Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Flur. »Ebenso Anyas Informant. Munro hat ihn erschossen.«
Dietrich riss vor Verblüffung die Augen auf.
»Du musst mir glauben, Jonas. Anya ist unschuldig.«
»Ich glaube dir«, sagte der Mann schließlich. »Aber ich sollte dich für den ganzen verdammten Ärger, den du verursacht hast, trotzdem erschießen.«
Drake musste unwillkürlich lächeln. »Das kannst du später immer noch. Aber zuerst müssen wir Munro finden. Er ist der Einzige, der Cain noch zu Fall bringen kann.«
70
Rahul stürmte mit der Waffe im Anschlag vor, während er die rostigen Rümpfe der Flugzeugwracks nach einem Ziel absuchte. Die meisten von Munros Männern hatten sich um das Terminalgebäude geschart und hielten Frost und Keegan mit Dauerfeuer aus ihren automatischen Waffen in Schach. Aber der Lärm und die Verwirrung waren so groß, dass man nur schwer sagen konnte, wer auf wen schoss.
Er musste sich beeilen. Er wollte sie umgehen, um sie in die Zange zu nehmen, aber je länger er wartete, desto größer wurde die Chance, dass sie vielleicht entkamen.
Er hätte fast die plötzliche Bewegung rechts neben sich nicht bemerkt. Im letzten Moment wirbelte er herum und richtete seine MP 5 auf das neue Ziel, aber jemand packte den Lauf der Waffe mit einem eisernen Griff.
Im nächsten Moment sah sich Rahul einem großen, durchtrainierten, sehr kräftigen Mann gegenüber. Zwei Augen starrten ihn an; das eine war glasig und starr, das andere glühte vor mörderischer Wut.
Dann sah er, wie etwas in der Sonne glitzerte, als der Mann mit dem Arm ausholte. Zu spät wurde Rahul klar, dass es eine Stützstrebe aus Aluminium war, die von einem der ausrangierten Flugzeuge stammte. Das Ende war scharfkantig und leicht gebogen.
Ohne zu zögern und ohne jede Gefühlsregung rammte Munro den improvisierten Dolch seinem Widersacher in den Hals und stieß ihn mit aller Kraft durch die Luftröhre.
Rahul riss die Augen und den Mund auf, als wollte er schreien. Aber er brachte nur ein grauenvolles Gurgeln zustande. Während das Blut aus den durchtrennten Arterien in seinem Hals spritzte, sank er auf die Knie und rang verzweifelt nach Luft. Vergeblich.
Munro riss ihm die MP 5 aus den schlaffen Händen, stieß den Sterbenden achtlos zu Boden und wandte sich ab, während er die Situation einschätzte. Seine Männer wurden von Gott weiß wie vielen Operatives des Shepherd Teams angegriffen, und nachdem zwei seiner Leute von Anya getötet worden waren, hatten die CIA -Leute vermutlich die Oberhand.
Er setzte nicht viel Vertrauen in die Männer, die Cain ihm zur Verfügung gestellt hatte. Es waren Söldner, die für den kämpften, der am meisten zahlte. Sie hielten keinen Vergleich mit den kampferprobten Elitesoldaten aus, die er einst in der Taskforce Black befehligt hatte.
Von seinem linken Arm strahlte Schmerz durch seinen Körper. Er hatte einen glatten Durchschuss, und das Blut lief in roten Rinnsalen über seine Finger. Die Verletzung war nicht lebensbedrohlich, aber der Schmerz war eine Mahnung, die ihn an sein Scheitern erinnerte.
»Verflucht sollst du sein, Anya!«, zischte er und griff nach seinem Handy, während er sich in Bewegung setzte. Auf der anderen Seite des Flugzeugfriedhofs parkte ein Ford Explorer. Der Wagen war seine Fahrkarte aus diesem verdammten Chaos.
Er wählte die bekannte Nummer und wartete zwei Sekunden, in denen sich die Verbindung aufbaute. Es klingelte nur einmal, bevor das Gespräch angenommen wurde.
»Sprechen Sie.« Selbst über diese ungeheure Entfernung und von der anderen Seite der Welt aus registrierte er die Anspannung in Cains Stimme.
»Wir sind am Arsch!« Munro verschwendete keine Zeit. »Gerade ist ein Shepherd Team aufgetaucht. Während wir hier reden, sichern sie den Flugplatz.«
»Was?«
»Anya lebt noch. Sie weiß alles, Marcus.«
»Sie blöder Hurensohn!«, zischte Cain. Aber ihm war klar, dass er keine Zeit hatte, den anderen Mann zur Rechenschaft zu ziehen, also zwang er sich zur Ruhe. »Was ist mit Anyas Quelle?«
»Sie ist tot. Dafür habe ich gesorgt.«
Cain schwieg zwei Sekunden. »Verschwinden Sie da sofort. Ich regle die Sache.«
»Verstanden.« Munro warf das Telefon weg. Er machte sich keine Illusionen, was seine Zukunft anging, wenn dies hier vorbei war. Cain hatte kein Erbarmen mit denen, die ihn enttäuschten.
Munro wusste, dass er von der Bildfläche verschwinden musste, und zwar gründlich und schleunigst.
Auf der anderen Seite der Welt hämmerte Cain mit der Faust auf den
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