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Mission Spyflight

Mission Spyflight

Titel: Mission Spyflight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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als beabsichtigt. Er schätzte den supereffektiven Geheimdienstapparat, aber er konnte es nicht immer ertragen, dass auch im Privatleben der Mitarbeiter ständig herumgeschnüffelt wurde.
     
    Durch die Vollbremsung der Reifen spritzte der Kies vor dem Holzhaus von Aaros Großmutter in der Altstadt von Porvoo auf. Schnell speicherte Aaro die Internetanzeige, die er gerade fertig bekommen hatte, auf der Seite
nettiauto. com
. Der Text war wirklich attraktiv, aber das war das Auto ja schließlich auch.
    Es war erst halb drei am Nachmittag, Niko kam schneller als erwartet aus Helsinki zurück. Zum Glück war Aaros Oma noch in ihrem Antiquitätenladen beschäftigt, denn sie hatte nicht sonderlich viel für Nikos sportlichen Fahrstil übrig, der jedes Mal Spuren vor dem Haus hinterließ. Oma war zufrieden gewesen, als Aaro ihr lang und breit von seiner Deutschlandreise mit Niko erzählt hatte, und Aaro schätzte, dass über Oma alle Informationen bald auch seinen Eltern zu Ohren kommen würden.
    |40| Im Türrahmen tauchte Nikos Gesicht auf. Es war seltsam blass. Auf der Stirn glänzten ein paar Schweißtropfen und der Unterkiefer klappte einige Male auf und zu, bevor er seine Botschaft ausspucken konnte: »Er ist   … er ist geklaut!«
    »Wie bist du dann hergekommen?«, fragte Aaro verwundert. Das Heck des silbernen Mercedes war deutlich auf der Straße zu erkennen. War Niko dabei, seinen Verstand zu verlieren?
    »Er ist in Deutschland geklaut worden, du Idiot! Der Verkäufer, dieser Scheel, hat ihn geknackt   … oder ein anderer. Der hat überhaupt keinem Scheel gehört   …«
    »Woher weißt du das?« Aaro spürte, wie sein Herz anfing, schneller zu schlagen.
Daher
also kam seine schlimme Vorahnung.
    »Der Fahrzeugschein ist gefälscht. An der Fahrgestellnummer ist herumgefummelt worden. Mit anderen Worten, man kann ihn hier nicht anmelden und nicht verkaufen. Man müsste deswegen eigentlich die Polizei in Deutschland verständigen.«
    »Die Polizei in Deutschland?«
    »Ja«, seufzte Niko und warf sich auf Aaros Bett.
    »Du hast den Wagen also nicht anmelden können?«
    »Natürlich nicht«, fuhr Niko auf. »Zum Glück hat sich der Zoll nicht weiter dafür interessiert, sie haben mir nur gesagt, ich soll die Kiste wieder nach Deutschland bringen.«
    Aaros Gehirn arbeitete fieberhaft. Was sollten sie nun tun, verflixt noch mal?
    |41| »Diesen ›Scheel‹ werden wir nie mehr wiederfinden«, stellte er fest. »Und selbst wenn wir ihn fänden, bekämen wir unser Geld nicht zurück. Der Mann ist mit Sicherheit ein Berufskrimineller.«
    »Was machen wir bloß?« Das verzweifelte Zittern in Nikos Stimme sorgte dafür, dass Aaro einen Kloß in den Hals bekam.
    Er hustete und räusperte sich, brachte aber dennoch kein Wort heraus. Seine Augen wurden feucht, ob er wollte oder nicht. Mit Müh und Not gelang es ihm, die Fassung zu bewahren.
    Es hilft nichts, wenn man auf dem Marktplatz weint, würde sein Vater sagen, wenn er von der Situation etwas wüsste. Besser wäre es, wenn niemand von der Katastrophe erfahren würde.
    Aaro starrte vor sich hin. Niko wirkte vollkommen gelähmt.
    »Eine Möglichkeit fällt mir ein«, sagte Aaro plötzlich. »Aber die ist vielleicht ein bisschen bedenklich   …«
    »Wir können jetzt nicht wählerisch sein. Sag schon!«, meinte Niko hoffnungsvoll.
    Aaro seufzte tief und sagte mit gesenkter Stimme: »Wir könnten das Auto verkaufen, ohne dass wir ihm in Finnland ein Nummernschild verpassen. Steuerfrei.«
    »Und der Käufer geht es anmelden und hört dasselbe wie ich heute? Spinnst du jetzt total?«
    Aaro schüttelte den Kopf. »Wir würden an jemanden verkaufen, der die Karre
eben nicht
in Finnland anmeldet. Steuerfreie gebrauchte Autos werden im Internet besonders |42| von Russen gekauft. Und wenn der Mercedes in unserem riesigen Nachbarland verschwindet, wäre das für alle die beste Lösung. Dort gibt es Tausende solcher Autos, wenn nicht Zigtausende. Nicht einmal der ursprüngliche Besitzer würde darunter leiden, sondern bekäme eine Entschädigung von der Versicherung«, fügte Aaro hinzu, in dem Versuch, die Stimme seines Gewissens zu dämpfen, die im Hinterkopf dröhnte.
    Niko starrte ihn an. Ein erleichtertes Lächeln zog seine Mundwinkel nach oben. »Aaro, du bist ein Genie«, flüsterte er.
    Aaro fühlte sich geschmeichelt. »Na ja, eigentlich ist das eine ziemlich naheliegende Lösung. Ich muss nur den Anzeigentext ein bisschen verändern. Ich schreibe dazu, dass

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