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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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ist passiert?«
    »Wir haben ein Loch in die Lindwurm gebohrt. Schnall dich ab! Der Morgenstern kann jeden Augenblick explodieren!«
    Sie half ihm, die Gurte zu lösen, und packte dann seinen Arm, damit er nicht den Gang hinunterstürzte.
    »Schnell! Schnell! Hilf mir mit der Tür!«, schrie sie. Das schien ihn endlich wachzurütteln. Gemeinsam stemmten sie sich dagegen, um sie gegen den Druck des abfließenden Wassers zu schließen.
    Kaum war es ihnen gelungen, explodierte der Morgenstern! Der plötzliche Schlag, der die Ictíneo erschütterte, schleuderte sie zurück. Colette schlitterte den Gang hinunter und erst auf halbem Weg bekam sie einen Türgriff zu fassen. Modo klammerte sich ein Stück weiter an einen Knauf. Colette blickte hinauf zum Ausguck. Die Tür hatte gehalten.
    »Los, weiter«, sagte sie.
    Langsam hangelten sie sich zurück zur Brücke.
    »Ah, Sie sind am Leben! Berichten Sie!«, rief Monturiol aus.
    »Wir haben den Rumpf vollständig durchbohrt«, meldete Modo.
    Und Colette fügte hinzu: »Wir hatten Glück. Wir konnten den Ausguck gerade noch verlassen, bevor der Morgenstern explodierte.«
    Monturiol nickte mit leerem Blick. »Gute Arbeit. Cerdà und ich haben inzwischen versucht, den Sporn der Ictíneo aus dem Rumpf der Lindwurm zu lösen.«
    Cerdà bewegte ächzend das Steuerrad. »Der Motor hat nicht mehr genug Kraft, um uns zu befreien. Wir stecken in dem Schiff fest.«
    »Nun, wenn dem so ist, dann ziehen wir die Lindwurm mit uns auf den Meeresgrund«, verkündete Monturiol mit Nachdruck.
    »Ich möchte lieber nicht mit auf den Meeresgrund«, murrte Colette, »falls es Ihnen nichts ausmacht.«
    Es folgte ein langes Schweigen.
    Schließlich ergriff Delfina Monturiol das Wort. »Es ist vorbei. Die Ictíneo hat ihre letzte Schlacht für Icaria geschlagen. Ich werde gemeinsam mit meinem Schiff untergehen.« Sie hielt inne und fuhr dann fort: »Cerdà, kehren Sie mit unseren Gefährten nach Neu-Barcelona zurück. Sie sind von Ihren Pflichten entbunden.«
    Cerdà reckte das Kinn vor. »Nein.«
    Monturiols Augen weiteten sich. »Nein?«
    »Meine Pflicht ist es, an Ihrer Seite zu bleiben.«
    »Aber was ist mit Icaria?«
    »Neu-Barcelona kann ohne die Versorgung durch die Ictíneo nicht überleben. Die Genossen, die sich noch dort aufhalten, müssen in die Alte Welt zurückkehren. Es bleibt ihnen nur der Traum, dass es eines Tages ein neues Icaria geben wird.«
    »So sei es denn.« Monturiol streckte ihre Hand aus. Cerdà ergriff sie und stellte sich dicht neben sie.
    Zu ihrer eigenen Verwunderung stiegen Colette Tränen in die Augen. Zwischen Cerdà und der Kapitänin bestand eine unvergleichliche Liebe und Loyalität. Sie waren wahnsinnig, aber bewundernswert.
    Monturiol salutierte. »Genosse Modo, Genossin Brunet, Sie sind offiziell von Ihren Pflichten entbunden. Im Maschinenraum finden Sie vier Rettungskapseln für Notfälle. Sie haben meine Erlaubnis, eine davon zu nutzen. Cerdà, geben Sie den beiden den Schlüssel zum Maschinenraum.«
    Cerdà griff in seine Tasche und holte einen silbernen Schlüssel hervor, den er Modo aushändigte.
    »Ich danke Ihnen für all Ihre Hilfe«, erklärte Cerdà mit weicher Stimme. »Sie beide waren außerordentlich tapfer.«
    »Es war eine Ehre, auf der Ictíneo zu dienen«, antwortete Colette und war über die Ernsthaftigkeit verwundert, mit der sie das sagte.
    »Aber Kapitänin!«, rief Modo aus. »Sie müssen sich nicht opfern. Die Geheimnisse der Ictíneo sind auf dem Grund des Ozeans in Sicherheit.«
    »Sie verstehen nicht«, erwiderte Monturiol. »Die Ictíneo ist mein Herz. Ohne sie bin ich bloß noch ein Geist. Icaria ist tot. Ich kann nicht in einer Welt ohne mein Schiff und ohne mein Land leben. Also werde ich meinem Vater folgen. Es ist die falsche Zeit für mich. Und für Cerdà.« Ihre Stimme wurde heiser. »Die Finsternis der Tiefe … mein Vater sprach ständig davon. Jetzt erwartet sie uns. Leben Sie wohl.« Sie wandte ihnen den Rücken zu und begann, an den Hebeln und Einstellvorrichtungen zu hantieren. »Gehen Sie! Jetzt! Sie beide!«
    Colette zog Modo zurück zur Treppe. Rutschend und schlitternd kämpften sie sich den Gang zum Achterschiff hinunter.
    »Sie sind völlig wahnsinnig«, flüsterte Colette, »unverbesserliche, idealistische Wahnsinnige.«
    »Ja«, stimmte Modo zu. Dann blickte er ihr in die Augen. »Oder vielleicht haben sie den klarsten Verstand von uns allen.«
    Sie krochen an Reihen von Kabinen vorüber. Die Ictíneo bebte

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