Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Cain hat versucht, den Irakern vor der Invasion Nuklearmaterial zu verkaufen, und als der Deal schiefging, hat er das Geld genommen und ist geflüchtet. Drake hat mir gerade die ganze Geschichte erzählt.«
»Sie haben ihn gefunden?«
»Er ist bei mir und seine Schwester ebenfalls. Munro hat sie als Geisel genommen, als Druckmittel, um Drake zur Kooperation zu zwingen.« Weitere Erklärungen mussten warten. »Wie viel Zeit haben wir?«
»Nicht viel. Graben Sie sich ein Loch und verstecken Sie sich darin.«
Als wenn das etwas nützen würde. Hellfire Missiles konnten sogar Bunker sprengen. Hier gab es vor einer solchen Waffe keinerlei Schutz, und der Black Hawk hatte sich zurückgezogen, um dem Bodenbeschuss auszuweichen.
Dietrichs Blick glitt durch den Raum und blieb schließlich an der Kontrollstation auf der gegenüberliegenden Seite hängen.
»Ich habe eine bessere Idee«, sagte er, während ein Plan in seinem Kopf Gestalt annahm. Er beendete das Gespräch und drehte sich zu Drake herum. »Wir haben ein Problem.«
»Hab ich mitbekommen.«
»Cain hat einen Luftschlag angeordnet, um diesen Stützpunkt in Schutt und Asche zu legen. Er will alle töten, die die Wahrheit kennen.«
Drake warf einen Blick auf den Gang, der nach draußen führte. Der Gang, durch den Munro geflüchtet war, verfolgt von Anya.
Dietrich sah den Blick in seinen Augen und erriet seine Gedanken. »Gehen Sie«, sagte er. »Suchen Sie Munro. Ich kümmere mich um die Predator-Drohne.«
Ihre Blicke begegneten sich kurz, dann nickte Drake dankbar.
»Ryan, was hast du vor?«, erkundigte sich Jessica.
Er drehte sich zu ihr herum. Wenn er doch nur mehr Zeit hätte, um es ihr zu erklären! »Ich muss die Frau suchen, mit der ich hierhergekommen bin. Sie ist in Gefahr.«
Seine Schwester kniff die Augen zusammen. »Warum du?«
»Weil kein anderer da ist. Und weil ich es ihr schuldig bin.« Er hatte keine Zeit mehr. Er streckte die Arme aus, umarmte seine Schwester innig, ließ sie dann los und wandte sich ab. »Dietrich wird auf dich aufpassen. Bleib hier, bis ich zurückkomme.«
Er nahm den Karabiner hoch, drehte sich um und rannte durch die Tür.
Dietrich aktivierte sein Kehlkopfmikrofon. »Frost, wie ist Ihre Position?«
»Nördlicher Büroblock. Wir sichern gerade den ersten Stock.«
»Vergessen Sie’s! Kommen Sie in den Kontrollturm. Und zwar schleunigst! Wir haben nicht viel Zeit!«
Central Intelligence Agency Field Ops Centre, Bagdad, Irak
Im Kontrollraum beobachtete Kaminsky die Videoübertragung von der Predator-Drohne, die gerade einen großen Bogen schlug, um auf Angriffskurs zu gehen.
»Gute Schleife«, berichtete der Mann am Terminal. »Flugwinkel fünfunddreißig Grad. Zeit bis zum Ziel neunzig Sekunden.«
»Scharf machen!«, befahl Kaminsky. Er hatte keine Ahnung, was zum Teufel auf dieser verlassenen Luftwaffenbasis vorging oder warum es so wichtig war, sie zu zerstören, aber darin unterschied sich dieser Tag kaum von irgendeinem anderen in der Grube. Ihre Befehle kamen immer von oben, und sie befolgten sie, ohne sie infrage zu stellen und ohne zu zögern.
Und in diesem Fall waren die Befehle sogar von sehr weit oben gekommen.
»Verstanden. Scharf machen. Hellfire … sind scharf.«
72
Munro ballte die Faust und holte zu einem rechten Haken aus, aber Anya duckte sich rechtzeitig weg. Er verlagerte rasch sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, um das Gleichgewicht zu halten, und schickte eine linke Gerade hinterher, aber auch der wich sie mit Leichtigkeit aus. Sie packte seinen Arm und konterte mit einem harten rechten Haken, der seinen Kopf nach hinten riss.
Sie würde versuchen, ihm den Arm umzudrehen. Das wusste er. Er hatte oft mit ihr geübt und kannte ihren Kampfstil, kannte ihre Bewegungen und ihre bevorzugte Taktik.
Das war sein Vorteil; ein Vorteil, den kein anderer ihrer Gegner jemals besessen hatte.
Und richtig, sie hebelte seinen Arm aus und versuchte mit aller Kraft, ihn ihm auf den Rücken zu drehen. Sie würde nicht zögern, ihm den Arm zu brechen.
Daraufhin schlug er mit dem anderen Arm zu, versuchte, sie mit dem Ellbogen zu treffen. Sie sah den Schlag kommen und duckte sich, um ihm auszuweichen, aber das bot ihm die Gelegenheit, seinen anderen Arm zu befreien.
Er wirbelte zu ihr herum und trat zu, zielte mit dem Fuß nach der verletzten Stelle, die ihr, wie er wusste, immer noch große Schmerzen bereiten musste. Aber sie hatte das erwartet, sprang zurück und wich dem Hieb aus, der sie
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