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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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Es war Hilary. Er klang
besorgt. »Magellan I hat jeglichen Kontakt abgebrochen. Der Ton ist
weg. Und es sieht so aus, als ob jemand die Linse der Kamera überklebt
hätte.«
    Â»Ich weiß«, sagte Altenburg. »Ich hab's gesehen.«
    Vielleicht
hatten die Pessimisten recht gehabt. Vielleicht hatten die Männer sich
für die Drei-Sekunden-Alternative mit der Pille entschieden. Es war
eine weitere Unbekannte in der Gleichung, aber er mußte sie ignorieren.
    Â»Sechzehn«, sagte Hurler.
    Â»Fünfzehn.«
    Plötzlich
tumultartige Geräusche von der Tür her, aufgeregte Stimmen, und dann
kam Waldegg auf ihn zugestürmt, dahinter Lefèbre und zwei andere Männer
in Anzügen. Vermutlich Anwälte â€“ die einzige Möglichkeit, wie
Waldegg es geschafft haben konnte, ins Kontrollzentrum zu gelangen.
Swann mußte irgendwas in seinen Computer eingegeben haben. Irgend
jemand im Gästeraum mußte das bemerkt und Waldegg davon informiert
haben. Jetzt stand der Mann da, über ihn gebeugt. Sein Atem roch
metallisch â€“ ein sicheres Zeichen dafür, daß seine Magensäfte vor
Erregung brodelten.
    Â»Altenburg«, zischte er. »Hören Sie mir zu! Niemand legt mich rein und kommt ungeschoren davon. Niemand, hören Sie?«
    Â»Acht«, sagte Hurler.
    Altenburg
drückte auf einen Knopf. Er hatte keine Zeit für eine
Auseinandersetzung. »Sicherheitsdienst?« rief er in sein Sprechgerät.
»Schaffen Sie sofort diese Leute hier aus dem Kontrollraum!«
    In
Sekundenschnelle kamen drei Sicherheitsleute hereingestürmt, packten
Waldegg und bugsierten ihn und seine Begleiter Richtung Tür. Außer sich
vor Wut, schrie Waldegg: »Die Männer sind tot! Sie sind tot!« Es klang
wie eine Beschwörung. Er wollte, daß sie tot waren.
    Im selben Moment sagte Hurler: »Z ÜNDUNG !«
    Altenburg
hielt den Atem an. Er starrte auf seinen Monitor und verfolgte gebannt
die Daten, die in rascher Folge über den Bildschirm huschten. Dann
blickte er quer durch den Raum auf den Hauptbildschirm. Marco Polo war
jetzt ein roter Glutball am Nachthimmel, einer sterbenden Sonne gleich.
Zehntausend Tonnen Treibstoff, die jede Sekunde verbrannten. Er schaute
auf die Zeitleiste auf seinem Monitor. Noch acht Minuten, bis sie die
Umlaufbahn erreichen würden.
    Ein statisches
Zischen kam aus dem Lautsprecher, dann ein kurzes, grelles Aufleuchten
auf dem großen Bildschirm, als die Feststoffraketen abgetrennt wurden.
Das war geschafft. Die erste Hürde war genommen. Und jetzt bemerkte
Altenburg aus dem Augenwinkel, wie Hurler sich verkrampfte. Er sah ihn
an. Der dicke Mann war in Schweiß gebadet und hatte sich kerzengerade
in seinem Stuhl aufgerichtet; seine Hände hielten die Armlehnen so fest
umklammert, daß die Knöchel weiß hervortraten. Sein Blick war starr auf
den rechten Bildschirm gerichtet, auf das Gesicht seines Sohnes, der
neben Krüger saß, dem Flugkommandanten. Altenburg folgte seinem Blick.
Johannes' Miene war so ruhig und ausdruckslos wie immer. Altenburg
beugte sich zur Seite und legte die Hand beruhigend auf Hurlers Arm.
Der dicke Mann bemühte sich zu lächeln, aber es sah ziemlich gequält
aus. Altenburg checkte sein Controldesk; sein Blick fiel auf die
›C‹-Taste, die ihn mit dem Computerraum verband, und er durchlebte noch
einmal jenen Augenblick beim ersten Start, als der Knopf plötzlich
aufgeleuchtet und Swann gemeldet hatte, daß eine Störung vorliege. Er
konnte sich noch genau an jenen Augenblick erinnern; es war
dreiundneunzig Sekunden nach dem Start gewesen. Er blickte auf die
Zeitanzeige und wartete. Der Zeitpunkt verstrich. Er sah, wie Swann
sich von seinem Monitor abwandte, mit einem Lächeln zu ihm
herüberschaute und den Daumen hochreckte. Hurler seufzte, ließ sich
erleichtert zurücksinken und lächelte ebenfalls â€“ und diesmal war
das Lächeln echt.
    Krügers Stimme kam aus dem Kopfhörer. »Marco Polo an Kontrollzentrum. Status: alle Systeme aktiv. Könnt ihr uns verstehen?«
    Olaf Hurler antwortete mit fester Stimme: »Bestätigen Status, Marco Polo. Ihr seht gut aus.«
    Noch
fünf Minuten bis zum Eintritt in die Umlaufbahn. Noch fünf Minuten,
dann konnten sie erst einmal aufatmen und sich ein wenig entspannen.
    Es
kam ihm fast wie fünf Stunden vor. Dann sah er, wie Swann sich erneut
zu ihm umdrehte und triumphierend beide Fäuste in die

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