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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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zuliebe sparten sie sich äußere Zurschaustellungen für private Momente auf. Nicht einmal der Admiral, Amandas Vater, wusste von der Intensivierung ihrer Gefühle.
»Captain, ich will mich kurz fassen«, fuhr der Admiral fort. »Der russische Botschafter wurde gestern kontaktiert und man hat ihm eine Kopie Ihres Berichts übergeben.«
»Aber ich dachte, wir wollten erst in Verbindung mit ihm treten, wenn …«
»Wir hatten keine andere Wahl«, fiel ihm der Admiral ins Wort. »Irgendwie hat Moskau von der Entdeckung der alten Eisstation Wind bekommen.« »Ja, Sir. Aber was bedeutet das für uns hier draußen?«
Eine lange Pause trat ein. Einen Moment war Perry nicht sicher, ob der Sonnensturm die Kommunikation unterbrochen hatte, aber dann sprach der Admiral weiter. »Greg …«
Der unförmliche Gebrauch seines Vornamens ließ Perry aufhorchen.
»Greg, ich muss Sie auf noch etwas aufmerksam machen. Zwar bin ich hier draußen an der Westküste, aber ich war lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass der Bienenstock in D. C. eifrig summt. Da drüben geht etwas vor sich. Mitternachtstreffen zwischen der NSA und der CIA. Der NavyBeauftragte ist von einer Nahostreise zurückbeordert worden. Das ganze Kabinett wurde aus den Osterferien geholt.«
»Und was soll das alles?«
»Genau das ist ja der Punkt – ich weiß es nicht. Irgendetwas ist ganz oben passiert, oberhalb von mir. Zu mir muss die Information erst mal kommen … falls sie mich je erreicht. Irgendein politischer Sturm braut sich zusammen. D. C. macht die Schotten dicht. So was hab ich noch nie erlebt.«
Eine kalte Hand kroch Perrys Rücken empor. »Ich verstehe das nicht. Warum?«
Wieder wurden die Worte von der Verbindung klein gehackt. »Ich bin nicht sicher. Ich wollte Ihnen nur Bescheid geben, dass die Dinge hier eskalieren.«
Perry verzog das Gesicht. Das alles hörte sich für ihn nach dem üblichen politischen Gerangel an. Er würde die Sorge des Admirals zur Kenntnis nehmen, aber was konnte er sonst tun?
»Noch eins, Captain. Mir ist eine seltsame Kleinigkeit zu Ohren gekommen, genau genommen von einem Berater zum Unterstaatssekretär. Ein einzelnes Wort, das im Zentrum des Sturms zu stehen scheint.«
»Und was ist das für ein Wort?«
»Grendel.«
Perry blieb die Luft weg.
»Vielleicht ein Kodename, der Name eines Schiffs – ich weiß es nicht«, fuhr der Admiral fort. »Klingelt da irgendwas bei Ihnen?«
Perry schloss die Augen. Grendel … Erst heute war die Entdeckung gemacht worden. Eine Stahlplakette, bedeckt mit Eis und Raureif und leicht zu übersehen. Sie befand sich in der Nähe des oberirdischen Haupteingangs zur Eisstation.
    ЛЕДОВАЯ СТАНЦИЯ ГРЕНДЕЛ
     
    »Greg?« 
    Seine Gedanken drehten sich immer noch im Kreis.
    Woher wusste Washington …? Der Übersetzer von Omega und der Sprachexperte der Polar Sentinel hatten sich über die korrekte Übersetzung gestritten, vor allem über das letzte Wort, bis sie endlich zur gleichen Lösung gekommen waren.
    Es war der Name der unterirdischen Basis: Eisstation Grendel.
»Captain Perry, sind Sie noch da?«
»Ja, Sir.«
»Bedeutet das Wort irgendwas?«
»Ja, Sir, ich glaube schon.« Seine Stimme klang gepresst. Außer auf der Plakette hatte Perry die kyrillischen Buchstaben schon an einer anderen Stelle gesehen, auf einer der Türen in der Station nämlich … einer Tür, vor der er bewaffnete Wachposten hatte aufstellen lassen.
    ГРЕНДЕЛ
    Bis heute hatte er die Bedeutung der Buchstaben nicht gekannt, die auf dieser grausigen Tür angebracht waren. Jetzt wusste er, was sie bedeuteten.
Aber er war nicht der Erste.
      
    18:26 Uhr
    Brooks Range, Alaska
    Mariah am Zügel führend, ging Matt den steilen Abhang hinauf. Craig saß nach vorn gebeugt im Sattel und klammerte sich am Sattelhorn fest. Noch wagte Matt es nicht, ebenfalls aufzusitzen, nicht bevor es bergab ging oder das Gelände zumindest flach wurde. Er wollte das Pferd nicht vorzeitig ermüden.
    Vor ihnen bewegten sich die vier Hunde auf die Talspitze zu. Je früher sie die steilen Gipfel hinter sich ließen, desto besser. Nur Bane schien die Angst seines Herrn zu bemerken, denn er blieb stets in seiner Nähe, die Ohren gespitzt.
    Matt warf einen Blick über die Schulter. Inzwischen waren die Fallschirmspringer bestimmt gelandet, aber bis jetzt hörte man noch keine Motorengeräusche. Kein Anzeichen einer Jagd, aber der dichte Wald aus Fichten und Erlen verstellte auch die Sicht.
    Schon senkte sich die Dämmerung

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