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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Einfrierprozess sichern und sich damit davonmachen«, nickte Ogden.
Matt dachte an all das, was er mit dem angeblichen Reporter erlebt hatte. Die ganze Zeit hatte er eine tiefere Kraft in dem Mann gespürt, einen versteckten Einfallsreichtum, der gelegentlich durchschien. Aber er hätte nie vermutet …
Matt ballte die Faust. Er hatte dem Typen das Leben gerettet und so zeigte er sich nun also erkenntlich. »Dieser gottverdammte Mistkerl …!«
»Was machen wir jetzt?«, fragte Washburn.
Matt hatte Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, hin- und hergerissen zwischen Wut und Angst um Jenny.
»Warum hält man uns hier fest?«, fuhr Washburn fort.
Ehe jemand antworten konnte, schwang die Tür des Wachraums auf, und herein kamen die beiden Männer, die vorhin mit den Ausweispapieren verschwunden waren. Sie gestikulierten und sprachen mit dem einzelnen Bewaffneten an der Tür. Dann traten alle drei an Matts Zelle. »Sie kommen mit uns«, sagte einer in gebrochenem Englisch.
Die Wache gab die Tastenkombination zum Öffnen des Schlosses ein und riss die Tür weit auf. Die anderen beiden trugen Pistolen in der Hand. Matt versuchte abzuschätzen, ob er eine Chance hatte, eine davon zu ergattern. Er stand auf. Seine Knie fühlten sich an wie Wackelpudding. Fast wäre er umgefallen. So viel zu den Chancen für einen Frontalangriff.
Mit vorgehaltener Pistole wurde er hinauskomplimentiert.
Vermutlich beantwortet das Washburns Frage. Sie wurden vernommen. Und danach? Matt beäugte die Pistole. Die Nützlichkeit der Gefangenen war irgendwann erschöpft. Sie hatten zu viel gesehen. Auf gar keinen Fall konnte man sie am Leben lassen.
Von den beiden Wachen flankiert, wurde Matt weiter ins Zentrum von Ebene vier geleitet. Statt hinaus auf den kreisförmigen Gang mit den entsetzlichen Tanks führten sie ihn in eine Halle im Zentrum. Vor einem einzelnen Raum endete der Korridor.
Er wurde hereingewunken.
Matt trat in ein kleines Büro, ausgestattet mit exquisiten Mahagonimöbeln: ein breiter Schreibtisch, offene Regale, Schränke. Sogar ein Bärenfell lag auf dem Boden. Ein Eisbär. Mit Kopf.
Als Erstes fiel sein Blick auf einen kleinen Jungen in einem viel zu großen Hemd, das ihm fast bis an die Knöchel ging. Er kniete auf dem Bärenfell, tätschelte den Kopf des Eisbären und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Der Junge blickte auf.
Matt schnappte nach Luft und stolperte über den Rand des Fells, sodass er auf ein Knie fiel. Das Gesicht war unverkennbar.
Einer der Wachen schnauzte ihn auf Russisch an und packte ihn am Genick.
Matt war zu bestürzt, um sich zu wehren.
Dann erklang eine neue Stimme, kalt und gebieterisch. Matt hob die Augen. Der Mann, der am Schreibtisch gesessen hatte, erhob sich aus seinem Ledersessel und winkte die Wachen weg.
Er war groß, einen Meter neunzig, breitschultrig und trug eine schwarze Uniform. Aber das Auffallendste waren seine schneeweißen Haare und die sturmgrauen Augen, die Matt jetzt durchdringend musterten.
»Bitte setzen Sie sich«, sagte der Mann in perfektem Englisch.
Instinktiv stand Matt auf, wollte sich aber nicht wieder setzen. Er wusste, wer hinter dem Schreibtisch stand. Der Führer der russischen Truppen.
Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken, doch eine Wache blieb im Raum. Außerdem entdeckte Matt auch die Pistole, die an der Hüfte des Weißhaarigen in einem Halfter steckte.
Harte graue Augen starrten ihn an. »Mein Name ist Admiral Viktor Petkow. Und wer sind Sie?«
Matt sah seine Brieftasche auf dem Schreibtisch liegen. Er hatte keinen Grund, zu lügen, es würde ohnehin zu nichts führen. »Matthew Pike.«
»Fisch und Wild?« Man hörte, dass er stark daran zweifelte.
»Wie es in meinen Papieren steht, richtig«, entgegnete Matt mit fester Stimme.
Ein Auge zuckte. Anscheinend bekam der Admiral nicht oft eine freche Antwort. Seine Stimme wurde wie Stahl. »Mr Pike, wir können das hier zivilisiert regeln oder …«
»Was wollen Sie von mir?« Er war zu müde, um den aufrichtigen Gegner zu spielen. Er war kein James Bond.
Das Gesicht des Admirals bekam Farbe, seine Lippen wurden schmal.
Ehe noch jemand etwas sagen konnte, stand das Kind von dem Bärenfell auf und wanderte zu dem älteren Mann hinüber. Die Augen des Admirals verfolgten jede Bewegung des InuitJungen. Der Kleine berührte seine Hand.
»Das ist das Kind aus dem Eistank«, sagte Matt, unfähig, sein Erstaunen zu verbergen.
Die Hand des Admirals legte sich beschützend um die winzigen Finger. »Das Wunder der

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