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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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sackte. Anschließend kletterte Hakkandottir hinein. Sie gab den beiden anderen Männern ein Zeichen, aber der Pilot sagte: »Es ist nur noch Platz für einen Mann, Admiralin, sofern wir den Hund mitnehmen. Ansonsten sind wir zu schwer.«
    Sie nickte und deutete auf den Wundarzt. Ein Kommodore war einfach zu ersetzen.
    »Zu Befehl, ich verstehe«, sagte Kommodore Truro, während der Arzt in den Korb stieg.
    »Der Gildemeister dankt Ihnen für Ihre Dienste«, verkündete Hakkandottir. Dann wurden die Sandsäcke abgeworfen und die Ätna erhob sich in die Lüfte.
    Hakkandottir blickte auf die beleuchtete Lindwurm hinunter, beobachtete, wie das Heck des Schiffes langsam sank. Dann hörte sie das Ächzen von Metall und Laute aufkommender Panik.
    Es war so ein schönes Schiff gewesen.
    Sie würden ein neues bauen. Und eines Tages würde sie das Empire direkt ins Herz treffen.
    Die Maschine der Ätna lief mit voller Kraft, die Propeller rotierten und ein kräftiger Wind trug sie in Richtung Süden.

47
Die Ictíneo ist mein Herz
     
    D er Aufprall war schlimmer, als Colette erwartet hatte. Sie hatte sich gesammelt, wie sie es von ihrem Vater gelernt hatte, und ihren Frieden mit der Vorstellung gemacht, womöglich bei der Verteidigung eines Landes zu sterben, das weniger als hundert Einwohner zählte. Als der Sporn der Ictíneo sich dann in die Lindwurm bohrte, wurde Colette so heftig in die Gurte geschleudert, dass einer der Riemen riss und sie mit dem Kopf gegen die Hebel knallte. Einige Augenblicke lang sah sie nichts als Sterne und sie kämpfte dagegen an, das Bewusstsein zu verlieren. Als sie wieder klar sehen konnte, flackerten sämtliche Lampen auf der Ictíneo.
    Plötzlich brach ein Schwall Wasser durch den Gitterboden des Übergangs oberhalb der Brücke und traf sie. Das Unterseeboot war leckgeschlagen! Sie bemühte sich, nicht die Nerven zu verlieren. Am liebsten hätte sie die Gurte gelöst, aber sie wusste, dass sie dann lediglich nach hinten fallen würde, da das Schiff mit dem Bug fast senkrecht in die Höhe ragte.
    »Ich glaube, wir haben den Rumpf durchschlagen«, erklärte Monturiol. An der Wange hatte sie sich eine blutende Wunde zugezogen. »Ausguck, bitte Meldung! Bitte Meldung!«, rief sie in das Sprachrohr.
    »Modo!«, schrie Colette. »Melde dich!«
    Doch vom Ausguck kam keine Antwort.
    »Melden Sie sich, Navigator!«, befahl Monturiol. »Modo, melden Sie sich! Colette, gehen Sie los! Sehen nach dem Genossen Modo!«
    »Das mache ich!«, erwiderte Colette, ließ die Haltegriffe los, schnallte sich ab und rutschte den Gang hinunter zur Treppe.
    »Beeilen Sie sich!«, rief Monturiol ihr nach. »Der Morgenstern kann jeden Augenblick explodieren!«
    Die Ictíneo verharrte in einem Fünfundsechzig-Grad-Winkel. Colette hielt sich am Handlauf fest und kämpfte sich über die Treppe in den Gang, der zum Ausguck führte. Dort hangelte sie sich an der Kabine der Kapitänin vorbei von Türknauf zu Türknauf. Sie benötigte eine volle Minute, um das Ende des steil ansteigenden Korridors zu erreichen, weil ihr auf dem nassen Boden ständig die Füße wegrutschten. Jeden Augenblick rechnete sie mit der Explosion.
    Als sie den Ausguck erreichte, warf sie zunächst einen Blick durch das Türfenster, weil sie fürchtete, der Raum sei vielleicht mit Wasser gefüllt. Eine einzelne Lampe verbreitete ein schwaches, flackerndes Licht. Es reichte aus, um Modo zu erkennen. Er hing vornüber in den Gurten, sein Kopf war auf die Brust gesackt. Colette drehte an dem Rad zum Öffnen der Tür und ein Wasserschwall spülte über ihre Füße in den Korridor. Zwei der Sichtfenster des Ausgucks waren gesprungen. Durch die Risse des einen drang Wasser ein, die andere Glasscheibe würde auch nicht mehr lange standhalten.
    »Wach auf!«, rief Colette, während sie zu Modo hinaufkroch. Sie packte sein Handgelenk. Es war kalt, aber sie konnte den Puls fühlen. Modo musste sich den Kopf angestoßen haben oder er war von einem herumfliegenden Metallteil getroffen worden. Auf dem Boden lagen mehrere herausgerissene Rohre. Modo konnte von Glück sagen, dass ihm nicht eines davon den Kopf abgetrennt hatte. Durch die Bullaugen erkannte Colette, dass das Unterseeboot im Rumpf der Lindwurm feststeckte. Es war unmöglich, sich daraus zu befreien.
    Da ihr nichts Besseres einfiel, ohrfeigte sie Modo: »Wach auf, Modo! Wach auf, du englischer Hundskopf!«
    Modo blinzelte und blickte sie dann benommen an. »Hör auf zu schreien!«, nuschelte er. »Was

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