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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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aus härterem Holz geschnitzt als er«, mutmaßte Mr Socrates. »Wir sind besser geschult, und deshalb gelingt es uns, der Macht, die das Gottesgesicht ausübt, zu widerstehen.«
    Und ich, ich kann es ansehen, dachte Modo. In gewisser Weise kenne ich das Gesicht. Es kann mich nicht bezwingen.
    Das knirschende Geräusch von Stein, der über den Steinboden geschoben wurde, hallte im Tunnel wider. »Das hört sich so an, als bekämen wir jeden Augenblick unerwünschte Gesellschaft. Also ich bin es leid, zu rennen. Tharpa: Bezieh Stellung hinter dem Sarkophag. Lizzie, du auch. Und du, Modo, schnappst dir das Gottesgesicht, und zwar schnell. Ich habe eine Idee.«
    »Sie meinen, ich soll es von der Statue entfernen?«
    »Ja, so lautet mein Befehl.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Modo.
    Er stieg seitlich an dem Thron hinauf und stellte sich auf die Oberschenkel der Statue. Die Saphire an den Wänden warfen das Licht direkt auf das Gottesgesicht. Modo wandte den Blick ab, als er weiter nach oben kletterte, dennoch begannen seine Muskeln zu zittern. Er fühlte sich zunehmend schwächer und fürchtete, jeden Augenblick abstürzen zu müssen. Um einen Weg zu finden, den Kopf vom Körper zu lösen, war er jetzt gezwungen, das Gesicht anzusehen.
    Aus unerklärlichem Grund hörte das Zittern auf, und ein Gefühl wie Hoffnung schlich sich in sein Herz. Jemand, ähnlich entstellt wie er selbst, war womöglich ein großer Pharao geworden. Vielleicht hatte er deshalb Ägypten verlassen. Er war hierhergekommen, um sein eigenes Königreich im Dschungel aufzubauen.
    Möglicherweise bin ich doch gar kein so seltsamer Kauz.
    »Ich bin es«, wisperte Modo der Statue ins Ohr.
    »Modo! Sei nicht abergläubisch!«, rief Mr Socrates. »Hol den Kopf. Beeil dich!«
    »Es hat noch jemanden wie mich gegeben«, brabbelte Modo, an das Gesicht gewandt. Was brachte ihn dazu, so mit einem Stein zu sprechen? »Er war vielleicht ein Pharao.«
    »Hör auf, voreilige Schlüsse zu ziehen! Was, wenn der Bildhauer für die Ägypter lediglich eine Skulptur schaffen sollte, die Grabräuber abschreckt? Jetzt bring mir das Gesicht, Modo!«
    Vorsichtig drehte Modo den steinernen Kopf, und der bewegte sich. Nach einer weiteren Drehung konnte er ihn aus der Verankerung lösen. Es verursachte Modo ein unbehagliches Gefühl, den Kopf vom Körper zu trennen, als würde er eine Sünde begehen. Er glaubte, die Geister des Pharaos und all seiner Sklaven wirbelten plötzlich um ihn herum, brüllten vor Zorn.
    Modo schüttelte den Kopf und kletterte hinunter. Er war überrascht, wie schwer das Gottesgesicht war.
    Als er wieder auf dem Boden stand und sich umdrehte, war er nicht überrascht, Miss Hakkandottir in der Tunnelöffnung zu sehen, trotzdem erschauderte er bei ihrem Anblick. Die Soldaten standen hinter ihr aufgereiht. Modo presste das Gottesgesicht an seine Brust und zog seinen Umhang darüber, um es vor Hakkandottirs Blick zu verbergen.
    »Ah, Modo, Mr Socrates. Wie liebenswürdig, uns so viel Mühe zu ersparen«, sagte sie. »Und jetzt sei so gut, Modo, und übergib mir das Gottesgesicht.«

 
     
    N ulu stand neben den Kriegern und beobachtete, wie die Frau mit den Feuerhaaren, ihre Hunde und die grauen Männer im Tor zur Wohnstätte des Gottes verschwanden. Die Angehörigen des Regenvolks blieben auf Abstand, denn sie wussten, dass die Feuerstäbe selbst aus weiter Ferne ein Loch in einen Mann bohren konnten. Aber das hier war Traumzeit und Jetzt-Zeit, und sie wollten sehen, was geschehen würde.
    Die Krieger waren ins Dorf zurückgekehrt, um sie, Nulu, zur Wohnstätte des Gottes zu holen, weil sie Moh-Doh verstand. Er war in dem Berg. Zwei Krieger waren herbeigerannt, um zu berichten, dass sie beobachtet hatten, wie er hineinging.
    Und jetzt gingen auch die grauen Männer hinein.
    Seit Generationen betraten nur die mutigsten Krieger und Schamanen diesen Ort, denn alle kehrten verändert von ihrer Begegnung mit der Geisterwelt und dem Gottesgesicht zurück. Manchmal redeten sie dann nur noch in der Sprache der Geister und nie mehr in der des Regenvolks. Es war die wahre Prüfung jedes Stammesführers, Kriegers oder Schamanen. Und jetzt würden sich diese Menschen, die vom Himmel gefallen waren, der Prüfung stellen.
    Nichts davon war in den Geschichten und Träumen der Ältesten vorhergesagt worden. Diese Menschen, die aus dem Himmel kamen und wie Götter auf der Erde wandelten, waren hier, aber warum?
    Die Männer des Regenvolks umklammerten ihre Speere und

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