Mission Eureka
Endbelastung.«
»Fünf â¦Â«
»Vier â¦Â«
»Drei â¦Â«
»Zwei â¦Â«
»Eins â¦Â«
»Z ÃNDUNG !«
Totenstille
herrschte im Raum. Das Modell stand fest auf der Rampe; eine dichte
Abgaswolke legte sich um seinen FuÃ. Altenburg sog scharf die Luft ein.
Das Modell explodierte.
Bestürzung
und Enttäuschung machten sich lautstark im Raum Luft. Altenburg sackte
vornüber auf sein Controldesk, als hätte er einen Schuà in den Rücken
bekommen. Acht Stockwerke höher, in seinem Büro in der Chefetage, nahm
Waldegg einen Aschenbecher von seinem Schreibtisch und schleuderte ihn
wütend gegen die Wand, wo er in tausend Stücke zerbrach.
Eine halbe Stunde später verlieà Altenburg das Gebäude und ging zu seinem Wagen, um zum Hotel zurückzufahren.
Er
war kein Mann, der zu zerknirschter Selbstanalyse oder zu Selbstmitleid
neigte, aber er konnte nicht umhin festzustellen, daà er irgendwie an
einem neuen Tiefpunkt in seinem Leben angelangt war. Jetzt konnte es
wirklich nur noch besser werden. Es war ein mathematisches Gesetz. Was
ganz unten war, tendierte irgendwann wieder nach oben. Jedenfalls
vertraute er darauf. Als er an seinem Wagen ankam, rief jemand seinen
Namen. Er drehte sich um. Sofort fühlte er sich besser. Es war Claudia.
Sie kam ihm entgegengerannt, laut âºPapaâ¹ rufend, nicht länger die
feindselige Fremde. Atemlos erzählte sie ihm, was zu Hause vorgefallen
war, und erneut begann die Wut in ihm hochzusteigen. Er setzte sie an
einem Café ab und raste wie ein Verrückter zum Bayerischen Hof. Er
war kein Mann, der zu Gewalttätigkeit neigte, und er hatte noch nie
eine Frau geschlagen. Aber er war sich nicht sicher, ob dies nicht das
erste Mal sein würde.
Ihre Stimme klang gereizt,
als sie zur Tür kam. »Schon gut, schon gut, ich komme ja schon.«
Trotzdem trommelte er weiter wie ein Rasender dagegen, als wolle er sie
einschlagen. »Moment, ich komme ja schon!«
Die Tür ging
auf, und sie stand vor ihm, in ein Seidenkleid gehüllt, ein Lächeln auf
dem Gesicht. »Thomas!« rief sie freudig überrascht und öffnete die
Arme, um ihn zu küssen. Er drängte sich unsanft an ihr vorbei und
stürmte ins Zimmer. In der Mitte des Raumes drehte er sich um und
schnaubte mit zornbebender Stimme: »Was glaubst du eigentlich, was ich
bin? Eine Art Zuchthengst im Besitz einer Eigentümergemeinschaft?«
Giovannas Lächeln erstarrte. »Du hast mit Marianne gesprochen?«
»Sie hat es meiner Tochter erzählt. Claudia war völlig aufgelöst.«
»Kinder«, sagte Giovanna mit einem abfälligen Schnauben. »Was wissen die schon?«
Das
machte ihn noch wütender. »Sie wissen sehr wohl, was Unverschämtheit
ist! Wie kannst du es wagen, zu meiner Frau zu gehen? Wie kannst du es
wagen, dir einzubilden, du könntest über mein Leben verfügen?«
Sie
blieb ruhig. Sie hatte keine Angst vor ihm; vor einem Mann wie Waldegg,
ja, manchmal â aber nicht vor dem lieben, netten Thomas Altenburg.
»Mir scheint, daà irgend jemand das wohl muë, erwiderte sie.
»Und wenn es wirklich so wäre, wie kommst du darauf, daà du diejenige bist, die das in die Hand nehmen mu�«
»Thomas, das einzige, was ich will, ist, daà du glücklich bist.«
»Dann verschwinde aus meinem Leben. Ich habe dir doch gesagt, daà es aus ist zwischen uns.«
»Und
ich habe dir gesagt«, entgegnete sie mit sanfter Stimme, »daà du mich
liebst. Du wirst nie von mir loskommen. Es hat sich nichts verändert
zwischen uns.«
»Doch â ich habe mich verändert.
Tut mir leid, aber ich muà es dir so hart sagen. Und wenn du das nicht
einsiehst, dann kann ich dir auch nicht helfen.«
Mit
diesen Worten drehte er sich um und ging zur Tür. Hinter sich hörte er
das Geräusch von zersplitterndem Porzellan. Das ist die Vase, die auf
dem Tisch stand, dachte er. Und wahrscheinlich würden noch ein paar
weitere Gegenstände folgen. Wenn Giovanna ihren Willen nicht bekam,
dann war nichts vor ihr sicher. Aber damit hatte er jetzt endlich
nichts mehr am Hut.
Eine weitere halsbrecherische
Autofahrt brachte ihn zu seinem Haus. Diesmal benutzte er seinen
Schlüssel. Er würde Marianne nicht das Vergnügen machen, ihm die Tür zu
öffnen. Im Moment hatte er eine Stinkwut auf alle Frauen dieser Welt.
Wie Giovanna,
Weitere Kostenlose Bücher