Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
Vom Netzwerk:
stecken.«
    Das
rief Lensing auf den Plan. »Darin unterscheidet er sich nicht von den
anderen Privatunternehmern, mit denen wir zusammenarbeiten. Sie alle
haben schließlich 51 Prozent zu unseren 49 Prozent Einlage
beizusteuern.«
    Â»Aber wir können doch Waldegg jetzt
nicht einfach in der Luft hängenlassen!« wandte Kegel ein. »Sein
Weltraumprojekt wäre zum Scheitern verurteilt!«
    Â»Das
sehe ich nicht so«, widersprach ihm Lensing. »Die Entwicklung wird sich
vielleicht verlangsamen, aber gleich scheitern? Das halte ich für
übertrieben. Und schließlich ist es nicht das einzige Projekt, das E UREKA ZU fördern hat. Ich darf in diesem Zusammenhang zum Beispiel auf
Anderssens Forschungen auf dem Gebiet der Vakzine aus synthetischen
Proteinen verweisen.«
    Â»Meine Damen und Herren«, meldete sich jetzt de Groot zu Wort, »wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Gegen E UREKA baut sich Widerstand auf â€“ wie, woher, warum â€“, niemand weiß
es genau. Unsere Regierungen scheinen sich, wenn auch subtil, zu
distanzieren. Ich schlage daher vor, daß der Finanzausschuß äußerst
zurückhaltend zu Werke geht.« Er hielt inne und schaute in die Runde.
»Möchte irgend jemand einen Vorschlag machen?«
    Erneut
ging Montacutes kleiner Finger hoch. »Ja. Ich stelle den Antrag,
Waldeggs Anforderung auf weitere Finanzierungshilfen abzulehnen.«
    Â»Ich schließe mich an«, sagte Lensing.
    Â»Wer noch?« fragte de Groot.
    Fast alle Hände gingen hoch.
    Â»Gegenstimmen?«
    Die einzige Hand, die sich hob, war die Kegels.
    Das war's dann wohl, sagte de Groot zu sich selbst.
    Nach
weiteren vierzig Minuten war die Sitzung beendet. Die Delegierten
verließen den Konferenzraum und gingen in Zweierreihen â€“ wie
Schulkinder â€“ den Gang entlang und die Treppe zum Foyer hinunter.
Als Kegel unten ankam, hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er blieb
stehen und wandte den Blick in die Richtung, aus der die Stimme
gekommen war. Sie gehörte Waldegg, der lächelnd auf ihn zukam. Aber das
Lächeln gefror ihm, als er den Ausdruck in Kegels Gesicht sah.
    Â»Ihr Antrag ist abgelehnt worden«, eröffnete ihm Kegel.
    Â»Was?« sagte Waldegg ungläubig.
    Â»Es tut mir leid, aber ich bin bloß der Stellvertretende Vorsitzende.«
    Waldegg
nahm ihn beim Arm und führte ihn ein Stück zur Seite. »Hat Ihr Bruder
noch diese Aktien von mir, die er auf mein Anraten gekauft hat?«
    Â»Ja.«
    Â»Sie werden erheblich im Wert steigen, wenn die Raumstation oben ist.«
    Kegel lachte. »Waldegg, Sie werden auf Ihre alten Tage immer dreister.«
    Â»Falsch.
Das war ich schon, als ich noch jung war.« Sie lachten beide. Dann
wurde Waldegg wieder ernst. »Ich werde Beschwerde einlegen.«
    Â»Das ist Ihr gutes Recht.«
    Â»Ich erwarte, daß Sie hinter mir stehen.«
    Kegel
sagte darauf nichts. Waldegg wandte den Blick zur Treppe und versteifte
sich ein wenig, als er Goncourt zusammen mit Petrinelli herunterkommen
sah. »Ich wußte gar nicht, daß Goncourt und Petrinelli sich kennen,
jedenfalls nicht so gut«, stieß er leise hervor, so als spräche er mit
sich selbst.
    Â»Monsieur Goncourt ist ein stilles Wasser, wie die Seine«, bemerkte Kegel.
    Â»Daß an ihm irgendwas besonders Stilles ein soll, ist mir bisher noch nicht aufgefallen.«
    Kegel lächelte. »Der Lärm soll von der Stille ablenken, die unter der Oberfläche herrscht.«
    Waldegg nickte. Das gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht â€¦
    Â»Mein lieber Riccardo«, sagte Goncourt gerade, »Sie müssen zugeben, meine Ansprüche sind äußerst bescheiden.«
    Â»O
ja, sehr bescheiden«, antwortete Petrinelli. »Sie verlangen nicht mehr,
als daß der Finanzausschuß ein Konsortium unterstützt, das sich das
revolutionärste Projekt in der Geschichte EUREKAS zum Ziel gesetzt hat.«
    Â»Revolutionär?
Aber nicht doch!« Die Bezeichnung revolutionär schien ihm geradezu
körperliches Unbehagen zu bereiten. »Utopisch, das trifft die Sache
schon eher. Und das müßte doch ganz im Interesse von E UREKA liegen. Sehen Sie, mein Lieber, unsere Computer sind jetzt schon älter
als die meisten der jungen Leute, die Sie in diesem Gebäude sehen.«
    Â»Gewiß,
da muß ich Ihnen recht geben. Aber die, die Sie entwickeln wollen,
Computer der fünften, sogar der sechsten

Weitere Kostenlose Bücher