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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Saloon, der bei französischen Seeleuten beliebt war. Und schließlich war da noch der Code: Grand Poisson 6035236 . Die Zahlen brachten sie um den Verstand!
    Modo hielt das Blatt in seiner klobigen Hand und starrte darauf, als wären seine Augenlider unter den Brauen festgepappt. Octavia betrachtete ihn einen Moment lang. Sein Gesicht hatte sich fast unmerklich verändert: Es wirkte irgendwie fleischiger und eine Rötung wie von einem Ausschlag breitete sich auf der Stirn aus. Sie wusste, dass er über die widernatürliche Gabe verfügte, sein Erscheinungsbild zu wandeln. Tat er das gerade?
    Sie hatte noch nie einen Mann getroffen, der so sonderbar war wie Modo und der sie derart zum Verzweifeln bringen konnte. Nein, verbesserte sie sich, »Mann« stimmte nicht. Er war ein Junge, der aussah wie ein Mann. Ihrer festen Überzeugung nach war Modo jünger als sie und somit noch keine fünfzehn Jahre alt.
    »Du bekommst einen Ausschlag, mein lieber Gatte«, sagte sie.
    Sein panischer Gesichtsausdruck verblüffte Octavia. Modo betastete die Stirn und blickte sie zwischen seinen Fingern hindurch an. »Bald muss ich wieder meine Maske tragen.«
    »Aber was passiert denn dann mit dir? Warum darf ich nicht wissen, wie du wirklich aussiehst?«
    Bei dieser Frage verengten sich Modos Augen. »Lassen wir das Thema«, sagte er und eine gewisse Kälte lag in seiner Stimme. »Du weißt, dass ich es dir nicht zeigen kann. Komm jetzt, wir müssen den Code entschlüsseln. Mr Socrates wird die Lösung erfahren wollen.«
    »Wir drehen uns im Kreis«, klagte Octavia. »Um den Code zu knacken, bedarf es eines größeren Geistes als des unsrigen. Wir sollten jetzt unseren großen Meister kontaktieren und auf weitere Befehle warten. Benutze den drahtlosen Telegrafen, den er dir gegeben hat.«
    »Nicht hier in aller Öffentlichkeit. Außerdem will ich das Rätsel zuerst lösen.«
    »Sei nicht so ein Starrkopf, Modo«, erwiderte sie.
    »Na schön. Dann sagen wir aber, dass das deine Entscheidung war.«
    »Selbstverständlich ist das meine Entscheidung. Ich bin die ranghöhere Agentin.«
    Modo entfuhr ein so lautes verächtliches Pff, dass andere Gäste sich nach ihnen umblickten, und schon mussten die beiden kichern. Sie glucksten noch, als sie bereits die Straße zum Mercer Hotel entlangschlenderten.
    »Wir müssen auf der Hut sein«, erklärte Modo immer noch grinsend. Octavia war beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit er beide Reisekoffer trug. »Wenn jemand den Agenten Wyle beschattet hat, beobachtet er jetzt vielleicht uns.«
    »Ach, Modo«, erwiderte sie fröhlich. »Mr Socrates hat dich darauf gedrillt, gegen Schatten zu boxen. Wir sind vollkommen sicher.« Octavia wünschte, ihren eigenen Worten glauben zu können. Immerhin war New York eine fremde Stadt. In London fühlte sie sich sicherer, zumindest kannte sie dort gute Schlupfwinkel. Jeder der vielen Hundert Menschen auf dieser Straße hier konnte ein Feind sein.
    Sie bezogen ihr Hotelzimmer und sobald sie ausgepackt hatten, holte Modo die Brieftasche mit dem drahtlosen Telegrafen hervor und öffnete sie. Oben auf dem Gerät befanden sich ein kleiner Schalter und drei Tasten. »So, wie funktioniert das jetzt?«
    »Soll ich es versuchen?«
    »Nein, Mr Socrates hat das Gerät mir anvertraut.« Modos Finger glitten über die Tasten. »Es nutzt elektromagnetische Induktion, um das Signal an die nächste Telegrafenleitung zu vermitteln.«
    »Tatsächlich? Was bist du doch für ein kluger Kopf! Und wie schaltest du es jetzt an?«
    »Ach, das ist simpel!« Modo drückte auf eine Taste, aber nichts passierte. Er klopfte seitlich gegen den Apparat. »Ich vermute, ein Kabel ist locker.«
    Octavia langte hinüber und klappte einen kleinen Schalter um. Ein leises, surrendes Geräusch wie von einer Hummel ertönte, gefolgt von einem Summen.
    »Genau das wollte ich gerade tun!«, rief Modo. Langsam tippte er eine Nachricht. »Na also! Geschafft.«
    »Wie erhalten wir Antwort?«
    »Das ist das Problem: Das Gerät kann keine Nachrichten empfangen. Mr Socrates wird ein Telegramm an das Hotel schicken.«
    »Also müssen wir warten. Dann sollten wir ein wenig in Büchern schmökern, mein Lieber«, schlug Octavia vor.
    Sie kehrten zur Lafayette Place zurück, wichen beim Überqueren der Straße den Fuhrwerken und Kutschen aus und steuerten die Astor Library an. Octavia überlegte, was New York so anders machte. Es war nicht nur der Menschenschlag, sondern die klare, frische und kühle Luft. Sie war so

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