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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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würde es ihn um den Verstand bringen, wenn er weiter versuchte, seine Existenz zu begreifen, wie es überhaupt entstanden war.
    Octavia trat neben ihn und legte die Hand auf seine Schulter. Er hätte gern den Kopf an sie gelehnt, doch er traute sich nicht. Stattdessen beugte er sich noch weiter über die Gondelwand.
    »Was siehst du da unten?«, fragte Octavia.
    »Mein neues Leben«, antwortete Modo.

 
     
    N ulu und die Krieger beobachteten, wie der Mann mit dem Gottesgesicht in einen großen Korb kletterte, der dann, gezogen von einer gewaltigen donnernden Wolke, in die Luft aufstieg. Bald war er verschwunden, zurückgekehrt in den Himmel.
    Es gab so viele Fragen. Warum war Moh-Doh gekommen? Warum hatte er ihnen das Gottesgesicht gegeben? Kein Regenkrieger war je so mutig gewesen, es tatsächlich zu berühren. Und Moh-Doh hatte es für sie aus der Höhle geholt.
    »Hat er gesagt, was wir damit tun sollen?«, fragte ihr Großvater flüsternd.
    Nulu schüttelte den Kopf.
    »Es ist nicht einfach, den Willen der Götter zu verstehen«, sagte er, an sein versammeltes Volk gewandt. »Doch es ist ein Geschenk. Ja, ein Geschenk.«
    Nulu dachte darüber nach. Moh-Doh war gekommen. Es hatte einen Kampf gegen die grauen Feinde gegeben, und er war der Sieger. Dann hatte er ihnen das Gottesgesicht gegeben. Sie würden nicht mehr in den Tempel gehen müssen. Sie würden das Gottesgesicht bei sich haben. Das bedeutete eine neue Art, zu leben, entschied Nulu schließlich. Eine neue Art, Dinge zu tun. So viel zumindest verstand sie.

 
     
    Z unächst kämpfte Miss Hakkandottir gegen die Stimmen und Bilder, bis sie nach und nach alle aus ihrem Kopf verbannt hatte. Dann stapfte sie durch den Regenwald, sammelte alle Soldaten ein, die sie noch finden konnte, sieben insgesamt, und machte sich zu Fuß auf den Weg Richtung Port Douglas. Der Geist der Soldaten war schwächer als gewöhnlich, doch mit schierer Willenskraft trieb sie die Männer voran. Unterwegs stießen sie auf Visser. Er hing im Wurzelgewirr einer Mangrove. Sein Blick war leer, und die mechanischen Falken auf seinem Arm stießen leise Schreie aus. Miss Hakkandottir brüllte ihn an, bis er aufstand und sich dem Haufen erschöpfter Soldaten anschloss.
    Sie marschierten durch den Morast, kämpften sich durch Schlingpflanzen, Wurzeln und sumpfige Gewässer, ohne haltzumachen, um etwas zu essen. Hakkandottir schlug Äste beiseite, durchschnitt mit den ausgefahrenen Nägeln ihrer Metallhand Lianen. Bei Anbruch der Nacht starben zwei Soldaten. Ihre Herzen wurden von Speeren durchbohrt, die aus der Dunkelheit geflogen kamen. Das versetzte den restlichen Trupp in angstvolle Unruhe. Einer rannte schreiend in den Dschungel. Kurz darauf brach der Schrei abrupt ab.
    Niemand machte in dieser Nacht ein Auge zu.
    Als sie sich am nächsten Morgen weiterquälten, fiel ein Lieutenant ein paar Schritte hinter die Gruppe zurück und war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Wenig später wurde ein weiterer Soldat von einem Speer ins Herz getroffen. Das musste Miss Hakkandottir diesen Eingeborenen lassen: Sie zielten hervorragend und bewegten sich so unauffällig und lautlos wie Schlangen.
    Am Nachmittag waren nur noch sie und Visser übrig. Sie schleppten sich über die Felsen in der Schlucht. Visser war noch immer ganz benommen, und die Vögel krallten sich weiter in seinen Arm, der bereits blutverschmiert war. Als sie an einer seichten Stelle den Fluss durchquerten, packte ein Krokodil den Falkner im Nacken und riss ihn von den Füßen. Die Vögel waren zu dumm, um wegzufliegen, und begleiteten ihren Herrn im blutigen Wasser in den Tod. Eine Sekunde später schnellte ein weiteres Krokodil in die Höhe, um nach Hakkandottirs Hals zu schnappen, doch sie zerschmetterte dem Biest mit ihrer metallischen Faust den Schädel, und es sank tot auf den Grund des Flusses.
    Sie rannte das andere Ufer entlang. Die Eingeborenen lauerten in den Bäumen, aber der letzte Angriff lag jetzt schon eine Weile zurück. Sie hatte schon viel zu lange nichts gegessen oder getrunken, und allmählich verließen sie die Kräfte. Vermutlich warteten die Krieger darauf, dass sie zusammenbrach. Als sich allerdings eine halbe Stunde später das Dickicht endlich lichtete und sie Port Douglas sichtete, das nur ein paar Hundert Meter entfernt lag, mobilisierte sie noch einmal ihre letzten Reserven. Ein Speer pfiff an ihrem Bein vorbei und blieb in der roten Erde stecken. Sie sprang über einen Strauch. Als sie den

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