Mission Eureka
Generation ⦠das ist kein
Pappenstiel â¦Â«
»Alles gar nicht so wild.
Künstliche Intelligenz kombiniert mit bionischen Fähigkeiten â
nach dem Vorbild der Natur â, das ist alles.« Er zuckte mit den
Achseln, als handle es sich um die einfachste Sache der Welt.
»Sehen Sie, Charles, Sie sind Fabrikant â¦Â«
»Einer der gröÃten der Welt«, sagte Goncourt. »Ich hoffe, die EG sieht darin noch keine Sünde.«
»Der springende Punkt ist, daà Sie bisher noch nie durch erfinderische Pionierleistungen von sich reden gemacht haben.«
»Ich habe nie die Notwendigkeit gesehen.«
»Und jetzt kommen Sie plötzlich daher und fordern Unterstützung für das ehrgeizigste Zukunftsprojekt in der Geschichte EUREKAS .«
Er machte eine Kunstpause, um seine Worte wirken zu lassen. »Und
überhaupt, wieso kommen Sie eigentlich zu mir? Wieso wenden Sie sich
nicht an den Vorsitzenden des Finanzausschusses?«
»Ich gebe mich nie mit dem Diener ab, wenn ich den Herrn kenne«, erwiderte Goncourt mit einem schelmischen Blinzeln.
»Charles, Sie wissen, daà ich als Generalsekretär keine wirkliche Macht habe.«
»Weià ich, weià ich. Alles, worum ich Sie bitte, ist, daà Sie diese Ihre âºnicht wirkliche Machtâ¹ für mich einsetzen.«
Petrinelli zuckte mit den Achseln, »E UREKA steckt zur Zeit in einer gewissen Krise. Es ist nicht mehr so leicht wie früher â¦Â«
»Was müÃte ich tun«, unterbrach ihn Goncourt, »um das Vertrauen des Ausschusses für mich und mein Projekt zu gewinnen?«
»Das
richtige Team präsentieren: Wissenschaftler von internationalem
Renommee in der Computertechnologie, Männer, die Erfolg garantieren.«
»Wann trifft der Ausschuà seine nächste Entscheidung?«
»In zwei Monaten. So lange haben Sie noch Zeit.«
»Mein
Gott, das ist wahrhaftig nicht viel.« Sie hatten den Fuà der Treppe
erreicht, und Concourt schüttelte Petrinelli die Hand. »Dennoch â
war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu plaudern.«
Petrinelli
grinste. »Eine Unterhaltung mit Ihnen ist wie eine Stunde Training im
FitneÃstudio. Man glaubt, es hat einem gutgetan, aber irgendwie ist man
sich nicht sicher.«
Sie trennten sich. Goncourt ging
zum Ausgang. Er blieb stehen, als er Waldegg auf sich zukommen sah.
»Goncourt«, rief Waldegg, die Arme zur BegrüÃung ausbreitend. »Ich
hatte nicht damit gerechnet, Ihnen in diesen heiligen Hallen zu
begegnen.«
»Wir Provinzler versuchen hin und wieder,
über uns selbst hinauszuwachsen«, sagte Goncourt lächelnd. »Kommen Sie,
ich lade Sie zum Mittagessen in das beste Restaurant in Rom ein.«
»Sie sind Experte in italienischer Küche?«
»Es ist ein französisches Restaurant.«
Ah, dachte Waldegg, natürlich. Was sonst?
Sie
aÃen im Freien. Die Terrasse bot einen hübschen Ausblick, aber daran
war Waldegg gewöhnt. Der Ausblick von der Terrasse seiner Wohnung war
schöner, fand er. Die Auswahl des Menüs überlieà er Goncourt:
Schnecken, und als Hauptgericht Seezunge in Weinsauce. Während des
Essens übten sie sich in lockerem Small talk. Erst als der Kellner den
Espresso servierte, kam Goncourt zum eigentlichen Thema.
»Wie entwickelt sich das Pegasus-Projekt?«
»Langsam«, antwortete Waldegg.
»Und wann servieren wir nun Altenburg ab?«
»Sobald er die Raumplattform oben hat.«
»Wann wird das sein?«
Waldegg hatte mit dieser Frage gerechnet. »Erst muà ich das Geld von E UREKA bekommen. Sie kennen ja diese Bürokraten. Es kann sich bis zu sechs
Monaten hinziehen.« Er machte eine Kunstpause. »Und dann, in dem
Augenblick, wo das Ding oben ist â¦Â« Er fuhr sich mit dem Finger
quer über die Kehle.
»Sie sind ein harter Mann«, sagte Goncourt mit einem Lächeln.
»Das
klingt, als ob ein Diamant versucht, einen anderen zu schneiden.« Dann
fiel ihm etwas ein. »Ãbrigens, danke, daà Sie mir Ihren Schwiegersohn
vom Halse geschafft haben.«
»Gern geschehen. Wann verlassen Sie Rom?«
»Heute nachmittag. Und Sie?«
»Ebenfalls.«
Der Kellner brachte die Rechnung. Waldegg fragte sich, ob er irgend etwas gesagt hatte, das sie gerechtfertigt hätte.
Es
war ein förmlicher Empfang im italienischen AuÃenministerium anläÃlich
des Besuches einer japanischen
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