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Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Titel: Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Bauermann
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immer Disney-Filme. Und wenn Papa dann hier ist, setzt er sich sogar mit mir vor den Fernseher und schaut sich Tarzan oder Dornröschen an. Wir waren auch zusammen in allen Harry-Potter -Filmen im Kino. Ich glaube sogar, dass sie ihm gefallen haben. Denn ausnahmsweise ist er mal nicht eingeschlafen. Normalerweise ist er nämlich ein absoluter Kinoschläfer. Egal, was kommt. Action, Komödie, selbst bei Filmen wie The Tourist mit Angelina Jolie, den er selbst ausgesucht hat, nickt er ein. Der Kinosessel, die Dunkelheit und der Geruch von Popcorn versetzen ihn so gut wie immer in einen tiefen, festen Schlaf. Ansonsten schaut er gerne Dr. House oder auch Gray’s Anatomy – meist hat er ein paar Folgen und einen Mini-DVD-Player dabei, wenn er auf Reisen ist.
    Soll ich noch mehr aus dem Nähkästchen plaudern? Also gut: Wir fahren seit Ewigkeiten einmal im Jahr nach Mallorca in den Urlaub. Und immer schon macht er von unserer »Hausklippe« einen Salto ins Meer. Dann ist er wie ein kleiner Junge und strahlt. Dass er es unmittelbar nach seiner Landung bereut und wieder ohne Ende Rückenschmerzen hat, interessiert ihn nicht. Da vergisst er sein Alter. Und er vergisst auch gerne, dass er eigentlich eine Brille tragen sollte. Er kauft sich seine Modelle immer an der Tankstelle, so Billiggestelle für zwölf Euro, weil er sich sowieso wieder draufsetzt oder sie irgendwo verliert.
    Aber genug davon. Dad ist cool. Auch wenn es mir keiner glaubt, es ist die Wahrheit: Ich kann mich nicht mit ihm streiten. Zu Hause ist er so ein ruhiger Mensch. Er kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Auch wenn ich weiß, dass sich viele Leute manchmal vor ihm erschrecken, wenn er an der Seitenlinie beim Basketball wütet. Dabei hat er sich schon gebessert. Als er noch in Bamberg war, hat er manchmal nach Schiedsrichterentscheidungen derart getobt, dass ich Angst hatte, sein Kopf würde gleich explodieren. Der war tomatenrot und durch die Nase schnaubte er wie ein Stier. Aber das ist nur beim Basketball. Sonst kann ich ihn reizen und provozieren, wie ich will – er dreht nicht durch.
    Lustigerweise haben wir beiden sogar das gleiche Problem: unsere Augen. Papa wird ja oft nachgesagt, dass er immer so ernst schaue und nicht lachen könne. Er gucke immer so arrogant, behaupten Menschen, die ihn nicht kennen und nur wenige Fotos von ihm gesehen haben. Auch meine Freunde sprechen mich in der Disco oder beim Reiten an, was denn mit mir los sei? Warum ich so ernst und angespannt schauen würde? Dabei bin ich weder ernst noch arrogant, noch angespannt. Das ist halt der Bauermann-Blick. Wir gucken so. Es ist allenfalls ein Zeichen von Konzentration. Aber nicht mehr. Wir können einfach nichts dafür.
    Tja, so ist mein Vater. Immer für mich da. Und er wird mir immer aufhelfen, selbst wenn ich mich mal auf meinem Lebensweg verirre und auf die Schnauze fallen sollte. Ich frage ihn oft, wenn es um Entscheidungen in meinem Leben geht. Er gibt mir dann immer Tipps und sagt seine Meinung. Aber der wichtigste Tipp ist: »Kim, folge deinem Herzen. Mach dein Ding. Vertrau’ dir. Lass dir nicht in deine Entscheidungen reinreden. Und egal, was ist: Ich bin für dich da.« Und darauf kann ich mich auch verlassen.

Für dieses Spiel würde ich
ein Ei opfern
    Mit welcher Einstellung man einen
Job annehmen muss
    Wie sehr ich diese Autofahrten auf der A1 in Richtung Dortmund/Wuppertal hasste. Je weiter ich mich von Köln entfernte, desto größer wurde meine Unlust. Ich musste nach Hagen fahren, wo ich nach meinem Aus bei Apollon Patras meinen nächsten Job angenommen hatte. Doch je häufiger ich die knapp 80 Kilometer fuhr, desto mehr fragte ich mich, was ich hier überhaupt tat? Gereizt hatte mich die Aufgabe natürlich, aber der wichtigste Grund, warum ich 2000 den Vertrag bei Brandt Hagen unterschrieben hatte, hieß Kim. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt neun Jahre alt. Während meines Griechenlandabenteuers zuvor hatte ich sie kaum gesehen. Wenn es die Zeit zugelassen hatte, war ich morgens mit dem ersten Flieger um sechs Uhr von Athen nach Frankfurt geflogen, da in den Mietwagen gesprungen, nach Köln gedüst, hatte ein paar Stunden mit meiner Familie verbracht und war am selben Abend wieder zurückgeflogen. Als das Angebot aus Hagen kam, sah ich die große Chance, meine Tochter wieder regelmäßig sehen zu können. Endlich konnte ich meiner Verantwortung als Vater gerecht werden. Auch deshalb unterschrieb ich den Vertrag und geriet in eine sportliche

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