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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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ganz oben. Würde er sich nicht fügen, widersetzte er sich dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, dem Präsidenten selbst. Dunning war insgeheim des gesamten Verfahrens überdrüssig. Rücksichtsloses Verhalten! Großer Gott, diese durchgeknallten Ärsche hatten 20 Soldaten der Spezialkräfte umgelegt. Und er, Boomer, war mit der Aufgabe betraut, Lieutenant Commander Bedford des rücksichtslosen Verhaltens für schuldig zu befinden!
    Vertrauensvoll wandte er sich an das Gremium. »Hören Sie, keinem von uns gefällt es, dass man uns mehr oder weniger vorschreibt, Mack wegen Rücksichtslosigkeit zu verurteilen. Ich möchte Sie daher alle bitten, mir Ihre Ansichten mitzuteilen.«
    Alle drei Lieutenant Commander ließen sich nur ungern darauf ein, wagten aber nicht, sich dem Wunsch des Vorsitzenden zu widersetzen. Das vierte und jüngste Mitglied, Lieutenant Jonjo Adams aus Alabama, ein SEAL, war sichtlich aufgebracht. Er sah zu Boomer und sagte mit leiser Stimme: »Sir, wie alle bin ich stolz darauf, unter Mack Bedford gedient zu haben. Und wenn wir 1000 Stunden hier zusammensitzen, werde ich nichts finden, wessen er sich schuldig gemacht hat. Er hat das Richtige getan. Ich war damals in Bagdad dabei, als der Sprengsatz hochging, den sich einer von den Typen, die sich angeblich ergeben wollten, um den Bauch geschnallt hatte. Einem Kumpel von mir wurde der Kopf abgerissen. Wäre ich mit Mack auf der Brücke gewesen, hätte ich sie selber erschossen.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Boomer. »Und da es mir genauso geht, werde ich ihn in diesem Anklagepunkt nicht für schuldig befinden. Das ist das Beste, was ich tun kann. Aber mir ist aufgetragen, ihn in irgendeiner Weise zu maßregeln. Das ist das absolute Minimum, was ich« – er hielt fast zehn Sekunden lang inne, bevor er hervorstieß – »in diesem beschissenen, verfluchten Fall tun muss.« Alle vier Gremiumsmitglieder sahen, wie sich Dunning mit dem Ärmel über die Augen wischte, dann ging er zur gegenüberliegenden Wand, weil er es nicht ertragen konnte, dass die anderen ihn so aufgelöst erlebten.
    Sie aßen schweigend ihre Sandwiches. Gegen 14 Uhr kehrten alle fünf in den Gerichtssaal zurück und nahmen ihre Plätze ein. Alle anderen waren bereits anwesend.
    Captain Dunning sparte sich jede Vorrede, sondern sagte nur: »Lieutenant Commander Mackenzie Bedford, Sie wurden angeklagt, zwölf irakische Bürger ermordet zu haben. Das Gericht befindet Sie für nicht schuldig. Sie wurden angeklagt, gegen mehrere Bestimmungen der Genfer Konventionen verstoßen zu haben, die das Gericht dank der klugen Ratschläge des Verteidigers, Commander Surprenant, schon vorab verworfen hat. Sie wurden weiterhin des rücksichtslosen Verhaltens im Angesicht des Feindes angeklagt. Das Gericht befindet Sie für nicht schuldig.«
    Mack Bedford drehte sich bereits zu seinem Anwalt um und wollte ihm die Hand schütteln. Aber Captain Dunning war noch nicht fertig.
    »Das Gericht allerdings ist der Auffassung, dass die militärische Operation nicht den allgemeinen Vorschriften entsprochen hat. Mehrere SEALs waren feuerbereit, falls sich die Kapitulation als vorgetäuscht herausgestellt hätte. Und das Gericht entdeckte in Ihrem Vorgehen ein Element der Panik. Eingedenk dessen erlasse ich gegen Lieutenant Commander Bedford als dienstliche Maßregelung ein GOMOR, ein General Officer Memorandum of Reprimand . Die Sitzung ist beendet.«
    Mack Bedford war kreidebleich. Er wandte sich an Al Surprenant und hätte fast laut aufgeschrien. »Sir, das ist das Ende meiner Laufbahn als SEAL-Teamführer. Ich werde keine Führungsposition mehr einnehmen, ich werde nicht mehr befördert.«
    »Wie ich befürchtet habe«, erwiderte sein Anwalt. »Genau wie ich befürchtet habe.«

KAPITEL DREI
    Meine liebste Anne,
    im Moment scheint alles in Trümmern zu liegen. Nur der Gedanke, dich und Tommy wiederzusehen, hält mich aufrecht. Die Navy zeigt sich sehr großzügig, was meine Abfindung, die Pension und unsere Krankenversicherung betrifft. Commander Surprenant meint, es sei das schlechte Gewissen.
    Übrigens, einer der Jungs aus dem Militärgerichtsgremium hat »aus Ekel« seinen Abschied eingereicht. Es ist Brian Antrim, Lieutenant Commander und Raketenoffizier auf Überwassereinheiten. Der Prozess sorgt für ziemlich viel Wirbel, wenigstens wurde aber mein Name nicht öffentlich genannt.
    Natürlich hätte ich noch irgendeinen Bürojob erledigen können, in der Nachrichtenabteilung oder bei der

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