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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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presste die Mündung auf seinen Bauch und drückte ab.
    Als die Kugel in seinen Körper einschlug, fühlte es sich an, als hätte ihn jemand mit einem Vorschlaghammer in den Unterleib getroffen. In einem Moment wurde der glühend heiße Schmerz von einer eisigen Taubheit vertrieben, die sich rasend schnell von der Wunde in seinem ganzen Körper ausbreitete. Drake keuchte ungläubig und schockiert, sank auf die Knie und starrte mit großen Augen die Frau an, während ihr Bild vor ihm verschwamm.
    Geschickt riss ihm Anya den Karabiner aus den Händen, bevor er die Waffe auf sie richten konnte, nahm das Magazin heraus und warf das Gewehr zur Seite.
    »Schon gut«, flüsterte sie ihm ins Ohr, während sie ihn festhielt und sanft zu Boden gleiten ließ. »Kämpfe nicht gegen mich. Es wird alles gut.«
    Undeutlich, gedämpft von dem Nebel aus Schock und Schmerz, spürte er den warmen Sand an seinem Rücken, als sie ihn mit liebevoller Sorgfalt auf den Boden bettete.
    »Warum?«, keuchte er und blickte hoch in ihre Augen.
    »Erinnerst du dich noch an das, was ich dir einmal erzählt habe, Drake? Wir sind beide Soldaten. Ganz gleich, was sie auch aus uns machen wollten, wir sind Soldaten, und wir tun alles, was nötig ist, um zu überleben.« Sie sah ihn mit aufrichtigem Mitgefühl an. »Das hier muss ich tun, u m unser beider willen. Denn dahin, wohin ich gehe, kanns t du mir nicht folgen.«
    Er spürte, wie Anya seine rechte Hand nahm und sie gegen die Schusswunde presste. »Lass sie hier liegen und drück sie fest darauf«, instruierte sie ihn. »Der Druck wird die Blutung verlangsamen. Wenn man dich fragt, was passiert ist, sagst du, du hättest versucht, mich festzunehmen, aber ich hätte auf dich geschossen. Ich hätte dich verraten. Verstehst du das?«
    Drake riss seine schmerzerfüllten Augen noch weiter auf, als er die Bedeutung ihrer Worte begriff. »Nein! Ich werde dich niemals …!«
    »Du wirst es tun, sonst wird man dir die Schuld an allem in die Schuhe schieben!«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor. Nur ihre Augen verrieten ihre wahren Gefühle. »Ich habe dir gesagt, dass ich gelernt habe, mit vielem zu leben, Drake. Aber nicht damit. Damit könnte ich nicht leben.«
    Sie stand wieder auf. Sie war verletzt, müde, litt Schmerzen, und doch stand sie aufrecht und unbeugsam da. Ihr zerzaustes und blutverschmiertes Haar flatterte im Wind.
    Maras – eine Göttin des Krieges.
    »Viel zu viele Männer sind mir bis in den Tod gefolgt. Ich werde nicht zulassen, dass das noch einmal passiert. Du hast noch ein Leben vor dir, eine Zukunft.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nichts davon geben. Aber … wenn es dir etwas bedeutet, ich bin dir dankbar, Ryan Drake.«
    Sie seufzte und blickte in den Himmel hinauf, der jetzt dort, wo die Sonne sich zum Horizont senkte, orangefarben und golden schimmerte.
    »Um unser beider willen hoffe ich, dass wir uns nie wiedersehen.«
    Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging davon.
    Sie hatte sich gegen Gefühle wie Liebe und Mitgefühl schon vor langer Zeit abgehärtet, aber heute war ihr Panzer dünner. Nur ein kleines bisschen, aber das genügte.
    Blutend und geschwächt, konnte Drake ihr nur hinterherschauen, wie sie in der Ferne verschwand und der Wind ihr das blonde Haar um den Kopf peitschte.

TEIL VIER
    Wiederauferstehung
    Doch die höchste Kunst des Krieges besteht darin, seinen Feind ohne Kampf zu unterwerfen.
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

75
    Irak, 13. Mai 2007
    So endet es also.
    Er lag da, eine Hand locker auf die Schusswunde in seinem Bauch gepresst. Er war allein. Er hatte keine Kraft mehr, sämtliche Reserven waren aufgezehrt, und sein Blut versickerte in dem staubigen Boden. Eine rote Spur führte ein Stück von ihm weg, als stummes Zeugnis seines verz weifelten, schwachen Versuchs weiterzukriechen, bevor ihm alles vor den Augen verschwamm und er zusammenbrach.
    Er konnte nicht mehr weiter. Er konnte nichts tun, als hier zu liegen und auf das Ende zu warten.
    Ein schwacher Wind wehte, störte die abendlich ruhige warme Luft und bedeckte Arme und Brust mit winzigen Sandpartikeln. Wie lange es wohl dauerte, bis sein Körper vollkommen unter dem Sand begraben sein würde, nachdem er gestorben war? Würde man ihn jemals finden?
    Er starrte in den gewaltigen azurblauen Himmel, der sich über ihm bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schien. Sein Blick wurde von dem schnurgeraden Kondensstreifen eines sehr hoch fliegenden Flugzeuges angezogen. Um ihn

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