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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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daߠ…« Er zögerte, und sie vollendete den Satz
für ihn: »… eine junge Frau zu Ihnen zum Essen kommt?«
    Er nickte und sah verlegen weg, außerstande, ihren Blick zu erwidern.
    Â»Da
ist etwas, das ich gerne von Ihnen wissen möchte«, sagte sie. »Wie
lange ist das â€¦Â« Sie zeigte auf den Stuhl. »… mit Ihren
Beinen schon so?«
    Â»Seit zwei Jahren«, antwortete er und
schaute sie an; er hatte seine Selbstsicherheit wiedergewonnen. Es war
eine direkte Frage gewesen, die eine direkte Antwort verdiente. Er
hatte nichts vor ihr zu verbergen. Sein Zustand war etwas, das er kaum
geheimhalten konnte. Trotzdem war er verletzt. Er flüchtete sich in
Sachlichkeit: »Ich bin neununddreißig Jahre alt. Meine Schuhgröße ist
41. Sonst noch irgendwas?«
    Â»Verheiratet?«
    Â»Ja â€¦ das heißt, ich war es.«
    Â»Hat Ihre Frau Sie verlassen, weil Sie â€¦Â«
    Er unterbrach sie mit einem bitteren Lachen. Sie ging entschieden zu weit: »Sie sind wirklich einmalig.«
    Â»Ja, bin ich das?« Sie schien es als Kompliment aufzufassen.
    Â»Sie sind entweder das direkteste Wesen, dem ich je begegnet bin, oder das brutalste.«
    Sie zuckte die Achseln. »Sie brauchen mir ja nicht zu antworten.«
    Â»Die Antwort ist ›ja‹«, sagte er gepreßt. »Sie hat mich deswegen verlassen.«
    Sie fühlte sich fälschlicherweise ermutigt, fortzufahren. »Und wie ist es passiert? Ich meine, der Unfall?«
    Er
wurde ironisch: »Nun, ich lief gerade den Piccadilly entlang, und
plötzlich kommt eine Herde von zweihundert Büffeln auf mich zugerast
und â€¦Â«
    Â»Nein, nicht. Ernsthaft, bitte.«
    Er
lachte einen Moment bitter auf, dann schüttelte er den Kopf und sagte
bestimmt: »Ich werde es Ihnen nicht sagen â€“ nicht, bevor ich Sie
nicht besser kenne. Aber eines will ich Ihnen sagen: ich bin von hier
an â€¦Â« Er legte seine Hände auf den Unterleib. »… abwärts
gelähmt.« Seine Ironie war verschwunden. »Unterhalb davon funktioniert
nichts mehr, klar?«
    Â»Ja.«
    Erneut wandte
er den Blick von ihr ab. Einen Augenblick lang saßen sie schweigend da,
dann sah sie die Tränen, die in seinen Augen glänzten, und sie stand
vom Sofa auf und kniete sich neben ihn. »Armer Kit«, sagte sie leise.
    Er
wandte sich ab, dann setzte er sich mit einem Ruck aufrecht. Seine
Selbstbeherrschung kehrte zurück, und als er sprach, klang es wie ein
stakkatoartiges Bellen, wie bei einem Offizier, der Befehle schnarrt.
»Hören Sie. Es tut mir leid. Aber ich möchte, daß Sie jetzt gehen.«
    Â»Ja, natürlich.« Sie stand auf und schaute auf ihn hinunter, abwartend.
    Â»Es
tut mir leid«, sagte er und blickte zu ihr auf. Er hatte sich die
Tränen abgewischt, und jetzt konnte er wieder lächeln. »Werden Sie mich
wieder mal besuchen kommen?«
    Â»Natürlich werde ich das.«
Sie gab ihm einen schwesterlichen Kuß auf die Stirn, dann wandte sie
sich um und ging zur Tür. Er rief sie zurück. »Warten Sie, Sie fahren
nicht im Dunkeln mit dem Fahrrad zurück. Ich lasse Sie heimbringen.«
    Sie
drehte sich um. Er hatte auf einer Art Sprechgerät eine Nummer getippt.
Sie war noch nicht ganz in ihrer Jacke, da näherte sich bereits ein
kleiner Hubschrauber dem Haus, kreiste einmal über dem Rasen und
landete sanft auf dem kiesbedeckten Vorplatz. Der Mann hatte Stil. Sie
lächelte ihm ein Dankeschön zu. Sehr viel Stil. Du kommst zu Kit Swann
mit dem Fahrrad, und zurück fliegst du mit dem Hubschrauber. Es sollte
ihr nur recht sein. Sie hatte es eilig. Sie mußte ein Telefon finden.
Sie hatte eine Story durchzugeben, bald würde Redaktionsschluß sein.
    Giovanna
Waldegg wurde mitten in der Nacht vom diensthabenden Pressebeauftragten
im EUREKA-Hauptquartier in Rom aus dem Bett geklingelt. Er
entschuldigte sich wortreich für die nächtliche Störung, aber er werde
regelrecht bombardiert mit Telefonanrufen von Zeitungen aus aller Welt,
die wissen wollten, ob ein Agenturbericht zuträfe, demzufolge etwas mit
Magellan I schiefgelaufen und das Leben der Astronauten in Gefahr sei.
    Dementieren,
sagte sie, noch benommen vom Schlaf, aber instinktiv reagierend.
Weniger als eine Stunde nach dem Anruf war sie im Büro. Petrinelli, den
sie postwendend unterrichtet hatte, traf nur wenige Minuten nach ihr
ein. Inzwischen hingen bereits

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