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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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zu bekommen, aber er atmete so tief ein, wie er nur konnte. Die Filomena war unglaublich klein und die Schiffswand sehr dünn. Ein kräftiger Schlag würde genügen und sie würde wie eine Eierschale zerspringen.
    Das Schiff ächzte. Mit zugekniffenen Augen musterte Modo die Wand. »Das ist ja Holz!«
    »Sprechen Sie leise«, flüsterte Monturiol. »Töne pflanzen sich unter Wasser fort. Ja, das ist Olivenholz, verstärkt mit Ringen aus Eichenholz und mit Kupfer ummantelt. Mein Vater war durch und durch der Sohn eines Fassbinders. In der Werkstatt seines Vaters hat er gelernt, Wein- und Ölfässer herzustellen.«
    »Nehmen wir gleich Kurs auf Neu-Barcelona, um uns neu zu organisieren?«, erkundigte sich Cerdà.
    »Nein. Wir schlagen sofort zu. Bevor sie bemerken, dass wir verschwunden sind«, entgegnete die Kapitänin.
    »Ich habe vier Anzüge mitgebracht«, sagte Cerdà. »Und Helme.«
    »Dann holen wir uns unser Schiff zurück«, erklärte Monturiol.
    »Wie wollen Sie das angehen?«, fragte Modo.
    »Treten Sie einfach weiter in die Pedale, Genossen.«
    Sie manövrierten durch das Wasser, während die Kapitänin durch das vordere Bullauge starrte.
    »Sie muss Augen wie eine Katze haben, wenn sie in der dunklen Brühe etwas erkennen kann«, flüsterte Colette Modo zu.
    Monturiol gab Garay ein Zeichen. »Auftauchen.«
    Er legte einen Hebel um und das Schiff stieg langsam nach oben. Modo lauschte auf die schabenden Geräusche des Antriebs und konnte das dunkle Gefühl nicht abschütteln, dass jeden Augenblick donnernde Kanonen die Filomena in Stücke sprengen würden.
    »Ich helfe Ihnen, Ihr Schiff wiederzubekommen«, erklärte er.
    »Nein, ich vertraue Ihnen nicht«, lehnte Monturiol ab.
    »Wie wollen Sie ins Innere der Ictíneo gelangen? Ich nehme an, Sie müssen entweder die Luke oben oder unten öffnen. Cerdà ist kräftig, aber Sie wissen, dass ich der Stärkste von uns bin.«
    »Er hat recht«, stimmte Cerdà zu. »Es ist ihm gelungen, die obere Luke der Ictíneo aufzuziehen. Er hat mit Sicherheit mehr Kraft als ich. Für ihn ist es ein Leichtes, die Luke zu den Ballastzellen zu öffnen.«
    »Modo geht nicht ohne mich«, erklärte Colette.
    Monturiols Miene drückte Zweifel aus, doch dann sagte sie: »In die Anzüge. Die Rüstung benötigen Sie nicht, die Gummianzüge genügen. Wir reiten auf dem Rücken der Filomena. « Sie klopfte Garay auf die Schulter. »Genosse Garay, Sie steuern die Filomena. Ich habe Vertrauen in Ihre Fähigkeiten.«
    »Ich gebe mein Bestes«, antwortete Garay.
    »Wir machen unterhalb der Ictíneo halt«, erklärte die Kapitänin. »Dort steigen wir durch die Luke, machen die Schotten dicht und gehen durch den Pumpenraum weiter. Wen auch immer wir an Bord antreffen – wir werden ihn überwältigen.«
    Der Trupp kletterte auf die Filomena. Ungefähr hundert Meter entfernt zeichnete sich drohend die Lindwurm ab, auf deren Decks Soldaten patrouillierten. Das Mondlicht war gerade hell genug, um ihre Umrisse erkennen zu lassen. Von der Steuerbordseite des Schiffes führten straff gespannte Taue ins Wasser. Am anderen Ende, einige Meter unter der Wasseroberfläche, musste die Ictíneo liegen. Modo balancierte auf einem Bein, um seinen Gummianzug überzuziehen, wohl wissend, dass er bei einer falschen Bewegung im Wasser landen würde. Es bedurfte einiger Mühe, den Anzug über seinen Buckel zu streifen.
    »Wir haben nur den Sauerstoff, der in unseren Helmen eingeschlossen ist«, erklärte Cerdà leise. »Er reicht für ungefähr fünf Minuten, wenn man langsam atmet. Mithilfe der magnetischen Innenflächen unserer Tauchhandschuhe können wir uns am Rumpf der Ictíneo festheften. Bitte setzen Sie jetzt die Helme auf.«
    Der Aquahelm war zu eng, also wandte sich Modo von den anderen ab, um die Maske abzunehmen. Da der Gummianzug keine Taschen besaß, stopfte er sie in seinen Kragen und verbarg dann sein Gesicht unter dem Helm. Er glaubte, er müsse ersticken. Ob er nach all dem, was er durchgestanden hatte, wirklich die nötige Kraft aufbringen konnte, um die Luke aufzuziehen?
    Die vier setzten sich rittlings auf das kleine Unterseeboot, wobei das Gewicht der bleibeschwerten Stiefel sie fest nach unten zog, und klammerten sich an die Reling. Die Kapitänin klopfte leicht gegen den Schiffsrumpf und Garay steuerte die Filomena langsam in die Tiefe.
    Modo hielt sich fest und versuchte, nicht zu hektisch zu atmen, als sie ins Wasser abtauchten. Zunächst herrschte um sie herum völlige Dunkelheit,

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