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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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gegrinst.
    Sie ging weiter bis zum Ende des Häuserblocks, entdeckte in einem weiteren Torbogen eine kleine Nische, in der sie auf den Sonnenaufgang warten konnte, und setzte sich. Neeva tat es ihr nach. »Wenn ich losgehe«, sagte Munroe schließlich, »werde ich keine Zeit haben, um dir irgendetwas zu erklären. Du bleibst also entweder in meiner Nähe, oder du lässt es bleiben, aber wenn du das tust, dann bist du auf dich allein gestellt.«
    »Kein Problem«, erwiderte Neeva, und Munroe, die all ihre Konzentration auf das Haus des Puppenmachers und die Schaufenster gerichtet hatte, gab keine Antwort.
    Mehr als einmal während der langen Wartezeit juckte und kribbelte es in Munroes Nacken – eigentlich ein sicheres Zeichen dafür, dass sie beobachtet wurde –, aber obwohl sie die Fenster, die Dächer und die Straße aufmerksam in den Blick nahm, konnte sie keinen Hinweis entdecken. Falls das Lumani war, falls er sich befreit hatte und tatsächlich so schnell hierhergekommen war, falls sie sich jetzt im Fadenkreuz seines Zielfernrohrs befand, dann war sie bereit, den Schuss zu empfangen, den er in Mailand nicht abgegeben hatte, war bereit, das endgültige Ende hinzunehmen. Doch die Uhr tickte weiter.
    Mittlerweile stand die Sonne in vollem Umfang über dem Horizont, hatte ihren Aufstieg begonnen. Die erste Gelegenheit, ins Haus des Puppenmachers einzudringen, kam in Gestalt einer breitschultrigen Frau im mittleren Alter und in Gesundheitsschuhen. Zuerst sah sie aus wie eine ganz normale Fußgängerin auf dem Weg zur Arbeit, deren Zahl in der Zwischenzeit stetig zugenommen hatte, doch dann verlangsamte sie ihre Schritte vor dem nächstgelegenen Juweliergeschäft und griff in ihre Handtasche.
    Munroe war bereits auf den Beinen, bevor die Hand der Frau die Handtasche verlassen hatte, war schon über der Straße, als sie die Schlüssel in der Hand hielt. War hinter der Frau, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte, und drückte ihr die Jericho an den Kopf, als sie die Tür öffnete.

 
    Kapitel 42
    Die Frau mit dem Schlüssel und den Gesundheitsschuhen machte den Mund auf und wollte schreien, doch in dem kurzen Moment zwischen Schock und Schrei klatschte Munroe ihr die andere Hand aufs Gesicht. Der Schrei kam, und er hielt lange an, aber gedämpft, während die Frau an Munroes Fingern nagte und sie mit ihren Fingernägeln bearbeitete. Munroe, wieder einmal im Adrenalinrausch, schlug der Frau mit einem kräftigen Hieb die Pistole an die Schläfe.
    Sie stellte ihre Gegenwehr für einen Augenblick ein, und Munroe drehte sich um, wandte dem Geschäft den Rücken zu und nahm die Straße in den Blick. Dann zog sie die Frau in den Laden. Neeva überquerte betont lässig die einspurige Straße, war an der Tür, noch bevor sie wieder ins Schloss fallen konnte, und folgte ihnen ins Innere. Ohne dass Munroe etwas sagen musste, zog sie den Schlüssel ab, verriegelte die Tür von innen und holte die zweite Pistole aus dem Stoffbeutel.
    Theatralisch fuchtelte sie der breitschultrigen Frau damit vor der Nase herum. Nachdem dieser klar geworden war, dass sie es mit zwei Gegnerinnen zu tun hatte, brach sie zusammen. Das ging vielen Menschen so, wenn sie von Stress oder Angst überwältigt wurden. Sie brabbelte unverständliches Zeug in Munroes Hand, und dann verlor sie die Kontrolle über ihre Blase.
    Neeva starrte die Pfütze auf dem Fußboden an.
    Munroe sagte: »Schau mal, ob du irgendwo den Schlüssel für die Hintertür finden kannst.«
    Neeva klimperte mit dem Schlüsselbund und nuschelte: »Ja, sie ist tatsächlich zu etwas nütze.«
    Ohne sie zu beachten flüsterte Munroe der Frau etwas ins Ohr, in allen möglichen Sprachen, bis sie es mit Ungarisch versuchte und verstanden wurde. Aufgrund der Bandaufnahmen, mit denen sie während der Zeit im Kellerverlies pausenlos gefüttert worden war, und der seltsamen Vernetzung innerhalb ihres Kopfes besaß sie zwar umfangreiche Kenntnisse der Sprache, konnte sie aber kaum aktiv anwenden. Sie versuchte also, der Frau so gut sie konnte deutlich zu machen, dass sie ihr nichts tun wollte.
    Die Frau nickte fieberhaft, aber Munroe wollte nichts riskieren und ließ die Hand auf ihrem Mund liegen. Das wiederum machte die Frau wütend. Falls Munroe sie wirklich am Leben lassen wollte, würde sie sich zu einem echten Problem entwickeln.
    Da meldete sich Neeva aus dem hinteren Teil des Ladens: »Hab ihn.«
    »Nicht aufschließen«, sagte Munroe. »Komm lieber her und hilf mir. Wir brauchen

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