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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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»Wenn wir erst in der Schleusenkammer sind, herrscht weniger Druck, richtig?«
    »Ja. Dort sind wir nur dem Druck des Wassers in der Kammer, aber nicht dem des Meeres ausgesetzt.«
    »Also müssen wir nur so lange durchhalten, bis wir drinnen sind«, stellte Modo fest.
    »Genau. Und wir müssen das Tor hinter uns schließen, den Hebel finden, um die Kammer zu leeren, und irgendwie die Luft anhalten, bis das Wasser abgelaufen ist. Gesetzt den Fall, der Mechanismus dazu funktioniert.«
    »Du klingst skeptisch.«
    »Oh nein, ich bin nicht skeptisch. Wir haben nur nicht den Hauch einer Chance«, sagte Colette lachend. »Aber wir haben keine andere Wahl. Ich schlage vor, wir teilen die Aufgaben auf. Du, Monsieur Musclé, schwimmst da raus und öffnest das Tor. Ich bleibe hier und setze mich erst dem Druck aus, wenn das Tor offen ist. Dann schwimme ich direkt zu dem Hebel. Der befindet sich an der hinteren Wand der Kammer. Das weiß ich noch. Du schließt hinter mir das Tor, damit wir das Wasser aus der Schleusenkammer ablassen können.«
    »Guter Plan! Lass uns jetzt noch ein paarmal tief einatmen.«
    »Ach, und noch etwas, Modo«, sagte Colette. Sie hob die untere Kante des Halstuchs an, das er über sein Gesicht gebunden hatte, und küsste ihn auf den Mund. Wenn Modo nicht auf der Bank gesessen hätte, wäre er umgekippt. So trat er nur reflexhaft weiter in die Pedale.
    Modo war noch nie auf den Mund geküsst worden. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken wild durcheinander. Sie hat mich geküsst! Ihre Lippen waren so weich.
    »Wa-was war das?«, stammelte er.
    »Ein Kuss, du Dummkopf. Um uns bonne chance zu wünschen. Ich glaube an das Glück, Modo. Und ich will nicht kampflos untergehen. Jetzt mach die Tür auf.«
    Er beugte sich vor, drehte den Griff zum Öffnen der Kapseltür und hielt ihn fest, weil er befürchtete, das ganze Wasser würde hereinströmen. Aber nichts geschah.
    »Oh nein! Der Wasserdruck presst die Tür zu«, stellte Colette fest.
    Modo stemmte sich dagegen, bis sie sich einen Spaltbreit öffnete und eiskaltes Wasser hereinsprudelte. Es wirbelte ihnen um die Füße und stieg schnell höher.
    »Ich habe es so satt, nass zu werden«, jammerte Colette.
    Doch bevor Modo noch antworten konnte, stand ihm das Wasser bereits bis zum Hals. Er holte noch einmal tief Luft, wartete, bis er hörte, dass Colette es ihm nachtat, und schob sich nach draußen.
    Augenblicklich fühlte es sich so an, als würden mehrere Ladungen gefrorener Ziegel auf seinem Körper lasten. Er warf sich nach vorne und griff nach dem Handrad neben dem Eingang zur Schleusenkammer. Aber er schwebte zu hoch, zu schnell! Er benötigte Halt, um an dem Rad drehen zu können. Modo blickte nach unten und entdeckte zwei Schlaufen, die im Boden eingelassen waren. Er steckte seine Füße hinein. Dann drehte er mit aller Kraft. Es kam ihm vor, als versuchte er, sich im Inneren eines Steins zu bewegen. Seine Lunge wurde zusammengepresst. Dennoch geriet er nicht in Panik. Er war in der Lage, trotz des hohen Drucks zu funktionieren. Sein Gesicht und sein Körper hatten so oft ihre Gestalt verändert – sie schienen sich nun der Umgebung anzupassen. Er kannte diese Art von Schmerz.
    Endlich schnappte das Tor auf. Modo stieß es auf und kämpfte sich mit kräftigen Beinschlägen nach innen. Er konnte nichts deutlich erkennen, nahm nur verschwommen wahr, wie lange dunkle Haare an ihm vorüberglitten und dann ein Paar Beine. Daraufhin drückte er das Tor von innen zu, steckte seine Füße in ein weiteres Paar Schlaufen auf dem Boden und verriegelte es mit dem Handrad wieder.
    Anschließend stieß er sich ab, um in den hinteren Teil der Kammer zu gelangen. Mit einem Auge sah er nur noch einen dunklen Grauschleier und er sorgte sich, dass sein Gehirn Schaden genommen hatte. Seine Unruhe wuchs, als er plötzlich Colette entdeckte: Sie trieb, einige Meter von ihm entfernt, reglos im Wasser. Ihr Haar wallte wie dunkler Seetang um ihren Kopf. Modo stieß sich vom Boden ab und stieg so schnell auf, dass er beinahe an ihr vorübergeschossen wäre. In letzter Sekunde packte er noch ihren Arm. Doch er hatte nicht mehr die Kraft, mit ihr nach unten zu dem Hebel zu schwimmen, mit dem das Wasser abgelassen wurde.
    Wir sind verloren, dachte er, während sein Kopf an die Decke der Kammer knallte. Ein zweites Mal stieß sein Kopf gegen die Decke. Seine Glieder wurden taub, seine Lunge gierte nach Sauerstoff. Als er ein drittes Mal mit dem Kopf nach oben stieß, fand er

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