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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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langsam aus. »Hör mal, tut mir leid, dass ich dir das eingebrockt habe. Ich hatte keine Ahnung, dass Cain so hart mit dir umspringen würde.«
    Drake grinste spöttisch. »Du kannst einfach nicht lügen, Dan. Das konntest du noch nie.«
    »Und du bist ein lausiger Koch. Also, was hast du vor?«, fügte er hinzu. »Hör zu, falls dir das weiterhilft, ich wollte dir wirklich einen Gefallen tun. Ich dachte, es wäre eine Chance für dich, den ganzen Mist hinter dir zu lassen, noch mal von vorn anzufangen.«
    Drake seufzte und nickte. Zumindest in diesem Punkt war Franklin ehrlich. »Okay, das weiß ich zu schätzen.«
    Er trank erneut einen Schluck Kaffee und betrachtete dann wieder die Vielzahl von Dokumenten, die vor ihnen auf dem Konferenztisch ausgebreitet lagen. »Also gut, planen wir einen Gefängnisausbruch.«
    Cain hatte sein Versprechen gehalten und ihnen sämt liche Geheimdienstinformationen geliefert, die es über Kha tyrgan gab. Er hatte ihnen zwei Umzugskartons mit Unterlagen auf den Tisch gekippt. Angefangen von Bauaufträgen, Bauplänen, Personal über logistische Arrangements und Nachschuborder … Es war alles da. Und die National Security Agency war gerade dabei, die nach außen führenden Kommunikationskanäle des Gefängnisses anzuzapfen.
    Laut den Unterlagen, die sie bis jetzt hatten durchsehen k önnen, war Khatyrgan offenbar in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts unter Stalins Regime als Strafkolonie erbaut worden – hauptsächlich von Zwangsarbeitern. Ironischerweise waren diejenigen Arbeiter, welche die brutalen Arbeitsbedingungen überlebt hatten, auch gleich die ersten Gefangenen gewesen. Drake bewunderte widerwillig den russischen Pragmatismus, mit dem Männer gezwungen wur den, sich ihr eigenes Gefängnis zu bauen.
    Außerdem machte die isolierte Lage dieses Gefängnisses mitten in einer eisigen Wildnis eine Flucht nicht nur unmöglich, sondern auch höchst unsinnig. Khatyrgan wurde so rasch ein Sammelbecken für einige der gefährlichsten Feinde der Sowjetunion.
    In den nächsten sechzig Jahren wurden Tausende dorthin geschickt, häufig ohne Prozess und ohne Aussicht auf Entlassung. Die meisten beendeten ihr Leben innerhalb dieser abweisenden Mauern. Keiner sah oder hörte jemals wieder etwas von ihnen. Derzeit befanden sich knapp dreihundert Insassen dort.
    Und in den Unterlagen aus den siebzig Jahren seit der Fertigstellung dieses Gefängnisses fand sich keinerlei Information darüber, dass auch nur einem Gefangenen jemals die Flucht aus Khatyrgan gelungen wäre.
    Drake blieben drei Tage, um diese Statistik zu verändern.
    »Dieser Knast ist bestialisch«, meinte Franklin schließlich, nachdem er die Blaupausen kritisch betrachtet hatte. »Kein Wunder, dass keiner jemals von dort entkommen ist.«
    Die Stärke von Khatyrgan lag in seiner Einfachheit. Die gesamte Einrichtung war nur ein großes Viereck, errichtet mit der typisch sowjetischen Funktionalität. Auf der Südseite lagen die Baracken der Wachen, der Speisesaal, die Waffenkammer, das Sicherheitszentrum, die Verwaltungsgebäude, das Kraftwerk, kurz, sämtliche wichtigen Einrichtungen.
    Dort befand sich auch das einzige Tor. Es gab nur diesen einen Weg hinein und hinaus.
    Einen Tunnel zu graben wäre ein vollkommen vergebliches Unterfangen gewesen. Der Boden unter dem Gefängnis bestand aus Permafrost; diese ständig gefrorene Erde hatte die Beschaffenheit von Stahlbeton.
    Es gab keine Fenster, keine Lüftungsschächte, keinerlei Service-Korridore oder Geheimgänge. Jeder Zellenblock wurde an beiden Enden von schweren, äußerst soliden Eisentüren gesichert, die man gewaltsam nur mit extrem starkem Sprengstoff hätte öffnen können.
    An der Ost- und Westseite des Vierecks waren die normalen Gefangenen untergebracht, und im nördlichen Block befanden sich die Isolationszellen für Einzelhaft. Dort wurden die gefährlichsten Gefangenen weggesperrt, und dort würde vermutlich auch Maras zu finden sein.
    In der Mitte des Komplexes lag der Gefängnishof, eine große, freie Fläche, auf der sich nichts befand, das ihnen hätte nützen können. Immerhin war der Hof groß genug, um mit einem Hubschrauber dort zu landen, falls man einen Piloten fand, der tollkühn genug war, das zu wagen. Wenn er das tat, befand er sich jedoch im freien Schussfeld der Türme an den Ecken des Komplexes.
    Flucht von innen heraus war unmöglich.
    »Das Gefängnis wurde geplant, um Leute am Verlassen zu hindern, nicht, um sie am Hineinkommen zu

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