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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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warteten. Großes ging vor sich, Kämpfe zwischen den Göttern und den Dienern der Götter. Und sie waren nur das kleine Regenvolk. Der Mann mit dem Gottesgesicht würde ihnen ein Zeichen geben, falls er ihre Hilfe bräuchte.
    Bis dahin würden sie warten und beobachten.

 
     
    Z wölf Soldaten hatten ihre Karabiner auf sie gerichtet. Zwei weitere Männer hielten die mechanischen Hunde an ihren Leinen. Auf dem Arm des Falkners saßen die metallischen Vögel.
    Tharpa richtete die Elefantenbüchse genau auf Miss Hakkandottir, doch die blickte einfach durch ihn hindurch.
    »Ach, Ingrid, das ist nur ein steinerner Kopf«, rief Mr Socrates. »Ein wertloser Talisman. Er ist nicht einmal aus Gold.«
    »Das werde ich selbst beurteilen, Alan. Wegen dieses Kopfes sind mir mehrere Männer wahnsinnig geworden. Einige sind tot. Sie dagegen haben das Gesicht gesehen und sind noch derselbe alte Sturschädel. Ich frage mich, warum.«
    »Wir sind Engländer«, erwiderte Mr Socrates.
    Modo war von seiner Unverfrorenheit beeindruckt.
    »Ihr indischer Sklave nicht. Und Ihre Pilotin ebenso wenig. Vielleicht waren die Männer, die ich in den Tempel geschickt habe, einfach zu schwach.«
    Mr Socrates zuckte mit den Schultern. »Wir scheinen in einer Sackgasse zu stecken. Nimm die Waffe runter, Tharpa.«
    Tharpa gehorchte.
    »Aha, in den vergangenen Jahren scheinen Sie weise geworden zu sein«, stellte Miss Hakkandottir fest. »Und jetzt, Modo, versuche nicht länger, das Gottesgesicht vor mir zu verbergen.« Sie blickte ihn beinahe schmollend an. »Bring es mir.«
    Mr Socrates nickte, und Modo trat einen Schritt vor. Er hob den Kopf der Statue in die Höhe, sodass das Funkeln der Saphire auf ihn fiel. Ein Soldat kam mit ausgestreckten Armen auf ihn zu, um das Gottesgesicht entgegenzunehmen, doch als Modo es in seine Richtung drehte, wurde er bleich. Schützend hielt er sich die Hand vor die Augen, stieß ein Wimmern aus und stolperte rückwärts.
    »Was ist los mit dir!«, brüllte Miss Hakkandottir. Aber als sie selbst direkt in das Gottesgesicht schaute, verstummte sogar sie. Und senkte den Blick.
    Modo trat einen weiteren Schritt vor, und alle wichen zurück. Weitere Soldaten verbargen jetzt ihre Gesichter in den Händen. Miss Hakkandottir versuchte, aufzuschauen, doch es gelang ihr nicht. Ein Soldat ließ seine Waffe fallen und rannte klagend zurück in den Tunnel. Ein anderer folgte, dann noch einer. Selbst der Falkner stieß einen Schrei aus und machte mit seinen Vögeln kehrt. Die Hunde folgten verwirrt.
    Miss Hakkandottir blieb allein zurück.

 
     
    M iss Hakkandottir war überrumpelt worden. Das Gottesgesicht leuchtete im Schein der Saphire und schien irgendeine Macht zu besitzen, die nicht von dieser Welt war. Die Geister der toten Ägypter sprachen zu ihr. Wenn sie in die blauen Augen des Gottesgesichts blickte, spürte sie mit einem Mal das gesamte Gewicht des Totentempels auf sich lasten. Die Vergangenheit, ihre eigene Vergangenheit, erwachte zum Leben und erhob sich in ihrem Kopf.
    Am Rande nahm sie wahr, wie der erste Soldat die Flucht ergriff. Dann der nächste und wieder einer. Am Schluss folgte Visser. Der Geist all dieser Männer war schwach, ihre eigene Verfassung war viel stärker. Sie würde als Siegerin hervorgehen!
    Doch je länger sie das Gottesgesicht ansah, desto schneller kreiselten ihre Gedanken wie ein Gyroskop – Furcht, Flucht, Furcht. Modo näherte sich mit dem Kopf, und immer mehr Stimmen sprachen zu ihr. Die Menschen, die sie getötet hatte, waren alle noch in ihrer Erinnerung – Soldaten, Piraten, ein Durcheinander an Stimmen. Dann tauchte eine Kindheitserinnerung auf: ihr Vater, der mit der Hand ausholte. Ihre verkrüppelte Großmutter mit der Schlangenzunge. Ihre Schwester, die sie in einem eisigen Fluss ertränkt hatte, nicht weit von der Schäferhütte ihrer Familie entfernt. Alle zeterten in einem unerträglichen Chor.
    Obwohl sie sich bemühte, standhaft zu bleiben und Mut zu zeigen, machte sie unwillkürlich einen Schritt zurück. Und nach diesem ersten Schritt verselbständigte sich ihr Körper und wich automatisch weiter zurück. Angst packte sie. Modo, diese maskierte Kreatur, folgte ihr und hielt den furchtbaren abgetrennten Kopf in die Höhe. Die Stimmen wurden lauter. Das also war der Wahnsinn, den sie an ihren Männern beobachtet hatte. Nun hatte er auch einen Weg in ihren Kopf gefunden.

 
     
    M odo reckte das Gottesgesicht hoch. Es verhöhnte seine Feinde, wann immer sie

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