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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Erfolg liegt für einen Agenten darin, die Zielpersonen so zu manipulieren, dass sie Informationen preisgeben. Flirte. Verwende Worte, die Liebe implizieren. Sämtliche Gefühle einer Zielperson sind Instrumente, die gegen sie verwendet werden können.«
    »So etwas ist grausam. Hat Mr Socrates das wirklich gesagt?«
    »Ach, er hat so einiges in der Art gesagt. Vielleicht erhalten wir weiblichen Agenten ja einen anderen Unterricht. Wir sind körperlich so viel schwächer als ihr Männer, also müssen wir mit List arbeiten. Ich mag jetzt neugierig sein, aber – hat dich jemals jemand … geliebt?«
    »Natürlich.«
    Sie klopfte mit dem Finger auf die Tischplatte. »Wer?«
    »Ähm. M-Mrs Finchley.«
    »Die Erzieherin? Sie wurde von Mr Socrates bezahlt, um dich aufzuziehen. Wie kannst du dir sicher sein, dass sie dich geliebt hat?«
    »Du täuschst dich in ihr!«, fuhr Modo sie an.
    Ich bin grausam, dachte Octavia. Warum? Dennoch ließ sie nicht locker. Manchmal konnte Modo so naiv sein. Er musste aufwachen und die Welt um sich herum sehen, wie sie wirklich war. »Ich will damit nur anregen, dass man seine eigenen Überzeugungen prüfen muss. Liebt dich Mr Socrates?«
    »Nein. Natürlich nicht. Ich bin ein Agent«, erwiderte Modo, doch seine Augen glänzten, als ob sie sich mit Tränen füllten.
    Vor Scham schluckte Octavia die Worte hinunter, die ihr schon auf der Zunge lagen. Warum fiel sie so über ihn her? Weil er ihr nicht sein wahres Gesicht zeigen wollte? Weil er ihr nicht völlig vertraute?
    »Ich bin überzeugt, dass dich jemand geliebt hat, Modo«, sagte sie schließlich. »Ich meine, dich liebt . Mr Socrates hat insgeheim sehr viel mehr Gefühle, als er zeigt. Und diese – diese Erzieherin auch.«
    »Ihr Name ist Mrs Finchley«, sagte Modo nach langem Schweigen. »Deiner Logik nach sollte man nie seiner Intuition vertrauen, wenn es um die Gefühle anderer geht. Danke. Lektion gelernt. Gute Nacht, Octavia.« Er stellte den Paravent zwischen dem Sofa und dem Bett auf und verbarg sich vor ihren Blicken.
    Nach einigen Minuten flüsterte sie: »Modo? Modo?«
    Schweigen.
    »Modo.«
    »Ja.« Er klang erschöpft.
    »Es tut mir leid. Ich habe nur Spaß gemacht. Ich wollte dir nicht zusetzen.«
    »Entschuldigung angenommen«, sagte er.
    »Danke«, sagte Octavia erleichtert. »Modo, gerade hast du mich wieder Octavia genannt.«
    »Ja.«
    »Weißt du noch, ich habe dir gesagt, du kannst mich Tavia nennen. So nennen mich meine Freunde.«
    Modo seufzte. »Gute Nacht, Tavia.« Das war das Letzte, was sie von ihm an diesem Abend hörte.

10
Die Expedition
     
    I n dieser Nacht erwachte Modo mehrmals schweißgebadet und von Albträumen geplagt. Einmal zog er sich unwillkürlich die Maske vom Gesicht und warf sie auf den Boden. Er hörte, wie Octavia sich hinter dem Paravent bewegte. Panisch tastete er nach der Maske und zog sie wieder über sein Gesicht. Dann sank er erneut in einen unruhigen Schlaf.
    Am nächsten Morgen verwandelte er im Badezimmer seine unansehnliche Gestalt in Mr Warkin. Er presste die Zähne aufeinander und unterdrückte es, vor Schmerz aufzustöhnen. Dann kleidete er sich an, blickte in den Spiegel und beschloss, Octavia zu überraschen. Er ölte sein Haar und scheitelte es in der Mitte, statt es wie sonst zur Seite zu kämmen. Er grinste zufrieden, die Frisur passte zu seinen scharf geschnittenen Gesichtszügen.
    »Tavia, bist du wach?«, fragte er.
    »Ja, Modo. Du kannst den Paravent zusammenklappen.«
    Octavia trug bereits ein dunkelgraues Kleid und band gerade ihr Haar mit einem Band zurück. Bei diesem Teil der Morgentoilette, dem Frisieren, durfte ein Ehemann seiner Frau zusehen.
    »Einen guten Morgen wünsche ich dir«, sagte sie. Ihre Augen waren geschwollen, was die Vermutung nahelegte, dass auch sie eine unruhige Nacht verbracht hatte. »Du bist ja heute außerordentlich modisch frisiert. Da wird es mir eine Ehre sein, an deinem Arm durch New York zu flanieren.«
    Modo lächelte. »Ich habe extra zehn Sekunden länger vor dem Spiegel gestanden.« In diesem Moment fiel ihm eine Bewegung unter der Tür ins Auge. Ein Umschlag wurde durchgeschoben. »Es scheint, wir bekommen Arbeit.«
    Modo öffnete ihn und zog ein Telegramm heraus, auf dem Folgendes stand:
     
psiwyrk opev STOP Peirk&FvimxKv STOP kiph er QRF erkiamiwir STOP siv wglmjj wsjsvx dy P&F STOP oeyjx jsxseywvyiwx STOP wimh tvsjmw STOP
     
    »Worum geht es?«, frage Octavia.
    Modo studierte die Nachricht einen Augenblick lang und

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