Mission Clockwork
einer Weile, die sich für ihn wie eine Stunde angefühlt hatte, machte die Kutsche halt und York öffnete die Tür. »Steig aus und pass auf, dass du dir den Kopf nicht stöÃt«, sagte er mit unerwarteter Freundlichkeit. Er führte Oscar die StraÃe hinunter.
Als Oscar aufblickte, war er so überrascht, dass es ihm die Sprache verschlug. Er stand direkt hinter den Toren auf dem Anwesen seines Vaters. York löste ihm die Handfesseln und sie fielen klappernd auf das Kopfsteinpflaster.
»Ich ⦠ich verstehe nicht. Was geht hier vor?«
»Sie waren nicht schuld am Tod Ihres Vaters«, erklärte York. Im hellen Morgenlicht wirkte der Mann kleiner und ein wenig bucklig. »Man wird Sie aber trotzdem für das Verbrechen hängen. Das Recht ist nicht immer auf der Seite der Gerechten.«
»Aber warum lassen Sie mich frei?«
»Ich bin nicht der, für den Sie mich halten.«
In diesem Augenblick erkannte Oscar, dass es sich bei dem Mann nicht um York handelte. Er war ihm nur sehr ähnlich, das war alles. »Wer ⦠wer sind Sie?«
Der andere fasste Oscar fest an der Schulter. »Hören Sie mir genau zu, Mr Featherstone: Sie haben nur sehr wenig Zeit. Gehen Sie ins Haus, rasieren Sie sich den Bart ab, färben Sie sich das Haar mit Schuhcreme und ziehen Sie sich die Kleidung eines Ihrer Dienstboten an. Bitten Sie Ihre Mutter um so viel Geld wie möglich und sagen Sie ihr, dass sie nie zugeben darf, dass Sie hier waren. Denken Sie nicht einmal daran, dass es sicher wäre, irgendwo in England unterzutauchen. Nehmen Sie das erstbeste Schiff nach Amerika oder Australien, das Sie kriegen können. Erledigen Sie all das in der nächsten halben Stunde.« Der Fremde löste nun auch Oscars FuÃfesseln. »Gehen Sie jetzt!«
»Danke. Ich danke Ihnen«, sagte Oscar und weinte beinahe vor Erleichterung.
»Ich habe das Richtige getan«, sagte der Mann über die Schulter, als er davonging. »Mrs Finchley wäre stolz auf mich.«
Oscar Featherstone, der immer noch nicht sicher war, ob er die letzten Minuten nur geträumt hatte, beobachtete, wie der Mann zurück auf den Kutschbock stieg und in die aufgehende Sonne davonfuhr. Dann rannte er ins Haus zu seiner Mutter.
Â
Impressum
Â
Slade, Arthur:
Mission Clockwork: Gefahr für das britische Empire
ISBN 978 3 522 62047 5
Â
Aus dem Kanadischen von Eva Plorin
Gesamtausstattung: Dirk Steinhöfel
Umschlagtypografie: Michael Kimmerle
E-Book-Konvertierung: KCS GmbH, Buchholz/Hamburg
Â
Text © 2009 Arthur Slade
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel The Hunchback Assignments bei Wendy Lamb Books, an imprint of Random House Childrenâs Books, New York
© 2011 by Thienemann Verlag
(Thienemann Verlag GmbH), Stuttgart/Wien für die deutschsprachige Ausgabe
Â
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Ãbertragung, werden zivil- oder strafrechtlich verfolgt.
Â
Alle E-Books im Internet unter: www.thienemann.de
Leseempfehlung: Karl Olsberg, Rafael 2.0
Â
Als E-Book ebenfalls bei Thienemann erschienen:
Â
Â
Karl Olsberg
Rafael 2.0
ab 12 Jahren
ISBN 978 3 522 62038 3
Â
Ein Zwilling als künstliche Intelligenz? Mike ist entsetzt, als ihm sein Vater Brian, ein berühmter Softwareentwickler, den verstorbenen Bruder als Computerprogramm überreicht. Nur zögernd lässt er sich auf eine »Beziehung« zu Rafael 2.0 ein. Doch die Neugierde siegt, Vertrauen entsteht, sie lernen sich immer besser kennen. Und dann müssen sie beweisen, dass sie ein Team sind, denn Brian ist plötzlich verschwunden ...
Â
»Ein spannendes Buch, das am Anfang eher wie eine harmlose Kindergeschichte wirkt, nach 40 bis 50 Seiten jedoch fast Qualitäten eines Jugendthrillers bekommt. Karl Olsbergs Jugendroman hat jedenfalls alles, was 11- oder 12-jährige computerbegeisterte Leser mögen: ein bisschen Science-Fiction, einen sympathischen jugendlichen Helden und eine packende Story. Damit dürfte man gerade Jungen, die man sonst nur selten hinter einem Buch findet, zum Lesen bringen. Gut, dass es solche Bücher gibt.«
Ulf Cronenberg www.jugendbuchtipps.de
Leseprobe: Rafael 2.0
Prolog
Â
Wie ein metallenes Raubtier schlich der MTR-2 durch die mit dornigen Büschen bewachsene Wüste. Mit seinen sechs Rädern, die einzeln steuerbar waren,
Weitere Kostenlose Bücher