Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
Vom Netzwerk:
sich umdrehten.
    »Es funktioniert!«, rief Mr Socrates aus. »Das Gottesgesicht vertreibt sie. Tritt zur Seite, Modo, damit wir freies Schussfeld auf Miss Hakkandottir haben.«
    Modo hörte den Befehl, aber er konnte nicht gehorchen. Er war zu gefangen von dem Geschehen, um aufzuhören. »Ich kriege sie!«, schrie er. »Ich kriege sie!« Er hatte die Angst in Miss Hakkandottirs Augen genossen. Ich hoffe, du wirst völlig wahnsinnig, hätte er ihr am liebsten nachgerufen. Seine verwundete Hand pochte, als wollte sie ihn weitertreiben. Modo stürzte hinter Hakkandottir und ihren Soldaten her. Du hast mir den Finger abgehackt! Du hast meinen Freunden wehgetan! Hast meine Gefährten ermordet! Verlier den Verstand, du böse Frau!
    »Modo! Geh beiseite!«, befahl Mr Socrates. Doch seine Stimme ertönte schon aus weiter Ferne.
    Miss Hakkandottir rannte jetzt, sprang über die umgestürzten Säulen. Modo holte Schritt für Schritt auf. Falls ihm seine Gefährten folgten, war es ihm nicht bewusst. Einmal wandte sich Hakkandottir nach ihm um und hatte schon einen Fluch auf den Lippen. Doch ihr Blick wurde sofort wieder von dem steinernen Gesicht angezogen, und abermals verließ sie die Kraft. Sie floh.
    Die weiteren Gänge und Stufen nahm Modo nur verschwommen wahr. Einmal sprang er über eine Felsspalte, ohne auch nur innezuhalten und den Abstand einzuschätzen. Das Gottesgesicht führte ihn, drängte ihn zur Vernichtung seiner Feinde.
    Draußen sah er im Sonnenlicht Miss Hakkandottir Hals über Kopf die Tempelstufen hinunterstürzen. Modo blieb abrupt stehen und rang nach Luft. Es war sein eigenes Gesicht, das er der Welt entgegenhielt. Sein eigenes Gesicht, mit dem er die Feinde vertrieb. Doch sogleich kam ihm ein weiterer, ein triumphierender Gedanke: Sein Gesicht war eine mächtige Waffe.
    Ein Trupp Gildesoldaten stürmte mit erhobenen Gewehren die Stufen herauf. Aber als sie ihre Befehlshaberin und die Kameraden vor dem Tempel fliehen sahen, packte die Männer das Entsetzen. Modo nahm die Maske ab und schritt auf sie zu. Was tust du da?, fragte er sich. Es waren mehr als fünfzig Mann.
    Doch ein Blick genügte, und die Männer ergriffen die Flucht. Ihre Waffen fielen scheppernd zu Boden.
    Modo blieb zwischen den Pranken der Sphinx stehen und schaute hinunter. Mit großer Genugtuung beobachtete er, wie Miss Hakkandottir den Hang unterhalb des Tempels hinunterhastete und durch die Ruinenstadt rannte.
    Ein lautes Donnern schreckte ihn auf. Neben ihm feuerte Tharpa die Elefantenbüchse ab. Und ein zweites Mal. Funken stoben ganz in Miss Hakkandottirs Nähe. Doch sie hetzte unvermindert weiter, zerrte sich mit der metallischen Hand an den Haaren, als sie an der Prometheus vorüberrannte und schließlich im Schutz des Urwalds verschwand. In weniger als einer Minute hatten die Gildesoldaten den Tempel und die Ruinenstadt aufgegeben.
    Modo setzte seine Maske wieder auf und drehte sich um. Seine Gefährten standen im Mund der Sphinx, dem Tempeleingang. Die löwenähnliche Statue blickte Modo direkt an. Hieß sie sein Vorgehen gut? Es hätte ihn nicht überrascht, wenn sie ihre steinernen Pranken angehoben hätte, um die tausend Jahre des Wartens abzuschütteln. An einem Tag wie diesem schien alles möglich.
    Mr Socrates’ Lippen bewegten sich, aber er gab keinen Ton sich. Plötzlich spürte Modo einen stechenden Schmerz in den Ohren, und Geräusche fluteten wieder herein. Die Schüsse der Elefantenbüchse hatten ihn vorübergehend taub werden lassen.
    »… sie überlebt nicht lange. Aber was für eine überwältigende Darbietung!«, rief Mr Socrates. In seinen Augen lag ein Glühen, das Modo beunruhigte. »Du hast die Feinde vor dir hergetrieben! Was für eine Waffe! Wir müssen dieses Gottesgesicht genau untersuchen. Es muss einen Weg geben, seine Wirkweise zu kopieren.«
    »Fragen Sie sich gar nicht, warum wir nicht wahnsinnig geworden sind?«, erkundigte sich Modo.
    »Wahnsinnig?« Mr Socrates’ Augen waren starr auf das steinerne Gesicht gerichtet, woraufhin Modo es zwischen den Falten seines Umhangs verschwinden ließ. »Nun ja, das ist merkwürdig. Aber wir werden umfassende Versuche anstellen und auch dem auf den Grund gehen.«
    Modos Blick wanderte von Mr Socrates zu Octavia, Lizzie und Tharpa. Was war die Gemeinsamkeit, die sie alle verband? Es war ganz klar. »Begreift ihr es denn nicht?«, fragte Modo.
    »Was begreifen?«, fragte Octavia. »Modo, fühlst du dich nicht gut?«
    »Mir geht es bestens«,

Weitere Kostenlose Bücher