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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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stand
einen Moment lang da und starrte die Tür an. Dann wandte er sich um,
rannte die Treppe wieder hinunter und stürmte aus dem Haus. Draußen
blieb er abrupt stehen und starrte zum Himmel. Der Mond war eine
leuchtende Sichel. Die Sterne waren fast so hell, wie er sie dort oben
gesehen hatte.
    Â»Scheiß-Sterne!« brüllte er, dann sprintete er zu seinem Wagen. Er würde sich vollaufen lassen, jawohl!
    Eine
halbe Stunde später saß er an der Bar einer Diskothek. Sie war
gerammelt voll, teuer, laut und dunkel. Hinter ihm auf der Tanzfläche
herrschte ein wild wogendes Gedränge aus stampfenden Beinen, wirbelnden
Armen, wippenden Brüsten und wackelnden Hintern. Niemand kannte ihn,
außer dem Barmann, und der hatte ihn gerade erst kennengelernt â€“
in einer Weise, die ihm zu denken gab. Er hatte innerhalb von drei
Minuten drei Whiskys hinuntergekippt. Der Barmann nahm sich vor, diesen
jungen Mann gut im Auge zu behalten. Nicht auszuschließen, daß er
irgendwann Ärger machen würde. Der Blick, mit dem er jetzt schon
mehrmals die Frauen auf der Tanzfläche taxiert hatte, gefiel ihm nicht.
Bei der nächsten Gelegenheit würde er mit dem Typen mal ein paar Takte
reden müssen. Im Moment jedoch tat er nichts weiter, als in sein Glas
zu starren, so als suche er dort die Antwort auf irgendwas, das ihn
beschäftigte.
    Â»Hi.«
    Peter drehte sich
um und schaute in das Gesicht einer Frau. Es war die Art von Gesicht,
von dem ein Mann träumt. Sie lächelte ihn an. Sein Blick glitt nach
unten. Sie hatte nicht viel an. Er schnippte mit den Fingern, suchte
nach ihrem Namen, und fand ihn sofort. Sie war nicht der Typ Frau,
deren Namen man vergaß, wenn man ihn einmal gehört hatte.
    Â»Chantal«, sagte er. »Was machen Sie denn in München?«
    Â»Ich bin geschäftlich hier. Für Goncourt.«
    Jetzt
fiel es ihm wieder ein, woher er sie kannte. Irgendein Seminar, zu dem
die Mannschaft eingeladen gewesen war. Ein französischer Industrieller
war Ehrengast gewesen. Eben dieser Goncourt. Und Chantal war seine
persönliche Assistentin. Er und die anderen hatten sie ständig
anstarren müssen.
    Â»Was trinken Sie?« fragte er.
    Aber
der Barmann hatte ihr bereits einen Drink herübergereicht, Peter
beäugte ihn skeptisch; irgendwas Fades. Frauen vom Schlage Chantals
tranken, wenn überhaupt, trockenen Weißwein.
    Â»Wo ist Claudia?« fragte sie.
    Er zog die Stirn kraus. Wieso wußte sie von Claudia? Nun, war ja auch egal.
    Â»Wir waren zusammen essen«, antwortete er. »Danach habe ich sie nach Hause gebracht.«
    Â»War sie müde?«
    Er nickte.
    Â»Sie haben nicht zufällig Krach gehabt?«
    Â»Nein. Wie kommen Sie darauf?«
    Â»Ach,
nichts weiter«, sagte sie. Bei jedem anderen, und im nüchternen
Zustand, wäre er sauer geworden. Aber erstens war er nicht nüchtern,
und zweitens konnte man beim Anblick von Chantal nicht sauer werden.
    Â»Wir
schreiben uns nicht gegenseitig vor, was wir zu tun und zu lassen
haben«, sagte er. »Sie macht ihre Sachen, und ich meine. Keine
Klammerei.« Er kippte seinen Whisky hinunter und rief den Barmann, um
einen neuen zu bestellen. Doch noch bevor der Barmann die Bestellung
aufnehmen konnte, hatte sie seine Hand genommen.
    Â»Wollen wir tanzen?« fragte sie.
    Danach kam das, was kommen mußte.
    Ich
könnte jedes Mädchen in Bayern haben. Es war erst wenige Stunden her,
daß er das gesagt hatte. Und jetzt lag er völlig erschöpft mit einer
Traumfrau aus Paris im Bett ihrer ›Firmenwohnung‹, wie sie es
ausdrückte, auf Bettwäsche aus feinstem Satin, ein kühles,
erfrischendes Bier neben sich auf dem Nachttisch; durch einen Schlitz
im Vorhang sickerte bereits das Tageslicht herein. Sie lag neben ihm,
auf den Ellbogen gestützt. Mit dem Zeigefinger fuhr er die Wölbung
ihrer Brust entlang. Sie sieht frühmorgens sogar noch besser aus als
geschminkt und zurechtgemacht am Abend, dachte er â€“ was man
wahrlich nicht von vielen Frauen behaupten konnte.
    Â»Ich dachte immer, Astronauten trinken nicht«, sagte sie.
    Â»Das
tun wir gewöhnlich auch nicht. Aber ich stehe im Moment nicht im
Training. Bis sie mit dem verdammten Vogel soweit sind, dauert es noch
etwas.«
    Â»Noch 'nen Kaffee«, sagte sie und rutschte ein
Stück näher an ihn heran. Er lachte. In der Disko hatte sie ihn zu
einem Kaffee bei sich zu Hause

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