Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
Vom Netzwerk:
nämlich um
Menschenleben. Um unser aller Leben. Daß wir manipuliert werden von
einer Handvoll Mächtiger, die meinen, sie brauchten sich niemandem
gegenüber zu verantworten â€¦Â«
    Â»O nein«, fuhr er sie an. »Jetzt komm mir nicht mit der großen Verschwörungstheorie der Geschichte.«
    Sie
beugte sich zu ihm hinunter, so daß ihre Gesichter auf einer Höhe
waren. Nahe genug, daß er ihre Sommersprossen zählen konnte. »Ich habe
mir eigentlich keine Gedanken mehr darüber gemacht, ob ich nun dein
Vertrauen mißbrauche oder nicht«, sagte sie ernst. »Mir ging es nur
noch darum, daß die Öffentlichkeit belogen wurde und ich wollte, daß
sie die Wahrheit erfährt.«
    Aber damit kam sie bei ihm
nicht durch. »Du hältst dich wohl für die ganz große Nummer, was?«
sagte er mit hohntriefender Stimme. »Du, die selbsternannte Retterin
der Menschheit. Was veranlaßt dich eigentlich zu dem Glauben, du
hättest die Wahrheit gepachtet?«
    Sie legte die Hand
sanft auf seinen Arm, aber er schüttelte sie unwirsch ab. Mit wütendem
Gesicht wendete er seinen Rollstuhl, fuhr zum Fenster, schwenkte nach
links und fuhr zweimal um den Tisch herum. Meike spürte eine Gänsehaut
auf ihrem Rücken. Wenn er gehen könnte, dachte sie, würde er jetzt auf
und ab laufen. Er dachte nach. Das war immerhin schon etwas. Wenigstens
schmiß er sie nicht raus. Schließlich hielt er seinen Stuhl an und sah
zu ihr auf.
    Â»Weswegen bist du hergekommen?«
    Â»Schau,
ich bin hundemüde«, sagte sie. »Ich bin seit vierundzwanzig Stunden auf
den Beinen. Meine Agentur ist in größten Schwierigkeiten. Mein Boß kann
sich einen neuen Job suchen, und damit auch ich â€“ wenn ich dich
nicht als meinen Informanten angeben kann.«
    Â»Was hält dich davon ab?« fragte er höhnisch. »Vielleicht dein ausgeprägtes Ehrgefühl?«
    Â»Du wirst es nicht glauben, der Berufskodex. Journalisten geben ihre Quellen niemals preis ohne Einverständnis.«
    Â»Welch edle Gesinnung! Ich bin überwältigt.«
    Sie sah ihn einen Augenblick lang an. Vielleicht war sein Zorn verraucht. Sie startete einen erneuten Versuch.
    Â»Also?« sagte sie. »Darf ich?«
    Â»Darfst du was?«
    Â»Ihnen sagen, daß ich die Information von dir habe.«
    Â»Nein, das darfst du nicht, verdammt noch mal!«
    Sie seufzte, schloß die Augen und ließ sich in einen Sessel fallen.
    Â»Und wer hat gesagt, daß du dich setzen darfst?«
    Als
sie keine Anstalten machte, sich zu erheben, rollte er zur Tür, riß sie
auf und wartete demonstrativ, daß sie aufstehen und gehen würde. Er
wollte gerade losbrüllen, sie solle gefälligst ihren Hintern erheben
und abhauen, als er zu seiner Überraschung sah, daß sie im Sessel
eingeschlafen war. Sie schlief tief und fest, mit offenem Mund. Er
fluchte abermals, dann schloß er die Tür, fuhr ins Schlafzimmer, zog
eine Decke vom Bett, fuhr zurück ins Wohnzimmer und deckte Meike bis
zum Kinn zu. Ihr Atem war nicht gerade frisch. Er kannte diesen Atem;
es war der Atem von jemandem, der zu lange im Flugzeug gesessen hat.
Wenn sie aufwachte, würde sie einen Geschmack im Mund haben, als hätte
sie einen Bleistift gekaut.
    Er schwenkte seinen Stuhl
herum. Auch er war müde. Es war Zeit, daß er schlafen ging. Als er
hinausfuhr, wandte er sich noch einmal zu ihr um. Sie schlief tief und
fest.
    Um in der kritischen
Phase stets erreichbar zu sein, hatten Altenburg und Hurler sich Betten
in ihren Büros im Kontrollzentrum aufstellen lassen. Altenburgs Hotel
war zwar nur zehn Minuten vom Kontrollzentrum entfernt, aber wenn etwas
schiefging, konnten zehn Minuten zuviel sein. In jener Nacht fühlte er
sich unsanft aus dem Schlaf gerüttelt. Es war Hurler. Der Mann zitterte
am ganzen Leib. »Meldung von Johannes. Das Warnlicht am Life -support -System leuchtet!«
    Altenburg
sprang aus dem Bett, schlüpfte in seinen Bademantel und schaute auf die
Uhr. Es war drei Uhr früh. Noch einunddreißig Stunden bis zum Andocken
im Weltraum.
    Â»Haben sie einen Systemcheck durchgeführt?« wollte er von Hurler auf dem Weg zum Kontrollraum wissen.
    Â»Ja. Johannes hat das Checkprogramm zweimal durchlaufen lassen. Sie können nichts finden.«
    Altenburg
fühlte einen Anflug von Panik in sich hochsteigen. Er kämpfte das
Gefühl nieder. Hurler versuchte erst gar

Weitere Kostenlose Bücher