Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Konsonanten.
»Amanda …« Sie redete mit einem Geist.
»Ja, und hier ist noch jemand, der mit Ihnen sprechen möchte.«
Eine Pause trat ein, in der Jenny versuchte, aus der ganzen Sache schlau zu werden.
»Schätzchen … Jen …«
Jetzt flossen die Tränen und füllten den hohlen Raum in ihrem Herzen. »Papa!«
Ihr Aufschrei scheuchte die Wachen auf, aber Jenny beugte sich schnell über den Jungen und versuchte, ihren Fehler zu vertuschen.
Hinter ihr sprach ihr Vater weiter … er lebte! »Tu, was Captain Perry sagt!«, drängte er. »Wir lassen euch nicht im Stich.«
Dicht über den Jungen gebeugt, wiegte Jenny ihn und bemühte sich, ihr Schluchzen zu verbergen. Ihr Vater lebte noch. Das war so wunderbar, dass sie ihre Mutlosigkeit beiseite schob. Sie konnte jetzt nicht aufgeben!
Langsam hob sie den Kopf und starrte zu dem toten russischen Teenager hinüber. Aus der oberen Tasche seiner Uniform lugte ein schwarzes WalkieTalkie hervor.
Jenny stand auf und nahm Maki auf den Arm. Während sie summend mit dem Kleinen auf und ab wanderte, steuerte sie immer dichter auf den toten Russen zu. Als sie nahe genug war, wartete sie, bis die Wachen ihr den Rücken zuwandten. Dann bückte sie sich pfeilschnell, schnappte sich das WalkieTalkie und sprang wieder auf.
Sie versteckte das Funkgerät an einer Stelle, wo bestimmt niemand nachsehen würde.
Aber was jetzt?
Ihr gegenüber setzte die Titankugel ihren tödlichen Countdown unbeirrt fort. Bevor diese Gefahr nicht beseitigt war, würde es keine Rettung geben.
Jetzt hing alles von dem Mann ab, den sie liebte.
       
    20:36 Uhr
    Matt ging vorneweg durch den langen, kreisförmigen Korridor mit den Gefriertanks.
    Craig folgte ihm mit seinen beiden Männern. Andere DeltaForceSoldaten bemannten auf dieser Ebene die Schlüsselpositionen. Nachdem alle verbliebenen Russen exekutiert worden waren, befand sich die Station nun wieder in amerikanischen Händen. Alle Russen waren tot, mit Ausnahme des Admirals.
    Als Matt das Ende der Halle erreicht hatte, wo die Tanks aufhörten, ging er zu dem versteckten Schaltbrett. Er hielt inne und wog die Gefahren gegeneinander ab: Craig gegen den russischen Admiral. Aber er dachte auch an Jenny und den kleinen Jungen. Der Gedanke an ihren Mut, an ihre Entschlossenheit, mit der sie die Unschuldigen verteidigten, gab ihm Kraft. Ehe etwas anderes entschieden werden konnte, musste die Bombe deaktiviert werden.
    Seine Finger umfassten sein Gewehr etwas fester. »Hier ist nichts«, meinte Craig argwöhnisch.
    »Nichts?« Matt streckte die Hand aus und klappte die Schalttafel heraus, sodass das Rad zum Vorschein kam, mit dem die Tür des Eislabors verriegelt wurde. Mit hochgezogenen Brauen sah er Craig an. »Dann gehen Sie ruhig als Erster hinein, denn ich bezweifle sehr, dass uns ein herzlicher Empfang bereitet wird.«
    Craig winkte Matt weg und ließ das Rad von einer der Wachen bedienen. Matt ließ ihn einen Augenblick damit kämpfen und erinnerte sich an seine eigene frustrierende Erfahrung. Aber die Zeit lief ihnen davon, also beugte er sich schließlich vor und drückte auf den verborgenen Schalter, der das Rad entriegelte. Es drehte sich, die Tür sprang auf.
    Niemand machte Anstalten, sie weiter zu öffnen. Craig trat näher. »Admiral Petkow!«, rief er. »Sie wollten sich mit mir treffen, um eine Lösung auszuhandeln. Ich bin immer noch bereit, mit Ihnen zu reden. Und Sie?«
Keine Antwort.
»Vielleicht hat er sich umgebracht«, murmelte eine der Wachen.
Rasch wurde seine Theorie zunichte gemacht, denn Petkow rief: »Kommen Sie rein!«
Craig runzelte die Stirn, verwirrt, dass der Admiral anscheinend nachgab. Er warf Matt einen fragenden Blick zu.
»Ich geh da nicht als Erster rein. Das ist immer noch Ihr Spiel, verdammt!«
Craig winkte alle zur Seite und zog die Tür dann selbst auf, ging allerdings dahinter in Deckung. Aber es war kein Schuss zu hören.
Einer der Soldaten, ein Sergeant, streckte einen kleinen Spiegel um die Ecke, um damit den Raum zu inspizieren. »Alles klar«, meinte er dann, ohne seine Überraschung zu verbergen. »Er sitzt da drin. Unbewaffnet.«
Damit er die Wahrheit seiner Behauptung gleich unter Beweis stellen konnte, winkte Craig den Soldaten als Ersten hinein. Der Sergeant hob seine Waffe, glitt von seinem Platz und durchquerte geduckt die Tür. Dann ließ er sich rasch auf ein Knie fallen und schwang die Waffe herum, bereit, jeder Bedrohung die Stirn zu bieten. Aber es passierte nichts.
»Alles klar!«, rief er

Weitere Kostenlose Bücher