Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
seine Lunge brannte, und Schweiß lief ihm in der heißen Sonne über das Gesicht. Die Luft um ihn herum war erdrückend, und sein T-Shirt war bereits vollkommen von Schweiß durchtränkt. Gleichzeitig umwirbelte ihn der feine Sand.
Er war fast da. Er sah schon seinen Jeep, der hinter den ausgeschlachteten Überresten eines Tankwagens parkte. Er ignorierte den Schmerz in seinem Arm, nahm noch einmal alle Kraft zusammen und rannte darauf zu.
»Dominic«, flüsterte eine kalte, geisterhafte Stimme.
Oh nein!
Instinktiv wirbelte er herum, die Waffe schussbereit erhoben und den Finger bereits am Abzug.
Nichts. Nur Sand und Flugzeugwracks.
Er hätte schwören können, dass sie hinter ihm war. Sie musste hinter ihm sein. Sie konnte sich doch unmöglich an ihm vorbeigeschlichen haben, ohne dass er es bemerkt hätte.
Er atmete aus und löste vorsichtig den Finger vom Abzug.
Der Jeep war nur noch ein paar Meter von ihm entfernt.
Aber er lief nicht dorthin. Seine Instinkte sagten ihm, dass er beobachtet wurde. Er konnte es fühlen. Sie war hier.
Er fuhr erneut herum und hob die MP 5, um zu schießen.
»Tu’s nicht!«, warnte ihn Anya, noch bevor er sein Ziel erfassen konnte. Sie stand etwa zehn Meter von ihm entfernt, die Smith & Wesson in beiden Händen, und zielte auf seinen Kopf. Sie hielt ihn mit seiner eigenen Waffe in Schach.
»Weg mit der Maschinenpistole!«, befahl sie ihm.
Es war sinnlos, es zu versuchen. Sie hätte drei oder vier Schüsse abgefeuert, bevor er die Waffe auch nur auf sie gerichtet hätte, und er wusste genau, dass sie ihn nicht verfehlen würde.
Er warf einen Blick auf die MP 5, zögerte und schleuderte dann die Waffe angewidert zur Seite. Sie hatte recht gehabt – er hätte sie töten sollen, als er die Chance dazu gehabt hatte.
Unbewaffnet drehte er sich langsam zu ihr herum.
»Wenn du erwartest, dass ich um mein Leben bettle, verschwendest du deine Zeit!«, spie er hervor. Aus seinem Blick sprach die ganze Boshaftigkeit, die sich in den vielen Jahren des Hasses und der Verbitterung dort angesammelt hatte. »Ich habe keine Angst zu sterben.«
Ihre Augen schimmerten; kalt, hart und gnadenlos. Sie sagte nichts, sondern zielte nur weiter mit der Pistole auf ihn.
»Mach schon, bring es hinter dich!«, verhöhnte er sie. Voller Verzweiflung versuchte er einen letzten, verzweifelten Schachzug. »Erschieß mich einfach, verfluchter Feigling, der du bist. Ich habe es schon immer gewusst. Jetzt kannst du beweisen, dass ich recht hatte, Anya!« Ihre Augen blitzten, und für einen Moment konnte er einen Blick hinter ihre stets so beherrschte Miene werfen. Er sah den alten Ärger, die Wut, die Enttäuschung über den Verrat, die tief in ihr saßen.
Sie sagte nichts, sondern ließ die Pistole sinken und warf das Magazin aus. Es fiel aus dem Griff und landete klappernd auf dem Boden. Dann zog sie den Schlitten zurück, um die Kugel aus dem Lauf zu repetieren, und warf dann die nutzlose Waffe zur Seite.
»Das ist eine Sache zwischen uns, Dominic«, sagte sie, während sie die Hände hob und ihren müden und verletzten Körper auf einen letzten Kampf vorbereitete. »Es war immer nur etwas zwischen uns beiden.«
Munro lächelte. Er konnte kaum glauben, dass sie sich so leicht hatte provozieren lassen. Diese dumme Nutte glaubte doch wirklich, sie könnte ihn in einem fairen Kampf schlagen, mit bloßen Händen! Selbst jetzt noch klammerte sie sich an die überholte Vorstellung, es gäbe so etwas wie Ehre in einem Kampf.
Es würde ihr letzter Fehler sein. Dafür würde er sorgen.
Nachdem sie Jessica die Handschellen abgenommen hatten, liefen Drake und Dietrich wieder zurück zur ehemaligen Kommandozentrale des Gebäudes, in der die Computerbildschirme immer noch ihr grünes Licht spendeten.
Dietrichs Telefon klingelte.
»Was gibt’s, Dan?«
»Jonas, Sie müssen verschwinden!« Franklins Stimme klang laut und drängend. »Cain hat einen Luftangriff auf Ihre Position angeordnet.«
»Was?«
»Der Befehl ist gerade herausgegangen. Sie schicken eine Predator-Drohne los, um den gesamten verfluchten Flugplatz einzuebnen!«
Diese Worte zerstreuten jeden noch so schwachen Zweifel, den Dietrich an Drakes Worten hegen mochte. »Es ist unglaublich. Er versucht, die ganze Sache zu vertuschen!«
»Was zu vertuschen?«
»Cain steckt hinter dieser ganzen Angelegenheit, Dan. Munro hat für ihn gearbeitet. Er hat sogar den ersten Luftschlag in Mosul ausgeführt, um damit die ganze Aktion zu rechtfertigen.
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