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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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mittlerweile wie ein lebendiges Wesen. Vom Rumpf hallten hämmernde Geräusche durch das Schiff und ein Knirschen war zu hören, wie von Metallknochen, die sich verbogen und brachen.
    Als sie sich endlich dem Ende des Gangs näherten, wurden sie abrupt zum Halten gezwungen: Vor ihnen lag ein tiefes Wasserloch. Und auf dem Grund befand sich die Tür zum Maschinenraum.

48
Die Rettungskapsel
     
    Ö l und andere Stoffe bildeten einen schillernden Film auf der Wasseroberfläche. Modo fluchte. »Wie tief das wohl ist?«
    »Es können nicht mehr als ein paar Meter sein«, erwiderte Colette, die sich an einem Türknauf festhielt, um nicht ins Wasser zu rutschen. »Ich kann ohne Probleme da hinuntertauchen.«
    »Nein«, widersprach Modo. »Ich mache das. Cerdà hat mir den Schlüssel gegeben.«
    »Aber nur, weil du näher bei ihm gestanden hast. Ich bin am Wasser aufgewachsen. Ich bin die bessere Schwimmerin von uns beiden.«
    Sie war genauso anstrengend wie Octavia! »Ich gehe!« Er zog den Schlüssel hervor und sprang mit einem unbeholfenen Platschen ins Wasser. Dort holte er noch einmal tief Luft und tauchte dann mit offenen Augen ab. Er schwamm mit kräftigen Beinschlägen und zog sich immer wieder an den Türklinken weiter in die Tiefe. Von oben drang etwas Licht ins Wasser, die Tür war noch sehr weit entfernt. Endlich kam er unten an und klammerte sich an ein Rohr, um nicht wieder nach oben zu treiben. Seine Lunge brannte, während er nach dem Handrad tastete. Aber wo befand sich das Schlüsselloch?
    Ihm blieb kaum noch Zeit, er musste Luft holen. Da berührte seine Hand ein kleines Metallplättchen, das sich beiseiteschieben ließ. Er steckte den Schlüssel in das dahinterliegende Loch, drehte ihn und spürte ein Klicken. Jetzt ließ sich das Rad bewegen! Modo zerrte an der Tür und kämpfte gleichzeitig gegen das Gewicht des Wassers.
    Die Tür öffnete sich gerade einmal zwei Zentimeter und Wasser strömte durch den Spalt in den Maschinenraum. Modo zog noch einmal mit aller Kraft. Endlich ging sie ganz auf und die Wassermassen fluteten durch die Öffnung. Er hielt, immer noch an das Rohr geklammert, die Tür fest. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Pegel so weit gesunken war, dass sein Kopf aus dem Wasser ragte und er einen tiefen Atemzug nehmen konnte.
    »Großartig, Modo! Das war einfach großartig!«, rief Colette, die jetzt an der Wand zu ihm hinunterkletterte. »Vielleicht werden wir tatsächlich überleben!«
    Sie war als Erste im Maschinenraum, dann folgte Modo. Der Motor füllte die Mitte des Raums aus: ein Gebilde mit riesigen Zahnrädern, mit Rohren und Kabeln, die in der Decke oder im Schiffsboden verschwanden. Und das Ganze wurde von zwei glühenden, gläsernen Batterien betrieben, die gut zwei Meter Durchmesser hatten. Sie machten auf Modo einen äußerst empfindlichen Eindruck.
    »Kein Wunder, dass sie den Raum abschließen«, sagte er. »Ein Schlag gegen die Batterien genügt und der Motor funktioniert nicht mehr.« Modo kam es vor, als würde er ein sterbendes Herz betrachten. Ab und zu sprühten Funken. Er wusste, dass Wasser und Strom eine tödliche Kombination waren, doch sie mussten es riskieren.
    Hinter dem Maschinenblock waren zu beiden Seiten je zwei runde Rettungskapseln in die Wand eingelassen. Modo öffnete die Tür der einen. Zwei Personen fanden gerade so nebeneinander auf der Bank Platz. Colette und er quetschten sich hinein und platzierten ihre Füße auf den Pedalen vor ihnen.
    Die Ictíneo schlingerte. Löste sie sich etwa von der Lindwurm?
    »Los! Los!«, brüllte Modo und schloss die wasserdichte Tür. »Es muss einen Weg geben, den Mechanismus auszulösen, der die Rettungskapsel nach draußen entlässt.« Er sah Schalter, mehrere kleine Hebel und eine lange Kordel vor sich.
    »Ich ziehe mal daran«, sagte Colette. Sogleich ertönte in der Kammer ein klirrendes Geräusch, gefolgt von einem Surren, als wäre eine riesige Uhr aufgezogen worden. Langsam bewegte sich die Kapsel rückwärts.
    Scheppernd fiel eine Metalltür zu. Modo lugte durch ein Bullauge und stellte fest, dass die Kapsel in einen runden Raum geglitten war, kaum größer als sie selbst. Zügig füllte sich die kleine Kammer um sie herum bis zu den Bullaugen mit Wasser. Sonst passierte nichts. Lange Sekunden verstrichen.
    Saßen sie in der Falle?
    »Mit welchem Schalter könnten wir es jetzt versuchen?«, fragte Modo.
    Colette drückte auf einen der Knöpfe. Ein verborgener Phonograph begann, Musik abzuspielen:

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