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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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eingeladen, und ›Kaffee‹ war inzwischen
zu einer Art Codewort für sie geworden.
    Â»Du machst einen hervorragenden Kaffee«, sagte er.
    Â»Willst du noch einen?«
    Â»Nein danke.« Er konnte einfach nicht mehr. Der Geist war zwar willig, aber das Fleisch â€¦
    Â»Welch eiserne Selbstdisziplin«, frotzelte sie. »Kein Wunder, daß Altenburg so stolz auf dich ist.«
    Â»Wer sagt das?«
    Â»Das weiß doch jeder, daß du seine Nummer eins bist.«
    Â»Das stimmt nicht«, erwiderte er. »Da kommen noch ein paar vor mir: Krüger, Montgomery â€¦Â«
    Â»Aber
du verkörperst die neue Generation«, insistierte sie. »Du wirst Dinge
sehen, die er nicht sehen wird. Das macht dich so â€¦ so besonders.«
    Er genoß ihre Schmeichelei.
    Â»Er ist selbst was Besonderes«, sagte er.
    Sie nickte. »Das findet E UREKA auch.« Sie lehnte sich in das Kissen zurück und schaute nachdenklich an
die Decke. »Ich überlege gerade â€¦ vielleicht könntest du uns helfen.«
    Â»Häh?«
    Â»Also, es geht um eine kleine Überraschung, E UREKA ,
das heißt euer Graf Waldegg und Monsieur Concourt, mein Chef, wollen
Altenburg ein kleines Geschenk machen, als Zeichen ihrer Wertschätzung.«
    Â»Wird auch langsam Zeit.«
    Â»Eigentlich ist es Goncourts Idee. Er denkt an einen Füllhalter, einen, wie Altenburg ihn schon von der NASA hat; nur diesmal nicht aus Gold, sondern aus Platin. Und die Spitze
soll aus der neuesten Metallegierung sein, aus demselben Material, das
sie jetzt für Pegasus verwenden.«
    Â»Gute Idee«, sagte
er. Nicht gerade originell, dachte er; jeder wußte doch von dem
NASA-Stift des Bosses. Er brauchte keinen neuen. Aber wenn ihnen so
viel daran lag â€¦
    Â»Und was soll ich nun dabei machen?« wollte er wissen.
    Â»Das Problem ist«, fuhr sie fort, »es gibt da noch etwas, das Goncourt unbedingt dazu benötigt.«
    Â»Und das wäre?«
    Â»Die
exakte Form der Federspitze. Altenburg hat da einen kleinen Tick, wie
du weißt. Es ist die einzige, mit der er gerne schreibt.«
    Warum
erzählte sie ihm das alles? Als Bettgeflüster fand er es nicht gerade
aufregend. Er gähnte. »Ich sehe immer noch nicht, was ich dabei tun
sollte.«
    Â»Du bist doch oft bei Altenburg«, sagte sie
und schmiegte sich ganz dicht an ihn. »Wenn du den Füller nur für einen
Tag ›ausborgen‹ könntest, ohne daß er was davon merkt â€¦Â«
    Â»Ich könnte es versuchen.«
    Es
war, als hätte er einen Zündschlüssel herumgedreht. Sie jauchzte
»Wunderbar!« in sein Ohr, und dann andere Sachen, wirkliches
Bettgeflüster, und begann ihn mit Küssen zu bedecken. Und dann war das
Fleisch nicht mehr schwach â€¦
    Agnes
Lefèbre hatte ihre üblichen zwei Stunden vor dem Spiegel verbracht, um
sich anzuziehen, zu schminken und so weit herzurichten, daß sie unter
die Leute treten konnte. Sie hatte für den heutigen Tag ein schwarzes
Kleid im Stil der zwanziger Jahre und einen dazu passenden
breitkrempigen Hut gewählt. Es würde ein anstrengender Tag für sie
werden. Zuerst würde sie einen Einkaufsbummel mit Marie-France machen,
danach würde sie ein leichtes Mittagessen im La Coupole zu
sich nehmen. Am Nachmittag kam dann der Mann vom Reisebüro zu ihr in
die Wohnung, um die Details für den Urlaub in St. Barts mit ihr
abzustimmen. Ein strapaziöser Tag; spätestens um acht würde sie völlig
erschöpft sein.
    Sie setzte gerade ihren Hut auf,
als es an der Tür läutete. Sie ignorierte es. Sie erwartete niemanden.
Einen Moment später klopfte es, und Cécile steckte den Kopf zur Tür
herein. »Da draußen ist ein Herr, der Monsieur Lefèbre sprechen möchte,
Madame. Er sagt, er wolle ihm einen Brief überbringen, persönlich an
ihn adressiert, Madame.«
    Agnes Lefèbre machte eine
winkende Bewegung mit dem Zeigefinger, und ein junger Mann kam herein.
Er trug einen teuren, aber unauffälligen Anzug und hatte ein
freundlich-fades, unscheinbares Allerweltsgesicht. Kein Typ für sie.
Sie musterte ihn beiläufig und wandte sich wieder dem Spiegel zu. »Er
ist im Raumfahrtzentrum in München.«
    Der Mann trat ins
Zimmer, griff in die Brusttasche seines Jacketts und zog eine Karte
hervor. »Klaus Stählin«, stellte er sich vor und reichte ihr die Karte.
»Von der Privatbank in Basel, Madame.

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