Mission Arktis
Meter von ihnen entfernt. Jennys Augen füllten sich mit Tränen.
Wenn Craig da war, dann war sicher auch Matt …
»Wie … was macht ihr denn hier?«, fragte Craig.
Bevor sie antworten konnte, begann Bane wieder zu bellen. Jenny drehte sich um und wollte ihn beruhigen, aber der Wolfsmischling hatte sich dem Gang zugewandt, aus dem sie gekommen waren.
Vom Tunneleingang starrten rote Augen zu ihnen herüber und reflektierten das schwache Licht.
»Scheiße!«, sagte Kowalski.
Zögernd betrat die Kreatur die Höhle, schnaubte und kam näher. Es war das größte Monster, das sie bis jetzt zu Gesicht bekommen hatten.
Jenny zog die Leuchtpistole heraus, zielte und feuerte. Eine Flammenspur schoss durch die Höhle und explodierte zwischen den Vorderbeinen der Bestie. Einen Moment waren alle von dem Lichtblitz geblendet.
Das Monster bäumte sich auf und kam mit einem dumpfen Schlag wieder auf die Füße. Dann schob es den mächtigen Körper rückwärts in den Gang zurück, um dem Feuerball auszuweichen.
Tom und Kowalski traten neben Jenny. »Wir müssen damit rechnen, dass das Biest bald wieder auftaucht«, meinte Kowalski.
Jenny hielt immer noch die Pistole in der Hand. »Ich hab nur noch eine Leuchtkugel«, stellte sie fest und fügte, zu den Gesichtern hinter dem Spalt gewandt, hinzu: »Dann haben wir nichts mehr, um die Viecher zu vertreiben.«
Craig hatte sie gehört. »Das sind Grendel. Sie haben hier unten jahrtausendelang ihren Winterschlaf gehalten.«
Jenny schob dieses Thema einen Moment beiseite und stellte die Frage, die ihr am meisten auf der Seele brannte. »Wo ist Matt?«
Craig seufzte, und es dauerte einen Augenblick zu lange, ehe er antwortete. »Wir sind getrennt worden. Er ist irgendwo in der Station, aber ich weiß nicht genau, wo.«
Jenny spürte etwas Unausgesprochenes in seinen Worten, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um nachzuhaken. »Wir müssen einen anderen Weg hier raus finden«, fuhr sie fort. »Unsere Taschenlampe ist kaputt, und wir haben nur noch eine Leuchtkugel, um uns zu verteidigen.«
»Wie seid ihr denn überhaupt hierher gekommen?«, fragte Craig.
Jenny machte eine vage Handbewegung nach hinten. »Durch einen Luftschacht. Er führt hinauf zur Oberfläche.«
»Tja, da draußen ist es nirgends sicher. Wir haben Metallwerkzeuge hier, vielleicht können wir den Spalt verbreitern. Zum Durchkriechen.« Aber man hörte seiner Stimme einen gewissen Zweifel an.
Das Eis war einen Meter dick. Das würden sie nie schaffen.
Hinter Craig meldete sich eine andere Stimme zu Wort. Eine Frau, die gleiche, die vorhin Hallo gerufen hatte. »Was ist mit dem Treibstoff für die Motoren? Vielleicht könnten wie einen riesigen MolotowCocktail basteln. Und einen Weg freisprengen.«
Craigs Gesicht entfernte sich von dem Spalt. »Warten Sie mal bitte einen Moment, Jen.«
Dann hörte sie, wie die Gruppe mit gedämpften Stimmen beriet. Unter anderem wurde auch argumentiert, dass der Lärm die Aufmerksamkeit der Russen auf sich ziehen könnte. Jenny blickte auf die Leuchtkugel, die allmählich abbrannte. Persönlich wäre sie lieber das Risiko mit den Russen eingegangen.
Schließlich erschien Craig wieder an dem Spalt. »Wir möchten gern mal was versuchen. Ihr solltet aber besser ein Stück zurücktreten.«
Dann wurde etwas in den Spalt gestopft. Es sah aus wie eine Schlauchtülle und roch nach Kerosin und Öl.
Jenny machte, dass sie von der Wand wegkam, während Tom und Kowalski zusammen mit Bane weiter den Höhleneingang bewachten.
In der Ritze erschien eine flackernde Flamme, im nächsten Moment schlug ein Feuerstrahl daraus hervor. Jenny taumelte zurück, und ein Feuerball rollte knapp an ihrem Gesicht vorbei, so dicht, dass er ihr die Augenbrauen versengte.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Kowalski und trat zu ihr.
Sie winkte ab und rappelte sich sofort wieder auf. »Jedenfalls muss ich mir jetzt wegen der kleinen Frostbeule an meiner Nase keine Gedanken mehr machen«, meinte sie ironisch.
»Du kannst von Glück sagen, dass du überhaupt noch eine Nase hast.«
Inzwischen herrschte in der Spalte ein regelrechtes Inferno. Flammen züngelten in die Höhle. Es zischte und dampfte und die Feuchtigkeit kondensierte sofort auf Wänden, Boden und Körpern. Rinnsale aus brennendem Öl sickerten in die Höhle.
Es war ein surrealer Anblick, die Flammen auf dem Eis tanzen zu sehen.
»Sie versuchen, uns einen Durchgang freizuschmelzen«, stellte Jenny fest.
Die feurigen Kanäle breiteten sich über den
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