Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
Vom Netzwerk:
Männer sterben, wenn so viel auf dem Spiel steht?« Sehr einfach.
Eine solche Logik mußte doch selbst einem Kind einleuchten.
    Â»Nun«, sagte Waldegg, »was schlagen Sie vor?«
    Altenburg
hatte seine Antwort parat. Er hatte Zeit genug gehabt, sich darauf
vorzubereiten. Der Start der Marco Polo würde stattfinden, ob mit oder
ohne ihn, genauso, wie der von Magellan I stattgefunden hatte; aber
diesmal hatte er eine Trumpfkarte in der Hand, die er ausspielen konnte.
    Â»Ich werde Marco Polo starten.«
    Waldegg lächelte.
    Â»Aber mit dem Auftrag, an Magellan I anzudocken und die Mannschaft aufzunehmen.«
    Waldeggs Lächeln erstarb schlagartig.
    Â»Und wenn wir es dann noch schaffen, korrigieren wir Palladio.«
    Â»Unmöglich.«
    Â»Es
ist nicht unmöglich.« Gewiß, es war mit einem großen Risiko verbunden.
Sie hatten den Fehler bei Magellan I noch immer nicht gefunden; aber
die Besatzung würde dieses Risiko eingehen, wenn es keine andere Wahl
gab.
    Â»Diese Männer werden tot sein, lange bevor Sie dort sind«, sagte Waldegg.
    Altenburg
schüttelte den Kopf. Er irrte sich, aber darum ging es nicht. Er drehte
sich langsam um und ließ seinen Blick über das Innere des Hauses und
über das Anwesen schweifen. Waldeggsches Land, so weit das Auge
reichte. »So«, sagte er. »Sie schreiben also ganz ruhig und
kaltlächelnd das Leben dieser Männer ab â€¦ nur um all das hier
zusammenzuhalten â€¦Â«
    Waldegg schwieg eine Weile.
Als er schließlich redete, klang seine Stimme ruhig und bedächtig, und
er betonte sorgfältig jedes einzelne Wort. »Jetzt hören Sie mir einmal
gut zu. Sie sind entschlossen, mir die Rolle des Bösewichts in ihrem
kleinen Melodram zuzuschieben. Aber dazu bin ich nicht bereit.«
    Altenburg
wollte ihn unterbrechen, aber Waldegg fuhr ihm über den Mund. »Nein,
jetzt hören Sie mir zu! Meine Familie hat Einfluß und Macht seit
zweihundert Jahren in dieser Ecke Europas. Wir haben hier etwas
aufgebaut. Wir schaffen Arbeit, sozialen Frieden und Wohlstand für
Millionen. Wer hätte etwas davon, wenn die Waldeggs oder die Krupps
oder die Viscontis oder die Rothschilds untergingen?« Er hielt einen
Moment inne, dann beantwortete er sich die Frage selbst. »Niemand. Es
sind nicht nur die fünftausend Arbeitsplätze, die auf dem Spiel stehen;
ich habe Kredite in Höhe von achthundert Millionen Dollar für
Investitionen in das Raumfahrtprogramm aufgenommen, und als Sicherheit
für die Kredite stehen einhundertsiebzig Fabriken â€¦ in ganz
Europa.« Er hielt inne, nippte an seinem Drink und wartete auf einen
Einwand von Altenburg. Als keiner kam, fuhr er fort. »Millionen
Menschen wären betroffen und würden ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn
ich bankrott ginge.«
    Â»Das wußte ich nicht«, sagte Altenburg leise.
    Â»Nein,
können Sie auch nicht.« Altenburg stand schweigend da, und Waldegg,
einmal am Drücker, nutzte seinen Vorteil. Er war schon mit weit
gefährlicheren Männern als Thomas Altenburg fertig geworden. Er genoß
es, Altenburg in die Enge zu treiben. »Aber Sie sind sehr schnell dazu
bereit, jemanden zu verurteilen.«
    Altenburg erwiderte nichts.
    Â»Ich
will Ihnen was sagen, Thomas«, fuhr Waldegg fort; er lächelte jetzt.
Nun, da er gewonnen hatte, konnte er es sich leisten, großmütig zu
sein. »Ich bewundere Sie nicht nur, ich mag Sie auch. Aber Ihre naive
Auffassung von Humanität ist ungleich gefährlicher als alles, was ich
mache.«
    So, das wäre erledigt, dachte er, und er hatte
den Blick bereits abgewandt und schaute auf den Berg, als Altenburgs
Antwort kam. »Ich verlange Ihre Zustimmung zu meinem neuen Programm, so
wie ich es Ihnen eben dargelegt habe â€¦ Wenn nicht, gebe ich die
ganze Geschichte von Magellan I an die Presse.«
    Waldegg seufzte und wandte den Blick wieder auf ihn. »Und was würde das bringen?«
    Das
liegt doch auf der Hand, dachte Altenburg. Genau das, was er schon beim
ersten Mal hätte machen sollen. »Die öffentliche Empörung wäre so groß,
daß ein neuer Start unmöglich gemacht würde.«
    Waldegg
sah ihn einen Moment prüfend an. Dann fuhr er sich mit der Zunge über
die Lippen, nahm eine Handvoll Nüsse aus einer Schale, steckte sich
eine davon in den Mund und wartete, bis er zu Ende gekaut hatte, bevor
er sprach. »Das wäre sehr

Weitere Kostenlose Bücher