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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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nur auf meinen ausdrücklichen Befehl.«
Als Antwort kam statisches Rauschen, dann ein Schauer vereinzelter Wörter: »… Komplikation … zwei Helikopter verloren … Männer am Boden … nur ein Vogel noch in der Luft.«
Scheiße! Craig musste den Versuch aufgeben, Einzelheiten herauszufinden, es gab zu viele Störungen. Aber das russische U-Boot hatte offensichtlich nicht kampflos aufgegeben. »Sind die Truppen noch mobil?«
»Jawohl, Sir.«
»Gut. Sorgen Sie dafür, dass Omega sicher bleibt. Aber mobilisieren Sie das Evakuierungsteam nur auf meine Anweisung. Ich werde versuchen, baldmöglichst wieder Kontakt aufzunehmen.«
    »… One … Roger.«
»Fischadler out.« Craig zog an dem Kordelempfänger und befestigte ihn wieder in der Kapuze. Die Gruppe starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
»Wer sind Sie?«, fragte Amanda.
»Mein wirklicher Name ist nicht wichtig. Craig reicht momentan.«
» Was sind Sie dann?«
Er kniff die Lippen zusammen. Was für einen Sinn hatte es jetzt, irgendwelche Ausflüchte vorzubringen? Wenn er die Daten in Sicherheit bringen wollte, brauchte er die Kooperation von allen Leuten hier. Also beantwortete er die Frage ehrlich. »Ich bin von der CIA, Verbindungsmann zu den Special Forces. Derzeit habe ich das Kommando über die DeltaForceEinheit, die Omega zurückerobert hat.«
»Omega ist also frei?«, fragte Amanda.
»Im Augenblick ja.« Er machte eine Handbewegung zu der Spalte im Eis. »Aber das nutzt uns hier herzlich wenig. Wir müssen irgendwie aus der Station herauskommen.«
»Aber wie?«, wollte Dr. Ogden wissen.
Craig deutete wieder auf die Eisspalte. »Die Leute da draußen sind irgendwie reingekommen, also werden wir auf dem gleichen Weg rausgehen.«
»Aber die Grendel …?«, gab Magdalene zu bedenken.
Craig ging zu der Kiste mit den leeren Wodkaflaschen, die er vorhin herumgeschoben hatte, und blickte dann in die Runde. »Wenn wir überleben wollen, müssen wir alle zusammenarbeiten.«
        
16:17 Uhr
    Jenny sah zu, wie die Flammen in der Ritze wieder aufloderten, und trat ein Stück zurück.
    Gott sei Dank …!
Als das Feuer vorhin erloschen war, hatte sie sich vorsichtig der Spalte genähert und hineingespäht. Dreißig Zentimeter weiter war der Riss inzwischen ein richtiger Durchgang geworden – eng, aber passierbar.
    Sie hatten es fast geschafft.
Doch dann hatte sie kurz befürchtet, dass die anderen kein Benzin mehr hatten. Nervöses Flüstern war zu hören gewesen – bis der Schlauch wieder erschien, und Jenny machte, dass sie aus dem Weg kam.
Jetzt züngelten wieder gierige Flammen aus dem Tunnel und fraßen sich durch den Rest Eis. Sie würden es schaffen. Trotzdem hielt Jenny die Luft an. Sie wandte sich zu Tom und Kowalski um.
Das Paar bewachte zusammen mit Bane noch immer den Höhleneingang, für den Fall, dass sich ein Monster näherte.
Tom bemerkte ihren Blick. »Das Biest ist immer noch da unten. Ich sehe Schatten, die sich bewegen.«
»Das Mistvieh hat die Hoffnung auf seine Mahlzeit jedenfalls noch nicht aufgegeben«, stimmte Kowalski ihm zu.
»Aber solange das Feuer hier brennt, bleibt es weg«, meinte Jenny und fügte im Stillen ein Hoffentlich hinzu.
»Wenn es so ist«, brummelte Kowalski, »dann wünsche ich mir zum nächsten Geburtstag einen verdammten Flammenwerfer.«
Jenny spähte in den dunklen Tunnel und versuchte zu verstehen, was da draußen eigentlich lauerte. Sie erinnerte sich an den Namen, den Craig dem Tier gegeben hatte:
Grendel. Aber was war das? Bei ihrem Volk gab es Mythen von Walgeistern, die junge Männer und Frauen verschleppten. Bisher hatte sie solche Geschichten für abergläubische Märchen gehalten. Aber jetzt war sie da nicht mehr so sicher.
Wieder wurde die Flamme schwächer und lenkte Jennys Aufmerksamkeit erneut zu der Eisspalte. Was machen die denn da drüben?
Jenny wartete. Das Feuer verglühte zu einem müden Flackern. Sie trat wieder näher und wollte gerade etwas hinüberrufen, als eine dunkle Gestalt erschien und sich durch den schmalen Durchgang drängte. Eine Gestalt, die zur Sicherheit in eine nasse Decke gehüllt war.
Die Decke wurde zurückgeschlagen, man sah ein Licht und eine große, schlanke Frau in einem blauen Wärmeanzug. Das Licht stammte von einer Grubenlaterne, die sie in einer Hand hielt und jetzt hochhob.
»Amanda … Dr. Reynolds!«, rief Tom.
Jenny erkannte den Namen – die Leiterin der Driftstation Omega.
»Was haben Sie denn vor?«, fragte Kowalski und wedelte mit der Hand zu dem Spalt.

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