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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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aber es war zu gefährlich, das Eislabyrinth im Dunkeln zu durchqueren – und sie wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie den mit den grünen Rauten markierten Pfad wieder verlor. Wenn ihre Retter sie gehört hatten, dann würden sie auf diesem Weg nach ihr suchen.
    Sie eilte vorwärts, hielt aber alle paar Minuten an, um ihre Lampe zu löschen und ihre Position im Verhältnis zum Rettungstrupp zu überprüfen.
    Und sie tat noch etwas anderes, wenn sie stehen blieb.
       
     
    12:52 Uhr
    »Ich folge immer noch dem Weg mit den grünen Rauten. Aber seien Sie bitte vorsichtig. Das Raubtier, das Lacy und Connor getötet hat, treibt nach wie vor in den Tunneln sein Unwesen.«
    In Matts Tasche übertrug das Funkgerät, das Greer ihm gegeben hatte, weiterhin die Saga der verirrten Frau. Er hatte schon versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen, aber entweder kam das Signal nicht bei ihr an oder ihr Gerät funktionierte nicht richtig. Was immer der Grund sein mochte, Matt musste sich ohnehin um seine eigenen Probleme kümmern.
    Er floh weiter den Eistunnel entlang, die leere Pistole in der einen, die Taschenlampe in der anderen Hand.
Vor fünf Minuten hatte das einsame Raubtier sie auf der Kreuzung überrascht und Matt von den beiden NavyMännern getrennt. Die beiden hatten das Feuer eröffnet, um Matt Zeit zur Flucht zu verschaffen.
Leider hatte das nicht funktioniert.
Nach einem Augenblick des Zögerns hatte die Bestie ihm nachgesetzt – eine Löwin, die eine Gazelle jagt.
Mit nichts in der Hand als einer leer geschossenen Pistole, stürmte Matt den Tunnel hinunter, schlidderte über steile Quergänge und konnte sich oft nur mit Mühe aufrecht halten. Immer wieder knallte er mit den Schultern heftig gegen eine Eiswand oder gegen einen unerwarteten Vorsprung. Aber er wurde nicht langsamer. Er hatte gesehen, wie schnell sich selbst ein von Kugeln durchbohrtes Monster bewegte. Vor dem Tempo eines gesunden, unverletzten Exemplars war ihm angst und bange.
Dann sah er einige lange Minuten nichts von dem Untier. Vielleicht war es in eine andere Richtung abgebogen. Sogar das Surren in seinem Kopf hatte nachgelassen. Es war, als ginge etwas von den Bestien aus, was außerhalb der Wellenlänge des normalen Gehörs lag.
Aber jetzt war es weg.
Konnte er hoffen, dass das Untier ebenfalls verschwunden war?
Wieder knisterte das Funkgerät. »Bitte … wenn Sie mich hören können, bringen Sie Hilfe. Und Waffen! Ich bin immer noch auf dem Weg mit den grünen Rauten.«
    Was zum Teufel bedeutete das? Der Weg mit den grünen Rauten. Das klang wie eine Werbung für ein neues gesundes Frühstücksmüsli.
    » Die letzten fünfundvierzig Minuten habe ich keine Spur von dem Grendel gesehen. Anscheinend ist es verschwunden. Vielleicht ist es geflohen. «
    Matt runzelte die Stirn. Grendel? War das der Name der Bestie, die sie vorhin angegriffen hatte? Falls ja, wusste diese Frau besser Bescheid über das, was hier unten lauerte, als alle anderen.
    Er rannte um eine Kurve, wobei er auf den Fersen rutschte und sich drehte, um die Biegung zu bewältigen. Vor ihm teilte sich der Tunnel in zwei Gänge. Das Licht seiner Taschenlampe fing einen seltsam gefärbten Fleck auf dem Fis ein. Am Eingang des rechten Tunnels war ein blauer Kreis aufgesprüht, am linken eine grüne Raute.
    Wegmarkierungen!
Allmählich dämmerte es ihm. Er nahm den linken Gang und rannte weiter. Hin und wieder blickte er noch einmal über die Schulter, behielt aber auch stets die grüne Raute im Auge.
Himmel, wenn ich schon renne, dann kann ich auch zu einer Person rennen, die weiß, was zum Teufel hier vorgeht.
So lief Matt weiter, eine Kurve nach der anderen. Die Schwerkraft und der glitschige Tunnel führten ihn tiefer und immer tiefer – ohne dass er eine Spur von der Frau mit dem Funkgerät entdeckte. Nur endloses dunkles Eis, das sich im Licht seiner Taschenlampe in eine schimmernde blaue Grotte verwandelte.
»Hallo!« Der Ruf kam nicht aus dem Funkgerät. Sondern von direkt vor ihm.
Matt schlidderte um die nächste Kurve, eine Hand an der Wand, um sich im Gleichgewicht zu halten. Als der Strahl der Taschenlampe um die Biegung glitt, fiel das Licht auf eine große, wohlgeformte Frau – nackt, blau angemalt, wie eine Göttin der Inuit.
Während er auf sie zurutschte, bemerkte er, dass die Frau keineswegs nackt war, sondern eine Art hautengen Gymnastikanzug mit Kapuze trug. Außerdem hatte sie einen Grubenhelm schief auf dem Kopf. Die daran angebrachte Lampe leuchtete Matt

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