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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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schade â€¦ auch aus einem anderen Grund.
Denn dann würde unweigerlich auch Ihre Frau mit hineingezogen werden.«
    Â»Meine Frau?« wiederholte Altenburg und blinzelte verwirrt mit den Augen.
    Â»Sie würde bestimmt etwas von Ihrer Affäre mit Giovanna erfahren.«
    Altenburg
starrte ihn entgeistert an. Hoffentlich, dachte er, werde ich jetzt
nicht rot â€¦ Er bemühte sich, seine Bestürzung nicht zu zeigen,
während Waldegg fortfuhr: »Ich gebe nicht mehr viel auf Ihre Ehe, wenn
es dazu kommen sollte. Das wäre wirklich traurig.« Er hielt inne, kaute
genüßlich eine zweite Nuß. Altenburg wollte irgend etwas Bissiges
erwidern, aber er war außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen.
»Wußten Sie nicht, daß ich es wußte?« fuhr Waldegg fort. »Mein lieber
Freund, meine Frau und ich, wir unterhalten uns über alle ihre
Liebhaber.« Er hielt Altenburg die Schale hin. »Eine Nuß?«
    Alle ihre Liebhaber.
    Und
plötzlich war sein Kopf wieder klar, und er wußte, was er tun mußte. Es
war so einfach, es lag förmlich auf der Hand. Er überquerte die
Terrasse mit drei schnellen Schritten. Dort stand ein Tisch mit einem
Telefon. Er nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. Waldegg schaute
ihm zu, immer noch lächelnd. Nach dem dritten Klingeln wurde abgehoben.
Er konnte sich ihr Gesicht vorstellen, wenn sie seine Stimme hörte. Sie
würde lächeln, sich freuen, daß er anrief; sie würde ihn fragen, wie es
ihm ginge und wann er zurück sein würde, sie würde ihm sagen, was sie
zum Abendessen machen würde â€¦
    Â»Marianne. Ich bin
in Salzburg.« Er hatte es ihr nicht gesagt; es hatte sich zu plötzlich
ergeben. Er hätte sie vom Bahnhof aus angerufen oder aus dem Zug nach
München. Er hörte, wie sie »Du meine Güte!« sagte und zu fragen begann,
wann er zurück sein würde. »Hör zu«, schnitt er ihr das Wort ab. Er
beobachtete Waldeggs Gesicht, als er fortfuhr: »Wenn Graf Waldegg dir
mitteilen sollte, daß ich eine Affäre mit seiner Frau hatte, dann
kannst du ihm glauben. Es ist wahr.«
    Schweigen. Keine
Antwort. Sie würde jetzt den Hörer anstarren, als erwartete sie,
irgendeinen Beweis zu sehen, daß sie nicht träumte. In ihrem Kopf würde
sich alles wild durcheinander drehen. Er konnte nicht warten, bis sie
antwortete. Er hängte ein. »Und jetzt?« sagte er.
    Waldegg hob sein Glas, als wolle er ihm zuprosten, und nahm einen Schluck von seinem Martini.
    Â»Damit schieben Sie die Sache nur hinaus, Thomas. Sie können nicht gewinnen.«
    Vielleicht
konnte er das nicht. Die Chancen standen gegen ihn. Achthundert
Millionen zu eins; aber er hatte das Verhältnis gerade ein klein wenig
zu seinen Gunsten verbessert.
    Meike
hatte es auf ihrem Taschenrechner nachgerechnet: Es stimmte. Er war in
der Lage, eine siebenstellige Multiplikationsaufgabe schneller im Kopf
auszurechnen, als sie die Ziffern auf ihrem Taschenrechner hätte tippen
können. Beeindruckend. Steckte bestimmt ein Trick dahinter. Aber das
mit den Sommersprossen war ein Scherz gewesen. Sie war froh darüber.
Daß er Sinn für Humor hatte, machte ihn ihr sympathischer.
    Sie
hatte eine Seidenbluse angezogen und einen kurzen Lederrock, der die
Radfahrt vom Hotel nach Mellish Hall zu einem interessanten Erlebnis
machte. Einige Männer von Gloucestershire hatten sich den Hals nach ihr
verrenkt, und sie hatte nicht allzuviel dagegen einzuwenden gehabt. Sie
trug große, auffällige Ohrringe, die, wie ihr jemand einmal gesagt
hatte, ihre Wangenknochen vorteilhaft zur Geltung brachten. Christopher
hatte es sofort bemerkt und ihr ein Kompliment gemacht. Das war ein
guter Auftakt für den Abend. Er hatte ein einfaches, aber köstliches
Essen gemacht, Tagliatelle alla carbonara; dazu hatten sie Valpolicella
getrunken. Jetzt saß sie gemütlich auf seinem Sofa und schaute sich in
seinem Wohnzimmer um. Sie hatte den Raum sofort gemocht, den
altmodischen, gediegenen Charme, die Aura von Dauerhaftigkeit und
Geschichte. Jetzt fielen ihr Details auf: die Stereoanlage, halb
versteckt hinter der Wandtäfelung, die angenehme, diskrete Beleuchtung;
und ein richtiger Kamin, keine von diesen mit Gas betriebenen
Attrappen. Das waren echte Holzscheite, die dort brannten. Und der Duft
von brennendem Buchenholz erfüllte den Raum. Wenn sie sich nur richtig
hätte entspannen können, wenn

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