung frei Haus.«
»Alles raus hier!«, befahl Greer vom Rücksitz, während er sein Gewehr vom Boden aufhob. Er deutete auf Matt und machte eine Handbewegung zur Station.
Die Türen waren völlig eingeklemmt, aber da die Windschutzscheibe herausgebrochen war, hatten sie ja einen vorgefertigten Ausgang. Matt half den anderen über die Kühlerhaube zu klettern.
»Machen wir, dass wir weiter nach unten kommen!«, rief Greer, der als Letzter durchkrabbelte. »Das Wrack hier wird die Russen ein bisschen aufhalten, aber wer weiß, wie lange.«
Zusammen hasteten sie den Gang hinunter. Greer holte Matt ein und streckte ihm eine 9 mm Beretta hin. »Können Sie damit umgehen?«
»Ich war bei den Green Berets.«
Greer betrachtete ihn mit neu erwachtem Interesse und drückte ihm die Waffe in die Hand. »Gut, dann werden Sie sich ja wenigstens nicht in den Fuß schießen.«
Matt wog den Revolver in der Hand. »Nur wenn ich mich damit aus diesem Schlamassel hier befreien könnte.«
Nach ein paar Metern mündete der Gang in einen großen
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