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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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das sagte, erschreckte sie aufs neue. »Du redest Unsinn«, sagte sie â€“ und meinte es auch.
    Waldegg
lachte auf. »Giovanna, ich liebe dich sehr, aber manchmal enttäuschst
du mich. Eben wirfst du mir noch vor, daß ich nicht eifersüchtig bin.
Und jetzt, wo du weißt, daß ich es bin, sagst du, ich rede Unsinn.« Er
kam näher, streckte die Hand nach ihr aus. »Was muß ich tun, um es dir
recht zu machen?«
    Â»Als erstes kannst du heute nacht in deinem Zimmer schlafen«, antwortete sie.
    Waldegg
trat einen Schritt zurück. »Na gut. Aber sei dir über eines im klaren,
Giovanna. Ich mag es nicht, eifersüchtig zu sein. Ich hasse es, mich
nicht unter Kontrolle zu haben. Ich will dich zurückhaben. Und wenn ich
ihn dafür umbringen muß, dann bringe ich ihn um!«
    Er
ging hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Sie zitterte. Es war das
erste Mal, daß sie wirklich Angst vor ihm gehabt hatte, das erste Mal,
daß sie gespürt hatte, daß er sich nicht voll unter Kontrolle hatte.
    Swann
hatte einen anstrengenden Tag hinter sich, und er versuchte, Körper und
Geist zu entspannen, indem er seinen Körper trainierte. Während
Sibelius in voller Lautstärke vom Band lief, hob er zwei
Fünfzehn-Kilo-Hanteln seitlich mit ausgestreckten Armen hoch, bis sie
sich über seinem Kopf berührten, und ließ sie dann langsam wieder
herunter. Nachdem er das zwanzigmal gemacht hatte, legte er eine kurze
Ruhepause eine, dann wiederholte er die Übung â€“ wieder zwanzigmal.
Er genoß das Ziehen in seinen Arm- und Rückenmuskeln. Als es an der Tür
klingelte, stieß er einen Fluch aus, legte die Hanteln ab, rollte zur
Türsprechanlage und drückte auf den Knopf. Der kleine Videobildschirm
ging an, aber er konnte seinen Besucher nicht erkennen. Er hielt einen
großen Briefumschlag vor die Kamera. Eine tiefe, heisere Stimme kam aus
dem Lautsprecher: »Dringende Sendung für Doktor Swann von Doktor
Hilary.«
    Â»Einen Augenblick«, sagte Swann. Er
drückte auf den Türöffner und fuhr quer durch den Raum zur Tür, um den
Boten hereinzulassen. Er wartete, hörte, wie die Aufzugtür aufglitt,
und spähte hinaus auf den Korridor. Er erkannte sie zuerst nicht. Sie
hielt den Kopf gesenkt und ging sehr schnell. Erst als sie im Türrahmen
stand, merkte er, daß sie ihn überrumpelt hatte. Lächelnd versuchte
Meike Beck, an ihm vorbeizuschlüpfen.
    Â»Scheiße«, sagte
Swann und versuchte, ihr die Tür vor der Nase zuzuschlagen, aber es war
zu spät. Sie war bereits halb in der Tür. Die Kante der schweren
Walnußholztür schlug hart gegen ihren Arm.
    Â»O Gott, das
tut mir leid«, stieß Swann hervor und zog die Tür rasch wieder auf. Sie
stolperte herein, hielt mit schmerzverzerrtem Gesicht ihren Arm und
schrie: »Arschloch!« Swann drückte auf einen Knopf an seinem Stuhl:
Sibelius verstummte.
    Â»Arschloch«, rief sie noch einmal, offenbar versuchte sie, den Schmerz durch Fluchen zu lindern.
    Â»Ich
habe gesagt, es tut mir leid«, fauchte Swann sie an. »Aber nicht allzu
leid. Außerdem bin nicht ich hier das Arschloch. Und jetzt verpiß dich!«
    Sie
rieb sich den Arm. Dann baute sie sich vor ihm auf und stemmte die Arme
in die Hüften. »Du denkst, ich hab' dich reingelegt.« Es klang wie eine
Feststellung, nicht wie eine Frage.
    Â»Aber nein,
überhaupt nicht! Du hast lediglich eine Geschichte, die ich dir im
Vertrauen erzählt habe, auf die Titelseiten aller Zeitungen der Welt
gebracht, sonst nichts.« Swann hatte schon immer eine spöttische Ader
gehabt, und die Jahre im Rollstuhl hatten seinen Sarkasmus zu einer
Kunstform verfeinert. »Und das Mieseste daran ist, du hast sie dir mit
einem Kuß erschlichen.«
    Â»Der Kuß war echt«, sagte sie leise.
    Â»Der Kuß sollte mich weichmachen. Der älteste Trick der Welt. Und ich Trottel falle darauf rein.«
    Sie
schüttelte den Kopf. »Das ist nicht wahr. Ich weiß, daß es so aussieht,
aber â€¦Â« Sie zuckte die Achseln. »Christopher, du wußtest, daß ich
Journalistin bin. Und ich habe nicht gesagt, daß ich keinen Gebrauch
davon machen würde.«
    Â»Du hast mich aber auch nicht davor gewarnt, daß du es tust.«
    Â»Es
geht hier doch gar nicht darum, ob ich unser Gespräch verwendet habe
oder nicht«, erwiderte sie. »Es geht hier um erheblich mehr,

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