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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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verschwundenen Gruppe der Fliehenden. Seine Stimme vibrierte von dem Rückschlag seiner Flinte, als er Matt sein Funkgerät gab. »Kanal vier.«
Matt nahm das Gerät, bereit zur Flucht.
Doch dann krachte das vorderste Tier plötzlich aufs Eis, als wäre es ausgerutscht, und seine Beine wurden schlaff. Mit gesenkter Nase schlidderte es noch ein Stück weiter und blieb schließlich liegen. Seine Augen starrten sie immer noch an und reflektierten rot das Licht der Lampen. Aber es war kein Leben mehr in ihnen. Das Monster war tot.
Das Surren in Matts Kopf war zu einem Jucken hinter den Ohren abgeflaut.
Bratt kam wieder auf die Beine. »Bloß fort hier!«
Der massige Körper der Bestie blockierte den Weg für die anderen Kreaturen, aber man sah trotzdem noch, dass sich hinter dem Berg aus zerrissenem Fleisch etwas bewegte.
Matt und die beiden NavyMänner zogen sich zur nächsten Kreuzung zurück, die Gewehre noch immer im Anschlag und auf das tote Tier gerichtet, das den Tunnel versperrte.
»Das müsste sie eine Weile aufhalten«, meinte Greer.
Auf einmal aber machte der Körper einen Ruck nach vorn und glitt auf sie zu, wobei er leicht zur Seite kippte. Dann blieb er wieder liegen.
»Warum haben Sie das gesagt?«, brummte Matt.
Greer grinste höhnisch. »Na und?«
Wieder begann der Fleischberg zu rutschen.
»Die anderen schieben ihn von hinten!«, rief Bratt, mehr staunend als erschrocken. »Scheiße!«
Das Surren in Matts Kopf, das gerade schwächer geworden war, begann sich wieder zu verstärken. Aber er fühlte, dass es aus einer anderen Richtung kam, so als schaute ihm jemand über die Schulter. Blitzschnell drehte er sich zum Nachbartunnel um.
Als das Licht seiner Taschenlampe herumschwenkte, glühten ihm rote Augen entgegen.
Nur zehn Meter von ihm entfernt.
Als die Kreatur zum Sprung ansetzte, riss Matt reflexartig die Pistole hoch.
Aus dem Augenwinkel sah er den immer noch offenen Schlitten der Waffe.
Nein, immer noch keine Kugel.
      
    12:49 Uhr
    Da Amanda nicht wusste, was den Grendel von ihr weggelockt hatte, konnte sie auch nicht auf seinen jetzigen Aufenthaltsort schließen. Connors Helm hing ihr schief auf dem Kopf, und die Lampe warf einen schrägen Strahl, der auf eine orangefarbene Markierung an der Tunnelwand traf.
    Lacy Devlins Routenmarkierung.
Amanda suchte weiter. Bitte …!
Eine weitere Markierung tauchte auf dem blauen Eis auf: eine grüne Raute. Lacys Weg hatte endlich einen anderen gekreuzt. Ein Schluchzen drang aus Amandas Kehle. Sie hatte den gekennzeichneten Bereich des Kriechkellers erreicht.
    Wieder hob sie das Funkgerät an den Mund und drückte auf den Sendeknopf. »Falls mich jemand hört: Ich habe einen anderen Weg gefunden. Grüne Raute. Ich folge der Markierung. Seit einer Stunde habe ich keine Spur mehr von der Bestie gesehen. Aber bitte helft mir.«
    Dann schaltete sie das Gerät wieder aus, denn sie wollte die Batterie nicht unnötig strapazieren. Sie betete. Wenn sie doch nur jemand hören würde …!
    In der sie umgebenden Totenstille beschleunigte sie ihre Schritte.
Während sie sich so von einer Raute zur nächsten vorarbeitete, war sie ziemlich sicher, dass sie inzwischen ganz in der Nähe der bewohnten Bereiche des Eistunnelsystems war. Sie beschloss, das Risiko auf sich zu nehmen, drehte an ihrer Helmlampe und löschte ihre einzige Lichtquelle.
Finsternis umfing sie, dicht und eng.
Jetzt war sie taub und blind.
Nach einer halben Minute gewöhnten sich ihre Augen an das dunkle Eis um sie herum. Langsam untersuchte sie mit den Augen die Umgebung, dann wandte sie auch den Kopf.
Und fand, was sie gesucht hatte.
Über ihr, tief im Eis, schimmerte schwach ein Stern, ein kleiner Teich aus Licht. Jemand war dort mit einer Taschenlampe unterwegs.
Während sie dastand und auf das Licht starrte, teilte es sich plötzlich in zwei kleinere Sterne, schwächer, aber immer noch deutlich zu erkennen. Sie entfernten sich rasch voneinander.
Einer stieg höher, ein verblassender Stern, der immer schwächer schimmerte und schließlich verschwand.
Der andere jedoch bewegte sich in ihre Richtung. Wurde heller, bewegte sich schnell.
Ein Suchtrupp … bestimmt hatte jemand sie gehört.
    Sie hatte Angst, laut zu rufen, weil sie wusste, was in den dunklen Tunneln lauerte. Ihre beste Chance bestand darin, auf das Licht zuzugehen. Sie drehte die Helmlampe wieder an.
    Im Schein ihrer kleinen Glühbirne verschwand das andere Licht. Nur schrecklich ungern löschte sie den einzigen Hoffnungsschimmer,

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