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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Schulterbolzen an der Innenseite des Kastens sicher zu befestigen. Dann ließ er die Fesseln um Oppies Fußgelenke zuschnappen.
    Â»So hast du Halt«, erklärte der Doktor, »denn du hast jetzt eine schwere Last zu tragen.« Er zeigte Oppie zwei Drähte. Sie waren mit einem handgroßen Gyroskop oberhalb seines Kopfes verbunden. »Die Drähte senden dir Botschaften, die nur deine Muskeln verstehen, und zapfen deine innere Energie an.«
    Er klemmte jeweils einen Draht an die Bolzen und die Drähte begannen umgehend zu glühen. Funken sprühten und Oppie spürte, wie seine Muskeln sich anspannten. Das Gyroskop über ihm fing an, sich zu drehen.
    Â»Alles ist richtig installiert. Gut.«
    Dr. Hyde tätschelte ihm den Arm. »Ich weiß, das ist schwer zu verstehen, aber ich bin stolz auf dich und all deine Brüder und Schwestern. Der menschliche Geist … der Geist erweist sich sogar als noch kraftvoller, als selbst ich gedacht hätte, und letzten Endes ist es seine Kraft, die diese Maschine zum Leben erwecken wird.«
    Der Doktor ging und Oppie konnte nur nach oben blicken. Er wollte schreien: Lasst mich frei! Aber es war unmöglich.
    Zwei Männer stiegen grunzend über ihn hinweg. Sie trugen einen Körper. Der Kopf sackte zur Seite und Oppie blickte geradewegs in die glasigen Augen von Prinz Albert. Der Prinz zeigte keinerlei Reaktion, dass er ihn wiedererkannte oder überhaupt seine Umgebung wahrnahm. Die Männer setzten ihn ab und damit war er Oppies Sichtfeld entzogen, aber das Geräusch von Schrauben, die festgezogen wurden, ließ Oppie vermuten, dass sie ihn an die Maschine anschlossen.
    Â»Was? Was ist das?«, lallte Prinz Albert.
    Â»Ach, nun ist es aber genug, dz, dz, dz. « Das war Dr. Hydes Stimme. »Etwas mehr von dem Trank und Sie fühlen sich besser.« Daraufhin waren ein gurgelndes Geräusch und ein Husten zu hören. »Sie werden das Herzstück sein, das wichtigste Rädchen, Eure Hoheit«, erklärte der Doktor. »Ich bin so stolz auf Sie. Ich bin so über alle Maßen stolz auf alle hier.«

 
27
    Â 
    In Orlando
    Â 
    Â 
    E rst nachdem Modo und Octavia zu Fuß einige Straßen zwischen sich und die überfüllten, heruntergekommenen Mietskasernen und vergammelten Schenken von St Giles gebracht hatten, fanden sie eine Droschke, deren Fahrer mutig genug gewesen war, sich in die unsichersten Viertel von London zu wagen. In der Kutsche wurden sie ordentlich durchgerüttelt, während sie schließlich durch feinere Straßenzüge fuhren und am Newgate Prison vorüberkamen. Beim Anblick des Gefängnisses, eines wuchtigen steinernen Baus, schweiften Modos Gedanken ab zu den vielen Straftätern, die darin eingeschlossen waren, in ihren Zellen auf und ab gingen und sich die Morde ausmalten, die sie begehen würden, wenn sie erst einmal frei waren. Dann rügte er sich selbst: Manche waren vielleicht ebenso unschuldig wie Oscar Featherstone. Wahrscheinlich schritt der arme junge Mann auch gerade rastlos auf und ab und stand mittlerweile am Rande des Wahnsinns. Ins Newgate Prison würde man Featherstone bringen, um ihn zu hängen. Bei diesem Gedanken erinnerte sich Modo an etwas anderes.
    Â»Darf ich dir eine Frage stellen?«, wandte er sich an Octavia.
    Octavia grinste. »Darf ich dir eine Lüge erzählen?«
    Er tat so, als würde er lachen, und bemerkte, dass seine Kehle trocken war. »Wer war Garret? Du und Taff, ihr habt von ihm gesprochen.«
    Ihr Lächeln erstarb und ihr Blick wurde hart. »Ein Freund. Er hat auf mich aufgepasst.«
    Â»Warum wurde er gehängt?«
    Â»Er wurde beim Stehlen einer Taschenuhr erwischt. Eine Taschenuhr hat den Wert eines Lebens, so denken die Aristokraten. Haben auch nicht lang gebraucht, um ihn schuldig zu sprechen. Bevor wir uns versahen, baumelte der gute Garret über dem Nichts.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie tupfte sie mit den Fingerspitzen weg. »Ich war dabei, als sie ihn hängten. Wir alle, all seine Kumpel, waren da, um ihn zu verabschieden. Es war eine der letzten öffentlichen Hinrichtungen. Ich war damals elf Jahre alt. An dem Tag habe ich etwas gelernt.«
    Â»Was?«
    Â»Das willst du nicht wissen.«
    Modo wollte es wissen, doch als er in ihre Augen blickte, zögerte er, weiter darauf zu dringen.
    Die Droschke setzte sie in der Fleet Lane ab. Auf dem Gehsteig drängten

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