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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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die oberen Ebenen zu erreichen. Bitte … bitte, wenn Sie mich hören, kommen Sie und bringen Sie Waffen mit. Ich werde meinen Standort durchgeben, sobald ich in einen der markierten Tunnel komme.«
Sie legte die Finger über den Lautsprecher des Geräts. Bitte mach, dass jemand mich hört! Sie wartete und versuchte eine Vibration zu fühlen, irgendein Zeichen, dass jemand mit ihr kommunizierte, aber nichts dergleichen geschah.
Schließlich stand sie wieder auf und bot dem dunklen Tunnel die Stirn. Der Lichtstrahl ihrer Helmlampe durchdrang die Finsternis vor ihr. Das Funkgerät hielt sie in der einen, den Eispickel in der anderen Hand.
Sie musste aus dem Kriechkeller herauskommen.
Dann war sie in Sicherheit.
       
    12:15 Uhr
    An Bord der Drakon
    Seine Männer hatten eine perfekte Leistung abgeliefert. Kapitän Anton Mikowsky stand Wache auf dem Periskoppodest, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Er trug seine Reiseuniform: grüne Tunika und Hose, die Aufschläge in die Stiefel gesteckt. Von den Kampfstationen trafen laufend Meldungen ein.
Alles im grünen Bereich.
Er ging kein Risiko ein. Nachrichten vom Küstenteam bestätigten, dass die Eisstation Grendel gesichert worden war. Nur die Amerikaner, die mit der Sno-Cat durch die Tür in die Station eingebrochen waren, wurden noch vermisst. Die fünf Männer waren davongeflitzt wie gescheuchte Hühner und in den Tiefen der Station verschwunden. Aber man würde sie finden – es war nur eine Frage der Zeit. Der Rest der Station war leer, ausgeräumt von dem U-Boot, das sie vor nicht mal einer Stunde Ballast aufnehmen gehört hatten. Mikowsky kannte seinen Gegner. Ein amerikanisches Forschungs-U-Boot. Die USS Polar Sentinel. Das unbewaffnete Versuchsmodell stellte keine Bedrohung dar.
Inzwischen war es mit den Evakuierten sicher bereits auf der Flucht. Er hatte den Befehl, sie nicht zu verfolgen. Seine Hauptmission bestand darin, die Basis zu besetzen, zu sichern, eine Kommunikationsstation einzurichten und dann auf Tauchstation zu gehen, um nach der wirklichen Bedrohung Ausschau zu halten. In der Arktis waren die Feinde die schnellen Angriffs-U-Boote, die
ständig unter der Eiskappe patrouillierten.
Das Zeitfenster für diese Mission betrug genau zwölf Stunden. Wodi, widi. Rein und wieder raus. Die Verwirrung drüben in Prudhoe Bay würde den Gegner aufhalten. »Kapitän.« Der Dienst habende Funker trat auf ihn zu. »Ich habe Omega erreicht.«
»Sehr gut.« Er verließ das Periskoppodest und ging in den Funkraum. Der Funker reichte ihm das Headset.
»Hier Kapitän Mikowsky. Ich muss mit Admiral Petkow sprechen.«
Durch das statische Rauschen kamen und gingen die Worte. »Sofort, Kapitän. Der Admiral hat Ihren Anruf bereits erwartet.«
Mikowsky überlegte, was er sagen sollte. Admiral Petkow war in der Driftstation geblieben, um die Gefangenen zu befragen und die US-Basis zu durchsuchen. Petkow wollte sichergehen, dass das, was die russische Regierung in der Eisstation Grendel suchte, nicht bereits in die ame
rikanischen Forschungslabors von Omega gelangt war. Noch nie hatte Mikowsky einen so gleichermaßen getriebenen und ruhigen Mann kennen gelernt. In ihm schlummerten Dinge, die kälter waren als alles, was man hier in der Arktis finden konnte. Petkows Spitzname – Belij Prischrak , der Weiße Geist – passte beunruhigend gut zu ihm. Vor einer Woche, als man Mikowsky die Mission übertragen hatte, neben einem Admiral ein Flaggschiff der Nordflotte zu befehligen, war er begeistert gewesen und hatte sich geehrt gefühlt. Er hatte den Neid seiner gleichrangigen Kollegen gespürt und genossen. Aber jetzt … jetzt war er froh, dass der Admiral
nicht auf seinem Schiff weilte.
Als hätte er seine Gedanken von weitem gehört, kam Petkows Stimme über die Leitung – gelassen und nüchtern. »Kapitän, wie lautet Ihr Status?«
Mikowsky schluckte schwer, denn der Admiral hatte ihn überrascht. »Grendel ist gesichert, Admiral. Die Station wurde evakuiert, genau wie Sie es vermutet hatten, aber fünf Feinde werden noch vermisst.« In knappen Worten erzählte er, wie die Sno-Cat in die Station gerast war. »Ich habe das Einsatzteam auf zwanzig Mann verdoppelt. Sie werden eine Ebene nach der anderen durchkämmen. Ich werde grünes Licht für Ihre Ankunft geben, sobald wir so weit sind.«
»Ich mache mich jetzt sofort auf den Weg. Ist der Nuklearsprengkopf in der Station abgeladen worden?« 
    »J-ja, Admiral.« Mikowsky rief sich die

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