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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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einen friedlichen, Plankton fressenden Buckelwal. Ich glaube, die können sich ganz gut selbst schützen.«
Ogden wollte protestieren, aber Bratt wandte sich abrupt von ihm ab und sagte zu Washburn: »Führen Sie die Leute nach draußen, Lieutenant.«
Sie nickte, ein Auge noch immer auf den zappelnden Monstern.
Bratt scheuchte alle in den Gang, hinaus zur Klippe und über den Eissee.
»Die Russen müssen davon gewusst haben«, meinte Ogden. »Deshalb wollen sie die Station übernehmen. Um die ganzen Lorbeeren selbst einzuheimsen.«
Aber Bratt wusste, dass der Mann völlig falsch lag, denn er gehörte zu den wenigen, die wussten, was auf Ebene vier versteckt war. Den Russen ging es nicht um Ruhm und Ehre, sondern um Stillschweigen und Vertuschung.
Als sie die andere Seite des Sees erreicht hatten, rief Washburn, die ein paar Schritte zurückgeblieben war: »Commander! Wir sind nicht allein!«
Er fuhr herum.
Eine der Kreaturen trat aus dem Felsspalt und schlidderte aufs Eis. Eine weitere folgte … und noch eine …
Sie schwankten auf den Füßen, wacklig, aber wild entschlossen. Und nach fünfzigtausend Jahren waren sie wahrscheinlich zudem verdammt hungrig.
»Sie wachen aber schnell auf«, stellte Ogden anerkennend fest.
Bratt winkte zum Ausgang. »Raus!«, schrie er. »Bewegung!«
Auf der anderen Seite des Sees wandten sich drei Köpfe dem Klang seiner Stimme zu. Wieder spürte er, wie erneut ein Ultraschallsignal über ihn hinwegschwirrte. Die gottverdammten Dinger suchten ihn mit ihrem Sonar!
»Scheiße!«, fluchte er und hob im Laufen das Gewehr. Sie wurden gejagt!
Zwei weitere Kreaturen erschienen aus dem Spalt.
»Washburn, laufen Sie mit den Leuten den Tunnel entlang. Sofort! Sie kennen ja den Weg. Ich werde dafür sorgen, dass uns keines von den Biestern zu nahe kommt.«
Er hob das Gewehr.
»Bitte nicht!«, bettelte Ogden.
»Professor, das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Diskussionen.«
       
    11:58 Uhr
    Draußen auf dem Eis …
    Matts Rückgrat fühlte sich an wie Gelee. Seit weit über einer Stunde jagte der Fahrer der Sno-Cat, ein Unteroffizier namens Frank O’Donnell, das Raupenfahrzeug mit Höchstgeschwindigkeit übers Eis, ohne auf Unebenheiten zu achten. Es war ein Gefühl, als säße man auf einem Farbmischer. Jeder Knochen in Matts Körper war durchgerüttelt und angeschlagen.
    Er starrte hinaus in den wirbelnden Schnee. Der Wind beutelte das Fahrzeug. Schon lange hatte er die Hoffnung aufgegeben, den NavyMännern die Fahrt zur russischen Eisstation auszureden. Als einziges Zugeständnis hatte der Fahrer sich bereit erklärt, alle fünf Minuten die andere Sno-Cat anzufunken.
    Aber niemand antwortete.
    Außerdem hatten sie auch versucht, auf dem Kurzwellenband jemanden in der Basis zu erreichen, aber dort hatten sie auch nicht mehr Glück. Man konnte fast meinen, sie wären hier draußen ganz allein.
    D ie Angst um Jenny hatte die Form eines grapefruitgroßen Steins in Matts Magen angenommen. Daher fand er es enorm schwer, sich auf seine eigene Lage zu konzentrieren.
    »Da ist die Station!«, rief O’Donnell ihnen zu und deutete nach vorn. Seine Stimme klang erleichtert. »Sieht aus, als hätten sie wenigstens das verdammte Licht angelassen.«
    Matt beugte sich vor, froh über die Ablenkung. Mit aufmerksamen Augen sah Craig ihn an.
Vor ihnen erhob sich eine Wand aus riesigen Presseishügeln. Horizontal fegte der Schnee übers Land und verhüllte alle Einzelheiten. Aber am Fuß eines der Hügel drang ein Glimmen durchs mittägliche Halbdunkel.
»Ich sehe aber keine Station«, meinte Craig.
»Alles unterirdisch«, erklärte der Fahrer. »Die gesamte Einrichtung.«
Die Sno-Cat hielt auf den Lichtstrahl zu und hüpfte über die übereinander geschobenen Eisschollen. Jetzt entdeckte Matt noch zwei weitere Fahrzeuge, halb mit Schnee bedeckt, im Schutz kleiner Schluchten zwischen den Hügeln. Sogar ein Segelboot ankerte dort mit eingeholten Segeln. Die Cat fuhr an ihnen allen vorbei, direkt auf die erleuchtete Öffnung zu.
»Verflucht!« Lieutenant Greers Aufschrei ließ sie zusammenzucken.
Unwillkürlich schauten alle in die Richtung, in der er sein Gesicht ans Fenster presste. Draußen im Schneesturm sah Matt etwas völlig Absurdes. Ein U-Boot-Kommandoturm stieß aus der Tiefe krachend durchs Eis, dampfend und Wasser verspritzend.
»Die Russen!«, zischte Pearlson. »Sie haben uns überholt!«
Aber Matt betrachtete die Polynja, durch die das U-Boot aufstieg. Sie war klein, zu klein für das große

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