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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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übertrug sie in Gedanken mittels eines einfachen Schlüssels, den ihm Mr Socrates vor Jahren beigebracht hatte.
    »Hier steht: ›loesung klar STOP Laeng&BreitGr STOP geld an MNB angewiesen STOP per schiff sofort zu L&B STOP kauft fotoausruest STOP seid profis STOP.‹«
    »Sogar in einem Telegramm muss uns Mr Socrates belehren«, murrte Octavia. »Ich sehe ihn förmlich mit erhobenem Zeigefinger vor mir.«
    »Ich hätte draufkommen müssen, dass die Zahlen Längen- und Breitengrade bezeichnen«, sagte Modo.
    »Ach, Modo, mach dir keine Vorwürfe. Manchmal sind gerade die Lösungen, die auf der Hand liegen, am schwersten zu finden. Also, wo genau liegt das Ziel unserer Reise?« Sie setzte sich an den Tisch aus Mahagoniholz und blickte auf die geschnitzte Karte.
    »Angenommen, diese Karte ist präzise, dann ist es genau hier«, sagte Modo und tippte auf eine Stelle gut zweieinhalb Zentimeter unterhalb der isländischen Küste.
    »Das stell ich mir trostlos und kalt vor. Nur gut, dass wir für unsere Arbeit so fürstlich entlohnt werden.«
    »Du wirst bezahlt?«
    »Mr Socrates hat gesagt, er würde Geld für meine Rente zur Seite legen. Ich vermute, er tut dasselbe für dich.«
    »Ich wusste nicht, dass wir in Rente gehen können.«
    »Das ist allerdings der Witz bei der Sache, Modo: Die meisten von uns werden gar nicht alt genug, um in Rente zu gehen. Ach, was soll’s. Das ist besser als ein Leben als Taschendiebin, das kannst du mir glauben!«
     
    Nach dem Frühstück suchten sie die Merchant’s National Bank auf und Modo hob siebentausend amerikanische Dollar ab. Er steckte so viele Scheine wie möglich in seine Brieftasche und den Rest stopfte er in seinen Koffer.
    Dann fuhren sie in einer Droschke mit ihrem Gepäck zum Broadway, um eine Fotoausrüstung zu kaufen. Anschließend ließen sie sich zum Hafen fahren. Der Kutscher setzte sie in der Nähe von Castle Garden ab.
    An den Anlegestellen herrschte lärmende Betriebsamkeit. Kutscher und Hafenarbeiter schrien durcheinander, Obstverkäufer zogen ihre Körbe auf Karren hinter sich her und priesen lautstark ihre günstigen Preise an und Reisende strömten in Richtung Stadt. Gelegentlich durchschnitt der durchdringende Ton einer Dampfpfeife den Krawall, so laut, dass selbst die Hafenmauern zu erzittern schienen.
    »Passagierdampfer ändern ihren Kurs nicht für uns«, erklärte Octavia. »Also müssen wir ein kleineres Schiff heuern.«
    Modo nickte. »Am besten wäre ein Dampfschiff. Segelschiffe, egal, welcher Art, sind viel zu langsam.«
    »Dann machen wir uns mal auf die Suche nach unserem Schiff, Modo. Halte Ausschau nach einem mit qualmenden Schloten. Das bedeutet, dass die Dampfkessel schon befeuert werden und es bald ausläuft.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Modo knapp. Und das stimmte, denn er hatte sehr viele Seefahrerromane gelesen. Er war es allmählich leid, dass Octavia ständig versuchte, ihn zu belehren.
    Auf halbem Weg die Hafenanlagen hinunter entdeckten sie ein Schiff namens Hugo. Aus seinem Schlot quoll Rauch. Der eiserne Rumpf war verrostet und das gesamte Schiff wirkte so heruntergekommen, als müsste es auseinanderfallen und auf den Grund sinken, sobald man nur eine Niete entfernte.
    »Beinahe seetüchtig«, stellte Octavia fest.
    »Vielleicht finden wir ja noch etwas Besseres.« Modo nahm wieder ihre Koffer und ging weiter die Pier entlang. Doch eine halbe Stunde später standen sie erneut vor der Hugo. »Wir haben wirklich keine Wahl«, erklärte Modo. »Und Mr Socrates will, dass wir sofort aufbrechen.«
    Sie näherten sich einer Gruppe von Seeleuten und Hafenarbeitern. »Ich würde gern den Kapitän der Hugo sprechen«, sagte Modo. Die Männer starrten ihn an, ohne eine Reaktion zu zeigen. Octavia hüstelte und tippte mit dem Finger auf ihre Handfläche. Modo griff in seine Brieftasche und holte eine Dollarnote heraus. »Hier, für Ihre Mühe.«
    Einige Minuten später ruderte sie ein kräftiger Seemann, dessen Atem nach Whisky roch, zu dem Dampfschiff hinüber. Seine rot geränderten Augen waren auf Octavia geheftet. Modo hätte dem Mann am liebsten die Augen ausgestochen, selbst wenn ihm Octavia keinerlei Beachtung schenkte und mit einem Schirm in der Hand über das Wasser schaute. Sie machten längsseits an der Hugo fest und der Ruderer schien das Boot so heftig wie möglich ins Schaukeln zu versetzen, als Modo und Octavia aufstanden, um nach dem Fallreep zu greifen.
    Während sie die Leiter nach oben kletterten, blickte Modo noch

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