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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Hausmeister ihnen den Weg beschrieben hatte, verabschiedeten sie sich.
    Modo griff nach ihrem Gepäck und sie stiegen die knarrende Treppe hinunter. Sie mussten Mr Socrates in einem Telegramm über ihre bisherigen Erkenntnisse informieren.
    Modo verzog das Gesicht, um dessen Elastizität zu überprüfen. Seine Muskeln waren noch nicht ermüdet und er hatte die verwandelten Züge noch unter Kontrolle. Drei Stunden war es her, dass er die Gestalt des Ritters angenommen hatte. In ein paar Stunden würde er wieder die Maske aufsetzen müssen.
    »Öffne die Tür für mich«, forderte Octavia, als sie die Eingangstür im Erdgeschoss erreichten.
    »Aber ich habe keine Hand frei«, wehrte Modo ab.
    »Ich bin eine Dame und du bist mein Ehemann und wirst mir die Tür aufhalten.«
    Modo verdrehte die Augen und mühte sich, den Türknauf zu drehen, ohne die zwei Koffer abzusetzen. Ein kühler Luftzug strich an ihnen vorüber, als die Tür sich öffnete. »Dann lassen Sie uns gehen, meine holde Gemahlin«, erwiderte er. »Wir haben viel Arbeit vor uns.«

8
Wachsame Augen
     
    I n einer Wohnung auf der gegenüberliegenden Seite der Lafayette Place saß ein junger Mann am Fenster und blickte nach draußen. Er spielte mit einer Rolle Verbandsmull und immer wieder entfuhr ihm ein Husten. Seit Wochen hatte er das Gebäude observiert. An diesem Nachmittag hatte er gerade erwogen, seine Dienstherren zu kontaktieren, um ihnen vorzuschlagen, ihn mit einer interessanteren Aufgabe zu betrauen, als ein junges Paar mit Reisegepäck auf der anderen Straßenseite haltmachte. Es handelte sich augenscheinlich um Besucher. Sobald sie in dem Gebäude verschwunden waren, ließ der junge Mann die Mullbinde fallen. Es blieb ihm keine Zeit, sich vorzubereiten, sich in Verbände zu hüllen oder richtig anzuziehen. Er würde gehen, wie er war – trotz der Kälte.
    Er rannte über die Straße und schlich die Treppe hinauf. Das Paar war in Wyles Apartment! Und eine Männerstimme sagte: »Ich kann Ihnen einen Kaffee kochen. Ist das in Ordnung?« Dann beobachtete er, wie der Hausmeister aus der Tür trat und die Treppe zu seiner eigenen Wohnung hinaufstieg. Der junge Mann sprang leise die letzten Stufen nach oben und postierte sich neben der Tür. Dann verlangsamte er seine Atmung und lauschte. Aus dem Gespräch der beiden Fremden erfuhr er, dass sie Modo und Octavia hießen. Es war schnell klar, dass es sich um Agenten handelte, doch ihr englischer Akzent bedeutete noch nichts – sie hätten für jeden arbeiten können. Sie erwähnten einen Mr Socrates. War das nur ein Deckname? Er würde die Dinge in die Hand nehmen und die beiden mit einer List dazu bringen, die Zahlenfolge für ihn zu entschlüsseln.
    Der junge Mann verfluchte den Agenten Wyle, weil er so schnell gestorben war, noch bevor er ihm wichtige Informationen abpressen konnte. Und jetzt hatte er keine Ahnung, was diese Zahlen auf dem Papier bedeuteten. In einem Telegramm hatte er seine Auftraggeber um Weisungen gebeten, aber die Antwort war noch nicht eingetroffen. Was brachte es, einen Telegrafen zu besitzen, wenn man dann doch nicht umgehend Antwort erhielt? Einfach niemand sagte ihm, was er tun sollte!
    Also marschierte er dreist geradewegs in das Apartment, als die beiden ihm den Rücken zuwandten, und legte die Dokumente auf den Tisch. Er bewegte sich wie schwerelos und zog sich lautlos wieder zurück. Nur ein Husten konnte er nicht unterdrücken, als er aus der Tür glitt. Zur Hölle mit seiner Lunge! Anschließend verbarg er sich im Türrahmen einer Nachbarwohnung. Er bekam mit, wie sie die Unterlagen fanden und die mögliche Bedeutung erörterten. Ihr Narren!, dachte der junge Mann. Ich ziehe hier die Fäden!
    Er wartete hinter der Treppe, bis die beiden hinuntergepoltert waren, und feixte, als Modo Octavia die Tür aufhielt. Sie hatten keine Ahnung, dass er sie beschattete. Es war fast zu einfach.
    Er spähte aus der Haustür, um zu sehen, welche Richtung die beiden Agenten einschlugen. Dann folgte er ihnen und verfluchte wieder einmal die Kälte.

9
Der rätselhafte Code
     
    O ctavia dachte, sie müsse völlig wahnsinnig werden. Vielleicht würde ihr auch nur der Kragen platzen, aber zumindest das. Sie stocherte auf der Brotrinde ihres Rindfleisch-Sandwiches herum. Seit einer Stunde saßen sie schon in O’Bryan’s Eatery und studierten die Unterlagen des Agenten Wyle. Sie fanden eine Notiz, dass er Colette Brunets Spur verloren hatte, und eine über das Red Horse, einen

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