Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg
Rauchen einzustellen, und beleidigte sie damit zutiefst. Ein ganz blöder Fehler. Denn so machte ich mir zehn Fans, die mit dem Präsidenten, den Spielern und anderen wichtigen Funktionären des Vereins im regelmäßigen Austausch standen, zu Feinden, mächtigen Feinden sogar. Das war einfach unklug. Anstatt darüber hinwegzusehen oder sogar noch eine mitzurauchen, verhielt ich mich wie ein dummer, deutscher Sturkopf.
Als es wenig später noch ein Basketballspiel zwischen den Vereinsbossen – Managern, Direktoren und Trainern – und den wichtigsten Journalisten der Stadt gab, trat ich gleich ins nächste Fettnäpfchen. Einmal pro Saison kommt es zu diesem Duell, das immer, so besagt es ein unausgesprochenes griechisches Basketballgesetz, die Journalisten gewinnen. Da mich aber niemand in das Geheimnis eingeweiht hatte, spielte ich wie entfesselt und haute der Presse einen Korb nach dem anderen um die Ohren. Ich hatte so einen Spaß, endlich mal wieder selbst zu spielen, dass ich unabsichtlich die wichtigsten Medienvertreter beleidigte und sie mich fortan für einen Barbaren hielten, der die griechischen Traditionen mit Füßen trat.
Auf mein zweites Engagement in Griechenland hätte ich gleich verzichten sollen. Zwar war ich darauf viel besser vorbereitet, aber selbst mein Agent, ein Grieche, hatte mir abgeraten. Er wusste von den seltsamen Eskapaden des Präsidenten und seinem größten Hobby neben dem Basketball: Trainer feuern! Aber ich war so überzeugt von mir, dass ich dachte, ich würde alles schaffen, was ich anpacke. Ich war zu arrogant.
Wenn ich heute ein Fazit aus den Erfahrungen in Griechenland ziehen soll, so nur eines: Ohne all diese Erlebnisse wäre ich mit Bamberg und der Nationalmannschaft niemals so erfolgreich geworden. Zweifelsohne gibt es viele Trainer, die genauso viel von Basketball verstehen wie ich, aber sie verfügen nicht über meinen Erfahrungsschatz. Er ist es, der mich letztlich zu dem gestählten Kampfross macht, das nicht so leicht wackelt. Griechenland war ein harter und schmerzhafter Rodeoritt, den ich aber nie missen möchte. Natürlich taten die Entlassungen in Griechenland weh, natürlich habe ich sie nicht von heute auf morgen verarbeitet. Aber sie haben mich in meinem Selbstvertrauen nicht nachhaltig erschüttert. Vielmehr haben sie mich zu der Überzeugung kommen lassen, dass es einen als Trainer irgendwann zwangsläufig erwischen wird. Unabhängig von der Qualität der Arbeit, die man leistet, wird einem in einer langen Karriere die Entlassung widerfahren. Am Ende gewinnt immer das Pferd. Egal, wie gut der Rodeoreiter ist.
Dennoch würde ich meiner Tochter und allen jungen Menschen immer raten, nicht den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Sie sollen sich ruhig etwas trauen, nicht nur einen stringenten Lebenslauf verfolgen. Es kann niemals schaden, sich Situationen auszusetzen, von denen man nicht weiß, ob sie einen wirklich geradlinig weiterbringen. Das Leben erfordert Mut. Und mit Mut kommt man weiter. Natürlich muss es nicht gleich das gefährlichste Pferd sein, auf das man sich beim Rodeo setzt, aber man sollte sich auf eines setzen. Die Wunden, die der Sturz bereitet, heilen wieder. Und die Narben erinnern einen im weiteren Leben, wie man es künftig besser machen kann. Man muss aus diesen Stürzen und Narben lernen. Geht also raus aus der Komfortzone! Am Ende werdet ihr für euren Mut belohnt.
»So tickt mein Vater wirklich.« von Kim Bauermann
»So tickt mein Vater wirklich.«
von Kim Bauermann
Kim ist das einzige Kind von Dirk Bauermann. Hier verrät sie ganz private Dinge über ihren berühmten Papa, spricht über seine billigen Brillenmodelle von der Tankstelle, seine Gabe, im Kino einzuschlafen, und den berüchtigten Bauermann-Blick.
Wer uns in Krefeld besuchen kommt, würde nie vermuten, dass hier ein Basketballtrainer wohnt. Es gibt keinen Basketballkorb in der Auffahrt. In unserem Haus hängen keine Trikots oder Urkunden. Es gibt keine Vitrine mit Pokalen. Lediglich auf dem Dachboden hängt ein Basketballbild. Papas Freund Jupp, der an der Kunsthochschule Münster arbeitet, hat einen seiner alten Spielzüge auf eine Leinwand gemalt. Ein paar Jahre zierte dieses Kunstwerk die Wohnzimmerwand, bis Mama sich durchsetzte und es verbannte, weil es nicht zur restlichen Dekoration passte. Und in Papas Zimmer gibt es noch ein paar Bilder. Erinnerungsschüsse von den Olympischen Spielen 2008, von den Meisterschaften in Bamberg. Ansonsten aber ist unser
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