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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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aus. Modo legte ihr eine Hand auf die Schulter, worauf sie sich umdrehte und ihren Kopf an ihn lehnte. Ihr Haar duftete nach Parfum.
    »Liebling«, das Wort ging Modo so leicht über die Lippen, »das ist zu viel für dich. Viel zu viel für so eine empfindsame Seele.« Er wandte sich an den Hausmeister: »Könnten Sie uns vielleicht eine Tasse Tee bringen, Mr Trottier? Meine Frau sollte etwas Warmes trinken. Das wird sie beruhigen.«
    »Ich kann Ihnen einen Kaffee kochen. Ist das in Ordnung?«
    »Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar.«
    Sobald er aus der Tür war, hob Octavia den Kopf, wischte sich die Tränen ab und begann, die Schränke zu durchsuchen. »Schnell, Modo. Der alte Trottel kann jeden Augenblick zurück sein.«
    »Ja, Liie–bling«, antwortete Modo, aber er schluckte nervös. Es behagte ihm nicht sonderlich, die Habseligkeiten eines Toten zu durchsuchen. »Also, wer hat Wyle getötet?«, fragte er mit heiserer Stimme.
    »Der Feind natürlich«, erwiderte Octavia im Flüsterton. »Leider grenzt das die Zahl der Verdächtigen für uns nicht ein. Vielleicht wussten die Franzosen, dass er ihnen nachspionierte.«
    »Aber was ist mit dem Mann, der in der Bibliothek umgebracht wurde?«
    »Möglicherweise hat Wyle ihn getötet. Und dann hat jemand Wyle bis zu seiner Wohnung verfolgt.«
    »Wer? Französische Agenten? Oder sind auch andere Spione in die Sache verstrickt? Die Deutschen? Oder die Clockwork Guild?«
    »Hoffen wir, dass es die Deutschen sind. Ich bin nicht erpicht darauf, wieder mit der Gilde zu tun zu haben. Jetzt halt den Mund und konzentriere dich auf unsere Aufgabe, Modo.«
    »Also, du musst nicht gleich so gereizt sein!«
    »Konzentriere dich einfach! Das würde dir auch Mr Socrates sagen. Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Also gut, wonach suchen wir?« Er öffnete den Schrank. Drei Anzüge, ein Paar Stiefel, ein Regenmantel.
    »Ich weiß es nicht. Nach einem Hinweis darauf, was er entdeckt hat. Wenn er überhaupt etwas herausgefunden hat.«
    Modo durchsuchte die Anzugtaschen. Eine Rechnung von R.H. Macy & Co. War sie wichtig? Er nahm sich die Stiefel vor, klopfte die Sohlen ab, um zu überprüfen, ob es ein Geheimfach gab. Mr Socrates hatte in seinem Schuh ein Messer verborgen. Waren das die Stiefel, die Wyle bei seinem Tod getragen hatte?
    Modo stellte sie wieder hin.
    Octavia klopfte auf eine Kommode. »Aha!« Sie zog eine Schublade heraus und tastete von innen die Rückwand des Möbels ab. »Hier ist ein Hohlraum.« Sie holte eine viereckige Kiste hervor und öffnete sie. Darin lagen mehrere Dokumente und ein paar Notizen, die Modo in seine Jackentasche steckte.
    Plötzlich ertönte ein durchdringender Huster. Modo glitt zur Tür und spähte ins Treppenhaus, aber dort war niemand. Jemand musste wohl unten die Eingangshalle betreten haben. Als er sich umdrehte, fiel sein Blick auf einige Dokumente, die auf dem Tisch lagen und die ihm zuvor nicht aufgefallen waren.
    »Lagen die vorhin schon da?«, fragte er.
    »Wir müssen blind sein!«
    Auf einem Blatt war die Zeichnung eines Fisches zu sehen, auf einem anderen eine Notiz, deren eleganter Schwung Modo auf die Handschrift einer Frau tippen ließ: VSVYWBT KEUW 6035236 stand dort. Auf ein drittes Papier hatte jemand hastig mit ausladenden Buchstaben Grand Poisson 6035236 gekritzelt. Mehrere durchgestrichene Worte darüber erweckten den Eindruck, dass jemand versucht hatte, ein Rätsel zu lösen.
    »Es sieht aus wie ein Geheimcode«, stellte Octavia fest.
    »Ich wette, das hier ist Wyles Handschrift. Und er hat den Code teilweise schon entschlüsselt. Großer Fisch – das verrät uns nichts Neues. Wofür stehen die Zahlen?«
    »Das muss ein weiterer Code sein.«
    Sie hörten Schritte auf dem Holzboden im Flur.
    »Schnell!«, stieß Octavia hervor und Modo gelang es gerade noch, die Unterlagen in seiner Jacke verschwinden zu lassen, bevor der Hausmeister den Raum betrat.
    »Ihr Kaffee«, sagte er. »Verzeihen Sie, ich habe Ihnen noch gar nicht mein Beileid ausgesprochen.«
    »Wir stehen in Ihrer Schuld«, erwiderte Octavia herzlich. »Sie sind überaus liebenswürdig.« Sie und Modo nippten an ihrem Kaffee. Modo hatte nie verstanden, wie man dieses bittere Gebräu Tee vorziehen konnte, dennoch dankte er Mr Trottier.
    »Gibt es hier in der Nähe eine Unterkunft?«, erkundigte sich Octavia. »Wir müssen uns ausruhen und … und meine Familie benachrichtigen.«
    »Ja. Das Mercer Hotel liegt nur ein paar Blocks von hier entfernt.«
    Nachdem der

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