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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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die er nächste Woche schlucken wird.«
    Â»Also vier«, sagte Giovanna. »Gibt's eigentlich irgendwas, das du nicht weißt?«
    Â»Ja. Wie der junge Lefèbre es angestellt hat, seine Tochter zu kriegen.«
    Sie
schaute ihn achselzuckend an. Ihr war noch immer nicht klar, wieso Leo
den Mann eingeladen hatte. Sogar über Nacht bleiben sollte er.
    Â»Ein Geschäftsmann sollte sich seinen Hauptkonkurrenten zum Freund machen, findest du nicht auch?«
    Aber
dahinter steckte mehr, dessen war sie ganz sicher. Es blieb indes keine
Zeit mehr, weiter nachzuforschen. Goncourts Limousine fuhr soeben vor
dem Hauptportal vor. Giovanna blickte zum Fenster hinaus. Agnes stieg
zuerst aus, dann ihr Vater. Giovannas Brauen wölbten sich. Goncourt war
ein großer, stattlicher Mann von zweiundsechzig Jahren, mit lichtem
Haar und breiten Schultern. Der erste Eindruck, den er vermittelte, war
der von Macht.
    Ein Mann, der vier Milliarden schwer ist, dachte sie. Das Abendessen würde bestimmt interessant werden â€¦
    Sie
täuschte sich. Zwei Stunden Small talk, dann wurde sie mit Agnes
hinausgebeten wie ein Kind, während ihr Mann und Concourt zur
Cognac-Karaffe griffen. Sie lächelte, als sie hinausging, aber
innerlich kochte sie vor Wut. Es war wie eine Szene aus dem letzten
Jahrhundert: die kleinen dummen Frauen wurden hinausgeschickt, die
Herren konnten endlich zu den ernsten Themen des Abends übergehen, den
Männerthemen. Und Agnes schwatzte ihr die Ohren von ihrem Laurent voll,
wie sie sich ihn zum Ehemann ›gewählt‹ hatte, und daß er bald der ›Top
man‹ von E UREKA sein würde â€“ und das
einzige, was Giovanna wollte, war, zuzuhören, was ihr Mann und Goncourt
sich zu erzählen hatten, und herauszukriegen, was der wahre Grund für
die Einladung war. Nun, früher oder später würde sie es so oder so
erfahren, dessen war sie sicher.
    Waldegg wartete, bis
sie zur Tür hinaus waren, dann füllte er Goncourts Glas. Der gewichtige
Franzose hatte Gürtel und Schlips gelockert und machte es sich bequem.
»Ganz recht«, nahm er den unterbrochenen Gesprächsfaden wieder auf.
»Wir sind der viertgrößte Elektronikkonzern in der Welt. Die anderen
drei sind in Japan.«
    Â»Der Auftrag von E UREKA ist für Sie doch nur ein kleiner Fisch«, meinte Waldegg.
    Â»Im Gegenteil. Damit melden wir unseren Anspruch auf die technologische Zukunft an. Auf die Zukunft Europas.«
    Â»Ich bin geschmeichelt«, sagte Waldegg.
    Â»Wenn Sie es so sehen wollen«, erwiderte Goncourt lächelnd.
    Â»Es
geht nicht nur darum, daß Europa einen Platz an der Spitze
beansprucht«, fuhr Waldegg fort. »Wir haben uns zu lange damit
beschieden, die zweite Geige zu spielen. Jetzt können wir die
Führungsrolle übernehmen. Wir müssen uns von diesem Komplex frei
machen, daß wir nur die armen Verwandten sind. Die Geschichte beweist,
nicht die Not ist die Mutter der Erfindung, sondern Europa.«
    Â»Sie
predigen offenen Ohren«, sagte Goncourt lächelnd. »Deshalb ist mir auch
so daran gelegen, daß mein Schwiegersohn in exponierter Position daran
teilhat.« Er lächelte erneut. »Sie werden doch nicht annehmen, daß ich
hierhergeflogen bin, nur weil Sie mit dem Finger geschnippt haben?«
    Waldegg erwiderte Goncourts Lächeln. »Für Ihren Schwiegersohn könnte ich etwas tun.«
    Â»Und â€¦ was wäre das?«
    Waldegg zuckte die Achseln. »Er könnte den angestrebten Posten schneller übernehmen, als Sie denken.«
    Â»Aber Altenburg leistet hervorragende Arbeit. Immerhin, daß Ihre Raketen fliegen, verdanken Sie seiner Energie.«
    Â»Und dabei hat er sich möglicherweise überanstrengt.«
    Goncourt zog die Stirn kraus. »Ein Mann von seinem Kaliber hat immer noch etwas zuzusetzen.«
    Waldegg schüttelte den Kopf. »Denken Sie an das Desaster mit der Magellan â€¦Â«
    Â»Soviel ich weiß«, unterbrach ihn Goncourt, »war er von Anfang an gegen den Start.«
    Â»Sie sind gut unterrichtet â€¦ über seine Sicht der Dinge.«
    Â»Gibt es noch eine andere?«
    Waldegg
nippte an seinem Glas und betrachtete das Kaminfeuer, als widerstrebe
es ihm weiterzusprechen. Dann schien er sich einen Ruck zu geben. »Er
gibt einem Fehler in der Elektronik die Schuld.«
    Goncourt
schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich«, erwiderte er in einem Ton,
der Waldegg an

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