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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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müssen Sklavenarbeit verrichten. Aber was lassen sie die Kinder bauen?«
    Â»Und wie bereiten wir dem ein Ende?«, fügte Octavia hinzu und blickte forschend in die Augenöffnungen seiner Maske.
    Modo gestattete sich den Luxus, Octavias Augen zu betrachten. Selbst im Dämmerlicht glänzten sie. Er schüttelte kurz den Kopf und antwortete: »Ich schätze, das bedeutet, wir müssen herausfinden, wohin die Gleise führen.«

 
28
    Â 
    Die Höhle
    Â 
    Â 
    E s war Modo, der zu guter Letzt eine brauchbare Idee hatte. Sie konnten ja nicht einfach durch den Stollen spazieren. Dafür war er zu gut beleuchtet. Also krabbelte er, mit dem Kopf nach unten und indem er sich mit Händen und Füßen an den Balken festklammerte, die Decke entlang. Er war weit genug oben, um nicht in den Schein der Gaslampen zu geraten. Es kostete ihn all sein Geschick und die verbleibende Kraft, sich zentimeterweise vorwärtszuschieben. Die Maske war verrutscht und drückte ihm ein Auge zu. Es gab keine Möglichkeit, sich irgendwo einmal kurz auszuruhen, und er konnte sich auch nicht nach Octavia umdrehen, die an der Kreuzung auf sein Handzeichen wartete, um ihm zu folgen.
    Als der Tunnel eine Biegung machte, streckte er nahe einer Gaslampe eine Hand nach unten und winkte, in der Hoffnung, dass sie sein Signal sah und begriff, dass es sicher war, zumindest bis zu dieser Stelle nachzukommen. Dann bewegte er sich um die Kurve herum. Die Beleuchtung wurde heller. Seine Augen waren überanstrengt davon, alles verkehrtherum zu sehen.
    Der Stollen mündete in eine gewaltige Höhle, die in das Gestein tief unter London gehauen worden war. Hie und da erblickte er glühende Essen, wo Schmiede mit Hämmern Metall bearbeiteten und wo aus Kühltrögen Dampf aufstieg. In der Nähe eines Feuers warteten Kinder in einer langen Schlange, dicht neben mehreren Reihen von Metallkisten. Am Ende der Schienen stand längsseits ein Passagierwaggon.
    Modo winkte nochmals in Octavias Richtung. Eine Minute später war sie am Rande der Höhle, wo sie sich hinter einen leeren Schienenwagen kauerte.
    Â»Bist du da oben, Modo? Ich kann dich nicht sehen«, flüsterte sie.
    Â»Ich bin hier.«
    Â»Kannst du erkennen, was da vor sich geht?«
    Â»Sie bringen die Kinder dazu, sich in Metallwaben zu legen.« Es ergab für Modo keinen Sinn. »Da sind hundert oder mehr Kinder. Und sie scheinen sie darin festzuschrauben und Drähte zu spannen.«
    Plötzlich blitzte rotes Haar auf. Selbst aus der Entfernung verspürte Modo ein Frösteln. »Die Frau mit dem roten Haar ist Hakkandottir.«
    Â»Sie ist sehr schön«, murmelte Octavia.
    Â»Ihr Herz aber nicht.« Modo zitterte, weil er sich schon so lange an der Decke festklammerte. Er vernahm ein Zischen, konnte jedoch weder sehen noch ausmachen, woher das Geräusch kam.
    Eine zweite Gestalt war deutlich hinten in der Höhle zu erkennen: ein weißhaariger Mann in einem weißen Kittel. Das musste Dr. Hyde sein. Er gab den Kindern nacheinander aus einem Fläschchen zu trinken.
    Modo konnte nur einen Teil der Konstruktion erkennen, an der man die Kinder befestigte.
    Ein weiteres lautes Zischen ertönte und Octavia entfuhr ein erschreckter Schrei. Modo verrenkte sich den Hals und sah, dass Fuhr sie an den Haaren gepackt hatte. Zwei Männer, die fast genauso riesig waren wie Fuhr, kamen dazu. Ein Hund schnappte nach Octavia, bis Fuhr »Aus!« brüllte. Der Hund gehorchte sofort.
    Modo wunderte sich, warum er nicht bellte. Dann dämmerte es ihm: Der Doktor musste ihm die Stimmbänder entfernt haben. Das waren keine Wachhunde. Das waren Killer!
    Octavia trat Fuhr gegen das Bein. Es klirrte und sie stöhnte auf.
    Â»Hinterlistige kleine Ratte«, bemerkte Fuhr tadelnd. »Was suchst du hier, Fräulein?«
    Â»Geröstete Nüsse«, antwortete sie.
    Modo zog sich zentimeterweise an dem Balken weiter vor und hoffte auf eine Gelegenheit, um hinunterspringen und sie retten zu können. Er hätte zumindest den Vorteil des Überraschungsmoments.
    Â»Und du bist ganz allein unterwegs, ja?«, knurrte Fuhr misstrauisch.
    Â»Ja. Ich habe mich nur verlaufen.«
    Â»Niemand wagt sich ohne jeden Grund so tief in diese Tunnel hinein.«
    Modo würde sich noch weiter vorschieben und den Zeitpunkt zum Sprung genau wählen müssen. Doch bevor er sich noch bewegen konnte, warf Octavia einen schnellen

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