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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Fenster hinüber. In der mitternächtlichen Dunkelheit erstrahlte das Innere des Gebäudes wie ein Leuchtturm.
Jenny seufzte und tätschelte Bane, der ihr gefolgt war.
Bennie sah sie an, während er den Schlauch aufrollte. »Du weißt, dass er aufgehört hat zu trinken.« »Bennie, ich möchte eigentlich nicht darüber reden.«
Wieder zuckte er die Achseln und stieß eine große Wolke Zigarrenqualm aus. »Ich mein ja nur.«
»Ich weiß.«
Auf einmal wurde die kleine Hangartür aufgestoßen. Belinda, Bennies Frau, stand im Türrahmen. »Kommt ihr beiden doch mal aus der Kälte? Ich hab Eier und Karibusteaks in der Pfanne.«
»Eine Sekunde, Schatz.«
Aber Bane hatte nicht so viel Geduld. Mit der Nase in der Luft, erschnupperte er den Geruch des brutzelnden Fleischs und begab sich zielstrebig und schwanzwedelnd zur Tür.
Mit einem kleinen Klaps auf den Kopf ließ Belinda ihn vorbei und deutete dann auf Bennies glühende Zigarre. »Der Hund ist willkommen, das Ding da aber nicht.«
»Ja, Liebes.« Er warf Jenny einen Blick zu, der sagte: Siehst du jetzt, womit ich mich rumärgern muss? Aber Jenny war auch nicht die liebevolle Verbundenheit zwischen ihnen entgangen.
Belinda schloss die Tür mit einem bedauernden Kopfschütteln. Sie war ein Jahrzehnt jünger als ihr Ehemann, aber ihre Intelligenz und ihre Lebenserfahrung überspannten diese Kluft mühelos. Sie stammte aus Kaktovik, wo ihre Familie schon seit Generationen ansässig war, aber als Teenager war sie mit ihren Eltern nach Fairbanks gezogen. Damals hatte gerade der schwarze Goldrausch begonnen – eine Flut von Öl, Geld, Jobs und Korruption. Indianer und einheimische Inuit, alle begierig auf ihren Anteil an dem Reichtum, strömten in die Städte und ließen ihre Heimat und ihre Traditionen hinter sich. Aber was sie in Fairbanks vorfanden, war eine schmutzige Stadt voller Bauarbeiter, Hundeschlittenführer, Lastwagenfahrer und Zuhälter. Ungelernte Ureinwohner gerieten rasch unter die Räder des Fortschritts. Um ihre Familie zu unterstützen, hatte sich Belinda mit sechzehn als Prostituierte betätigt. Sie und Bennie waren sich begegnet, als sie verhaftet wurde. Er nahm sie unter seine Fittiche – buchstäblich. Er zeigte ihr den Himmel über Fairbanks und ein anderes Leben. Schließlich heirateten sie und zogen mit ihren Eltern nach Kaktovik.
Bennie richtete sich auf, zog noch einmal kräftig an der Zigarre, warf den Stummel in den Schnee und trat die Glut aus. »Jen, ich weiß, wie du über Matt denkst.«
»Bennie …« Ihre Stimme klang warnend.
»Lass mich ausreden. Ich weiß, was du verloren hast … ihr beide.« Er nahm seine ölverschmutzte Kappe ab und strich sich über die schütter werdenden Haare. »Aber du darfst nicht vergessen, dass ihr beide noch jung seid. Noch ein Kind könnte …«
»Nein!« Sie stieß das Wort hervor wie ein Bellen, eine instinktive Abwehrreaktion. Sobald es heraus war, musste sie daran denken, dass Matt sie ebenso abrupt unterbrochen hatte. Aber sie konnte ihren Ärger nicht zurückhalten. Wie kam Bennie auf die absurde Idee, er wüsste, wie es war, ein Kind zu verlieren? Und dann auch noch, ein neues Kind könnte das verlorene ersetzen!
Aber Bennie starrte sie weiter an, ein Auge zusammengekniffen. Er taxierte sie. Als er weitersprach, klang seine Stimme ruhig und bedächtig. »Jen, wir haben auch ein Kind verloren … ein Baby, ein Mädchen.«
Die knappe Erklärung verschlug ihr die Sprache. Ihr Ärger verpuffte, als hätte man eine Kerze ausgeblasen. »O mein Gott, Bennie! Wann denn?«
»Vor einem Jahr … eine Fehlgeburt.« Er starrte hinaus auf die verschneite Ebene. In der Ferne flackerten die wenigen Lichter des Dorfs. Ein tiefer Seufzer kam aus seiner Kehle. »Belinda war am Boden zerstört.«
Jenny sah ihm an, dass das Gleiche auch für ihn galt.
Er räusperte sich. »Danach haben wir herausgefunden, dass sie nie ein Kind kriegen kann. Es hat etwas mit den Narben zu tun. Die Ärzte meinten, es wäre eine Folge von …« Seine Stimme versagte und er schüttelte den Kopf. »Sagen wir einfach, es ist eine Folge von Komplikationen, die mit ihrem alten Job zu tun haben.«
»Bennie, das tut mir so Leid.«
Er winkte ab. »Das Leben geht weiter. So ist es eben.«
Durch das Fenster sah Jenny Belinda lachen, während sie Matts Kaffeetasse nachfüllte. Kein Laut war zu hören, außer dem Wind, der über die Tundra pfiff.
»Aber du und Matt«, fuhr Bennie fort, »ihr seid beide noch jung.«
Jenny hörte die unausgesprochenen

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